Eine für mich recht vorhersehbare dramatische Liebesgeschichte, die ich auch zu kitschig und dramatisch fand.
Für mich hat das Buch noch nicht mal "heul-Potential" und dabei bin ich echt nahe am Wasser gebaut
Liebe Inge, mit diesen zwei Sätzen bringst du genau auf dem Punkt, was ich zu dem Buch:
Der Lavendelgarten von Lucinda Riley
sagen würde.
Ich bin froh das ich dieses Buch gestern beenden konnte und weiß nun ganz genau welche Autorin für mich nicht mehr akzeptabel ist.
Am Anfang, als ich den "Vergangenheitsteil" gelesen habe und gesehen habe, dass dieser Teil ausgerechnet in der schlimmste Zeit der Résistance angelegt war, habe ich befürchtet wieder viele Taschentücher zu brauchen.
Aber weit gefehlt !!!
Die Handlung in der Vergangenheit war zwar nicht von so einer kitschigen und dummen Liebesgeschichte durchzogen wie im Gegenwartsanteil, aber dafür mit total schwarz/weiß gezeichneten Charakteren.
Schwarz = Deutsche Wehrmacht Offiziere / Weiß = Französische Widerstandskämpfer.

Aus vielen Büchern von Zeitzeugen, die den Krieg miterlebt haben, weiß ich, dass es nicht immer so einfach war die Menschen und ihre Gesinnung zu definieren.
Lucinda Riley macht das aber und lässt ihre Figuren in der Vergangenheit und Gegenwart ohne jegliche Entbehrungen und mit viel Geld locker durch die schwierigsten Zeiten wandeln.
Ich habe mich beim lesen sogar ein wenig innerlich aufgeregt, denn das was diese Autorin da über den Winter und Frühling 1943/44 schreibt stellt ein vollkommen verzerrtes Bild über die Aktivitäten der Résistance und der Wehrmacht dar.
Da dieses Buch aber zu ca. 75% aus Liebesgesülze und Liebesdrama besteht,

kann man es als anspruchslosen Unterhaltungsroman durchgehen lassen.
Die eine Sex-Szene, die die Willkür und Grausamkeit der deutschen Offiziere darstellen sollte ... Pfff

- die Szene hätte auch in einem Krimi, Thriller oder Mittelalter Roman stehen können.
Natürlich war auch in diesem Buch die Hauptdarstellerin in der Gegenwart wieder reich, adelig, naiv und mit 30 Jahren nicht in der Lage (als promovierte Tierärztin) ihr Erbe und ihre Geldangelegenheiten auf die Kette zu kriegen.
Ich habe während des Lesens mehrfach überlegt, ob ich nicht einfach das Buch abbrechen soll. Aber dann habe ich es einfach bis zum nächsten Tag beiseite gelegt und bin gestern endlich durch gewesen.
Ich weiß, dass es Leserinnen und Leser gibt, die diese Bücher mit den superreichen und naiven Frauen im Mittelpunkt gerne lesen.
Für mich ist das nicht das Richtige und ich würde dieses Buch auch nicht weiterempfehlen.
Es war flüssig geschrieben und das Cover hat zusammen mit dem Klappentext wirklich neugierig gemacht. Aber die Handlung hat nicht gehalten, was ich mir davon versprochen habe.
Darum bekommt das Buch von mir auch nur

Kisten