Lynn Cullen - Die Formel der Hoffnung

Begonnen von Inge78, 07. März 2024, 10:15:23

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Inge78

"Menschen können so enttäuschend sein."

Dr. Dorothy Horstmann kämpft gegen Polio, die Kinderlähmung tötet und beeinträchtigt jedes Jahr Tausende von Kindern auf der ganzen Welt. Und sie hat nicht nur mit der Krankheit und einer möglichen Heilung zu kämpfen, sondern auch mit Vorurteilen und Diskriminierungen in der männerdominierten Medizinwelt.

Das Buch beginnt in den 1940er Jahren und umfasst einen Zeitraum von rund 20 Jahren. Wir begleiten Dr. Horstmann auf ihrem Weg , einen Impfstoff gegen Polio zu finden. Die Thematik betrifft mich persönlich, zum Einen ist meine Mutter als Kind an Polio erkrankt, zum Anderen nutze ich heutzutage die Möglichkeit, mein Kind impfen zu lassen. Dorothy Horstmann kommt einem als Charakter im Laufe des Buches sehr nahe und ich bin beeindruckt von ihrem Durchhaltevermögen ,ihrer Kraft und ihrem Einsatzwillen. Die Krankheitsbilder haben mich erschreckt, vor Allem die Bilder der Eisernen Lungen werden  mich wohl so schnell nicht mehr loslassen. Der Schreibstil liest sich locker weg, obwohl auch immer wieder medizinische Details erklärt werden. Es geht nicht nur um Polio, es geht um Emanzipation, um medizinische Entwicklung und ihre Schattenseiten (u.a. Tierversuche). Und es ist ein Gesellschaftsportrait der 1940er/1950 er Jahre. Spannend zu lesen und unglaublich interessant und eine Geschichte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Danke dass solch großartige Menschen nicht vergessen werden und ihre Geschichte erzählt wird.

[note 1]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Kathrin

So gut und flüssig sich dieses Buch auch lesen lässt und so spannend die Thematik an sich auch ist, das Buch war - zumindest in meinen Augen - grottenlangweilig. Die Figuren, vor allem Dorothy Horstman fand ich furchtbar blass. Und leider meine ich auch den ein oder anderen (Übersetzungs-) Fehler entdeckt zu haben und das nach noch nicht mal 150 Seiten. Es tut mir ja leid, aber so was nervt mich und wenn mich dann zusätzlich auch noch das Buch und die Figuren nerven und ich bei tollstem Lesewetter auf der Terrasse lieber drinnen im Haus bin und putzen, dann ist das irgendwie wohl einfach nicht mein Buch gewesen. Ich habe es nach 137 Seiten abgebrochen, auch wenn ich die Thematik gerne weiterverfolgt hätte.

Aber das Buch hat eine glückliche neue Besitzerin gefunden, denn ich konnte es meiner Schwester (arbeitet in der Apotheke als PTA) in die Hand drücken und die hat es "gefressen."
Rock the Night!