Ich gebe zu, ich hab noch keinen Satz gelesen (im Buch) - aber ich behaupte von mir, die 5 Mal, die ich es schon gelesen habe, lassen mich mitreden können
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Fünfmal???

Mal ganz oberflächlich gesprochen: Ich finde die Situation (von Anna) total faszinierend. Ich liebe, liebe, liebe es, mich in diese Mafiawelt rein zu denken.
Den ersten Satz unterstreiche ich. Es liegt bei mir allerdings nicht an erster Stelle am zweiten Satz.
Ich finde ihre Situation vor allem deshalb faszinierend, weil sie in eine völlig neue Welt hineingeworfen wird - womit ein Wunsch in Erfüllung geht, den sie ja selbst hatte: endlich mal was erleben. Nur hatte sie sich das wahrscheinlich nicht so gedacht.
Ich mag per se Situationen (in Romanen!), in denen ganze normale Menschen konfrontiert werden mit etwas völlig Unerwartetem/Fremden, und dann langsam lernen müssen, sich zurechtzufinden. Nicht nur mehr über die neue Situation, sondern auch über sich selbst zu erfahren. Das wird Anna ja auch noch so gehen.
Vor Vittorio hätte ich an Annas Stelle am meisten Angst.
Das hat Anna vermutlich auch (noch). Bis dann der Gegenspieler auftaucht. Ich denke, sie bekommt dann relativ schnell mit, dass Vittorio doch (noch) nicht das Maß aller Dinge ist.
Lorenzo war von Anfang an immer meine Lieblingsfigur. Seine Ausstrahlung finde ich anziehend, ja - auch wenn sie im ersten Moment nicht allzu positiv ist.
Das seh ich genauso.

Aber ich hab es ja grundsätzlich eher nicht mit den "netten". Ich finde eigentlich meine Lieblinge meistens in den Reihen derer, die nicht auf den ersten Blick super nett und freundlich sind. Und ja, ich kann auch gut und gerne mal den Mörder toller finden als den Helden.
Wer meine Romane kennt, weiß, dass ich auch ehe auf Typen mit Ecken und Kanten stehe.

Geht mir auch als Leserin so. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass ich schon mal einen echt Bösen toller fand als den Helden.
Von den "Damen des Hauses" sollte man sich vermutlich schon aus dem Grund nicht zuviel versprechen, weil sie ja auch alle unter der Fuchtel des Oberhauptes stehen. Ich glaube nicht, dass die sich gegen die eigene Familie stellen, jedenfalls nicht offen. Das ist zu gefährlich, und auch wenn die Frauen vorgeben nicht zu wissen, was vor sich geht - ich glaube diese Damen (also weibliche Familienmitglieder generell, nicht zwangsweise Angelina und Marie) sehen mehr als sie sollten. Und ich vermute, sie übersehen auch ganz bewusst Dinge, die sie selbst in Gefahr bringen.
Und vielleicht auch, weil es bequemer ist. Wobei ich hier ausdrücklich Angelina meine. Marie ist so eine Sache für sich - warum sie sich arrangiert hat, wird ja später noch deutlicher.