Wolf, Daniel: Das Licht der Welt

Band 2 Michel de Fleury Serie

Verlag:
Goldmann
erschienen:
2014
Seiten:
1152
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442480507

Klappentext:

Varennes-Saint-Jacques im Jahre des Herrn 1218: Eine Stadt, drei Menschen, drei Schicksale. Der Buchmaler Rémy Fleury träumt von einer Schule, in der jedermann lesen und schreiben lernen kann. Sein Vater Michel, Bürgermeister von Varennes, will seine Heimat zu Frieden und Wohlstand führen, während in Lothringen Krieg herrscht. Die junge Patrizierin Philippine ist in ihrer Vergangenheit gefangen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie alle eint der Wunsch nach einer besseren Zukunft, doch ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie aufzuhalten. Besonders der ehrgeizige Ratsherr Anseau Lefèvre hat geschworen, die Familie Fleury zu vernichten. Niemand ahnt, dass Lefèvre selbst ein grausiges Geheimnis hegt …

Rezension:

Anfang des 13. Jahrhunderts in einer kleinen Stadt namens Varennes-Saint-Jacques spitzen sich die Ereignisse zu. Die Familie Fleury steckt mitten drin. Ihr Schicksal ist mit dem der Stadt eng verbunden. Es geht um Geld und Macht.

„Das Licht der Welt“ ist die Fortsetzung zu „Das Salz der Erde“. Dieser zweite Band braucht sich aber nicht zu verstecken, denn er ist mindestens genauso spannend und interessant wie sein Vorgänger. Allerdings könnte man ihn auch für sich allein lesen, nur würde dem Leser dabei die schöne Vorgeschichte der Familie Fleury entgehen. Vor allem Michel Fleury ist ein Protagonist, der schnell ans Herz wächst. Ich habe beide Bände hintereinander weg gelesen und war regelrecht verliebt in Michel. Kleine Rückblenden sorgen aber schon dafür, dass man die Geschichte auch so versteht,  aber die Gefühle der Protagonisten werden besser nachvollziehbar, wenn der Leser die Vorgeschichte kennt. Natürlich gibt es auch hier ein paar neue Charaktere beziehungsweise sie entwickeln sich weiter, wie zum Beispiel Rémy, er ist der Sohn von Michel und seiner Frau Isabelle, er steht Michel in nichts nach, auch wenn er so ganz anders ist. Aber diese Vielfalt der Protagonisten macht gerade den Lesespaß hier aus. Überhaupt ist der Erzählstil von Daniel Wolf facettenreich und dabei bildhaft. Er beschreibt die Stadt, den Markt und alles andere so lebhaft, dass schnell Kopfkino entsteht. Die Charaktere zeichnen sich dadurch aus, dass sie eben nicht nur in eine Richtung denken und handeln.

Neben der tollen, fiktiven Lebensgeschichte der Familie Fleury gibt es wunderbare Einblicke in das 13. Jahrhundert, in das Leben der Menschen, zu den Anfängen von staatlichen Schulen und von dem Leben der Menschen überhaupt. Ein kleiner Part ist auch der Buchmalerei gewidmet. Ein bisschen von den politischen Ereignissen der Zeit und wie Fehden entstanden sind, wird ebenfalls erzählt. Es ist einfach alles dabei, um sich einen Gesamteindruck der Zeit zu machen.

Die Aufmachung dieses Taschenbuch lässt auch keine Wünsche offen. Das Cover ist eher schlicht gehalten, passt aber zu der Geschichte, Rémy ist ein Buchmaler und so wie seine Arbeit beschrieben wird ist auch ein bisschen das Cover. Dann gibt es eine kleine Karte, die die Umgebung der Stadt zeigt, ein Personenregister zu Beginn und am Ende ein Nachwort, in dem der Autor Fiktion und Wahrheit klärt.

„Das Licht der Welt“ ist eine tolle Fortsetzung mit allem, was ein historischer Roman haben sollte. Liebenswerte Protagonisten, eine interessante Handlung und auch ein paar Details zur Geschichte des Landes. Am Ende fällt es einfach schwer das Buch zu zuklappen, weil die letzte Seite gelesen ist, (hat man beide Bücher gelesen sind es ca. 2000 Seiten) viel zu sehr sind einem die Menschen ans Herz gewachsen. Gern mehr davon!!!

Note: 2+