Sprecher: Hubert vom Venn
Verlag: Radioropa HörbuchVerlag
erschienen: 2004
Ausgabe: CD (6)/ MP3 (1)
Laufzeit: 629 Minuten
ISBN: 383680090X
Klappentext:
Noch haben die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die Einsamkeit der Moorlandschaft im Hohen Venn nicht erreicht. Im Kloster Richwinstein geht das Leben seinen Gang wie seit Jahrhunderten. Oder doch nicht? Plötzlich hallt ein markerschütternder Schrei über das nächtliche Moor. Peter L’allemagne, der Wirt einer einsamen Gastwirtschaft und sein jüdischer Freund Moyses kommen zu spät. Sie sehen nur noch eine Hand, die im Moor versinkt …
Bald darauf finden fremde Soldaten in das einsam gelegene Kloster, mit ihnen eine geheimnisvolle Kutsche. Mit der Ruhe ist es auf dem Venn zunächst vorbei. Es wird noch mehr Tote geben und eine erschütternde Wahrheit …
Rezension:
Es kommt wirklich selten vor, dass ich von einem Hörbuch enttäuscht bin, aber hier ist das wirklich der Fall. Ich liebe historische Krimis und besonders dann, wenn sie hier in Deutschland spielen. Diese Kriterien erfüllt dieses Hörbuch, denn die Handlung ist in der Nähe von Monschau angesiedelt. Auch der Klappentext klingt vielversprechend und darum habe ich zugegriffen als ich es auf der Webseite von Radioropa gefunden habe.
Die Handlung und der Krimi sind auch nicht schlecht. Es ist zwar am Anfang etwas verwirrend, denn das Hörbuch beginnt mit mehreren Handlungssträngen die erst nach knapp einer Stunde zuhören, verbunden werden. In einem Buch wäre das wahrscheinlich recht einfach zu verstehen gewesen, aber hier im Hörbuch forderte dieser Start die gesamte Aufmerksamkeit des Zuhörers.
Hinzu kam dann noch das der Sprecher, Hubert vom Venn, mit starkem rheinischen Akzent spricht und dabei auch schon mal das letzte Wort des Satzes verschluckt. Über seine seltsame Art zu betonen und einem jüdischen Protagonisten, einen jüdischen Sprachgebrauch zu verpassen, konnte ich nur den Kopf schütteln! Ich glaube kaum, dass jüdischen Männer mit so einer piepsigen Stimme sprechen.
Auch hat der Autor den historischen Sprachgebrauch, auf die Wiederholung einer verstaubten Redensart, mit der einer der Akteure jeden Satz beginnt, reduziert. Diese Redensart habe ich in einer Stunde mindestens fünf mal gehört und dazu dann noch 6-7 mal das übertrieben piepsige „Nähmmisch“ vom jüdischen Protagonisten. Das war dann doch etwas zu viel des Guten!
Ich vermute mal, wenn ich das Buch selbst gelesen hätte, dann wären mir diese Wiederholungen vielleicht gar nicht mal so aufgefallen. Beim zuhören ist es aber leider sehr deutlich geworden, dass die Dialoge durch diese Wiederholungen schwach und nervig wurden.
Die Ermittlungen zu dem Mordfall mit der „Hand im Moor“ und auch zu den anderen Leichen, waren gar nicht schlecht. Die Handlung war spannend aufgebaut und als Buch hätte mir dieser historische Krimi sicher gut gefallen. Ich denke der Autor hätte sich selbst und auch dem Zuhörer einen großen Gefallen getan, wenn er das Vorlesen seines Werkes einem anderen männlichen Sprecher überlassen hätte. Ohne die übertriebenen Betonungen, gerade bei den Dialogen, wäre die Handlung wahrscheinlich noch viel klarer und spannender im Ohr des Zuhörers angekommen.
Note: 4