Büchle, Elisabeth: Wohin der Wind uns trägt

Verlag: Gerth
erschienen:
2012
Seiten:
576
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3865916813

Klappentext:

South Carolina 1847: Nach einigen Schicksalsschlägen überredet die 18-jährige Joanna Steinmann ihren älteren Bruder Stewart, sie und ihre vier jüngeren Schwestern auf einen Treck in den Westen mitzunehmen.

Auf der langen und beschwerlichen Reise gerät Joanna immer wieder in bedrohliche Situationen. Währenddessen ist Joannas Freundin Linda in der Heimat einer Intrige auf der Spur, die auch den Steinmanns gefährlich werden könnte.

Rezension:

Der leichte und dennoch bildhafte Erzählstil der Autorin hat mich gleich in diese Geschichte  und ins Jahr 1847 gezogen. Ich hatte zeitweise einfach das Gefühl direkt mit Joanna und ihrer Familie auf dem Treck gen Westen zu sein. 

In mehreren Erzählsträngen schildert die Autorin nun das Leben der Familie Steinmann auf dem Treck und das Schicksal der zu Haus gebliebenen Schwester Denise und der gemeinsamen Freundin Linda. Geschickt versteht es die Autorin immer dann den Erzählstrang zu wechseln wenn es gerade ganz besonders spannend ist und man eigentlich lieber bei Joanna weiter lesen möchte und dann beim nächsten Wechsel lieber bei Linda geblieben wäre. Diese Wechsel haben mir gut gefallen und die Spannung hoch gehalten.

Die Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten und sind zum Teil recht eigenwillig und auch widerspenstig. Vor allem Joanna, die ihre Meinung immer laut vertritt und jede Gelegenheit für einen kleinen Schlagabtausch nutzt, hat mir großen Lesespaß bereitet. Aber auch die Anderen sind in ihrer Art liebenswürdig oder richtig böse Figuren, die die Geschichte aber eben auch spannend machen. Die Mischung hat mir gut gefallen.

Auch wenn Elisabeth Büchle hier die Reise in einem Treck schildert und es immer wieder zu humorvollen Dialogen kam, hat sie nicht die Strapazen die damals herrschten außer acht gelassen.  Sie hat von den Anstrengungen und Gefahren berichtet, dabei aber auch die Schönheit der Landschaften geschildert. Gerade diese Mischung aus Gefahr, täglichem Leben und die Art und Weise wie diese Familien damit umgingen, macht den Roman so fesselnd.

Elisabeth Büchle schafft es immer wieder das Zwischenmenschliche so hervorzuheben, dass man als Leser das Gefühl bekommt die Figuren persönlich zu kennen oder zumindest gern einmal kennen lernen würde. 

Ich selbst habe noch nicht viel über die Besiedelung Nordamerikas gelesen. Ich kenne diese Geschichten nur aus dem TV, aus den einschlägigen Westernfilmen oder vielleicht noch mal aus einem anderen guten Film. Hier einmal das Schicksal einer Familie zu lesen, die hauptsächlich aus Frauen bestand war interessant und spannend und sehr unterhaltsam.

Mein Fazit: „Wohin der Wind uns trägt“ ist ein historischer Roman aus der Zeit der Besiedelung des Westens von Amerika. Er ist Abendteuer- und Liebesroman und dabei gefühlvoll und mitreißend. Ich hatte viele aufregende und spannende Lesestunden und ich würde sehr gern noch einmal zu Joanna und ihrer Familie zurückkehren und lesen wie es ihnen in Oregon oder wo immer der Wind sie hingetragen hat, ergangen ist.

Note: 1

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