Verlag: selfpublished
erschienen: 2012
Seiten: 298
Ausgabe: Taschenbuch/ebook
ISBN: 1482689855
Klappentext:
Helga fällt aus allen Wolken, denn ihr Freund scheint sie mit einer heißblütigen Italienerin zu betrügen. Diesen Kerl wollte sie heiraten und mindestens vier Kinder mit ihm haben? Hals über Kopf folgt Helga Giuseppe zum Flughafen, muss dort aber feststellen, dass alle Flüge auf unbestimmte Zeit gestrichen sind. Sie kann nur noch einen Mietwagen ergattern, den sie sich zu allem Überfluss aber teilen muss: Mit Nils. Schauspieler, Kettenraucher und bald mehr als eine zufällig Reisebekanntschaft.
Ihr Weg führt die unfreiwillige Fahrgemeinschaft von Verona über den Gardasee bis hinunter in die Hügel der Toskana. Und am Ende erkennt Helga, dass es sich lohnt, den Griff nach den Sternen zu wagen.
Rezension:
Katrin Koppolds Debütroman liest sich wunderbar flüssig und erzählt eine romantische Geschichte voller Hindernisse. Wenn man bedenkt, dass die Autorin „Aussicht auf Sternschnuppen“ per amazon selbst veröffentlicht hat, so kann man in Bezug auf Sprache und Stil nur staunen. Besser machen das die meisten etablierten Autoren von Frauenromanen auch nicht. Ich hatte nie das Gefühl einen Erstling in Händen zu halten oder ein Buch, welches nicht durch ein Lektorat oder ähnliches gegangen ist.
Manchmal hatte ich etwas Schwierigkeiten mit Helga, die zwar das Herz auf dem rechten Fleck hat und auch erfrischend normal erscheint, aber besonders in der ersten Hälfte des Romans war sie mir manchmal etwas zu überspannt und ich kann verstehen, dass der arme Nils manchmal am liebsten davonlaufen möchte. Aber gerade deswegen ist es so schön zu sehen, wie die beiden sich zusammenraufen und wie Helga langsam lockerer wird.
Unpassend fand ich die ein oder andere politische Diskussion zwischen den Protagonisten. Da es für die Handlung keinen Mehrwert hatte zu wissen, welcher Partei die Beiden angehören, verstehe ich auch den Sinn dieser Information nicht. Für mich gehört das einfach in keinen Unterhaltungsroman, wenn man nicht etwas damit bezwecken möchte, was in irgendeiner Art und Weise wichtig für den Fortlauf der Geschichte ist.
Dafür gibt es aber jede Menge komischer Szenen, ein bisschen Herz-Schmerz und Romantik und das Happy End, welches zwar von Anfang an vorherbestimmt war, aber trotzdem nicht minder gelungen ist. Auch die Nebenfiguren wissen zu überzeugen und machen den Roman runder.
Betonen möchte ich auch das wirklich sehr hübsche Cover. Leider ist dies bei Indie-Autoren, die ihre Bücher in Eigenregie veröffentlichen nicht immer gegeben. „Aussicht auf Sternschnuppen“ könnte so aber auch bei Heyne, Blanvalet oder Knaur im Programmheft stehen und keiner würde es fehl am Platze finden.
Note: 2