Elbel, Thomas: Asylon

Verlag: Piper
erschienen:
2011
Seiten:
442
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3492267920

Klappentext:

Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.

Rezension:

Thomas Elbels Debutroman ist eine spannende und wunderbar geschriebene Dystopie, die sich wohltuend von allen anderen Büchern dieser Art abhebt. Verstehen wir uns nicht falsch, momentan inhaliere ich alles, was irgendwie mit Dystopien zu tun hat und ich habe dort zu einem Großteil sehr gute Romane gefunden (Panem, Die Enklave, etc.), aber Elbels Mischung aus Thriller und Zukunftsroman bringt dem Genre noch mal eine weitere Facette.

Die Figuren in „Asylon“ wirken auf den ersten Blick recht derb und unfreundlich. Tatsächlich trifft das auf viele Charaktere tatsächlich zu, aber die Protagonisten zeigen nach und nach ein anderes Gesicht. Gewalt und Lieblosigkeit ist Teil des des Lebens in Ayslon und so ist es nur realistisch, dass auch Torn und Saina nicht gerade mit Sonnenblumen durch die Gegend laufen, aber im Vergleich zu den besonders garstigen Gegenspielern, zeigt sich eben doch, dass sie ein gutes Herz heben und gleichzeitig versuchen zu überleben und doch das Richtige zu tun.

Die Stadt selbst ist faszinierend aufgebaut und verströmt eine düstere, manchmal gar verwirrende Atmosphäre, die sich im Laufe des Buches immer mehr steigert. Nach und nach entblättert der Autor die Wahrheit hinter Ayslon, die den Leser staunend zurücklässt.

Elbel geizt nicht mit brutalen Szenen, die vielleicht nicht jedermanns Sache sind, die ich persönlich aber wichtig fand, um das Leben in Asylon deutlich zu machen. Sie sind vielleicht für die Handlung nicht immer wichtig, aber trotzdem niemals Selbstzweck. Insgesamt ist dies eben eher ein Roman für Erwachsene und nicht für Jugendliche, wie es momentan bei den meisten Dystopien gängig ist.

Mich hat das Buch auch sprachlich weitestgehend überzeugt. Die Dialoge wirken manchmal noch etwas unrund, aber über so etwas darf man in einem Debutroman, in dem ansonsten sehr vieles richtig gemacht wurde, gerne mal hinwegsehen. Dafür hat mir der Erzählteil umso besser gefallen. Thomas Elbel benutzt teilweise sehr schöne Metaphern, um die düstere Atmosphäre der Stadt und der Handlung zu unterstreichen. Ansonsten hält er sich aber kaum mit unnötigen Beschreibungen auf, sondern drückt eher auf die Tempotube. So bleibt meist keine Zeit zum Nachdenken und ich habe mich willig auf die actionreiche Handlung eingelassen.

Wer im Nachwort seinen Katzen dankt, ist ohnehin mein Freund! ;-)

Note: 2+

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