Atkins, Dani: Die Achse meiner Welt

Originaltitel: Fractured
Verlag:
Knaur
erschienen:
2014
Seiten:
320
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3426515393
Übersetzung:
Dr. Birgit Moosmüller

Klappentext:

Rachel ist jung, beliebt, verliebt und wird in wenigen Wochen ihr Traumstudium beginnen. Perfekt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der ihr alles nimmt. Sie verliert den besten Freund, ihre Zuversicht und die Balance. Jahre später wird ihre Welt zum zweiten Mal auf den Kopf gestellt. Denn als sie nach einem schweren Sturz im Krankenhaus erwacht, ist ihr Leben plötzlich so, wie sie es sich immer erhofft hat. Die damalige Tragödie hat es anscheinend nie gegeben. Ihr bester Freund lebt und ist an ihrer Seite. Wie kann das sein? Und wie fühlt sich Rachel in ihrem neuen Leben – mit dem Wissen über all das, was zuvor geschah?

Rezension:

Dani Atkins „Die Achse meiner Welt“ ist ein leichtfüßiger Roman über die eine große Liebe und über unsere Entscheidungen, die wir im Leben treffen. Dabei verzichtet die Autorin glücklicherweise weitestgehend auf Kitsch und lässt dafür lieber ihre Ich-Erzählerin sprechen. Anfangs ist Rachel nur eine hoffnungsvolle junge Frau, die ihrem zukünftigen Leben mit Freund und Studium entgegensieht. Dann stürzt all dies aufgrund eines Unfalls ein und Rachel bleibt körperlich und seelisch gezeichnet zurück. Jahre später sieht Rachel ihre Freunde wieder. Noch immer lebt sie im Schatten des Unfalls, bis sich ihr Leben aufgrund eines Sturzes erneut ändert.

Bis dahin gelingt es Atkins sehr gut die Zerrissenheit ihrer Protagonistin wiederzugeben. Rachel verlor damals ihren besten Freund und nicht nur das. Er starb, weil er ihr das Leben rettete. Während alle anderen ihr Leben weitergelebt haben, ist für Rachel die Zeit stehen geblieben. Ihr Gesicht ist aufgrund des Unfalls entstellt, ihre Träume liegen in Schutt und Asche. Sie fühlt sich schuldig, allein und noch immer plagen sie heftige Kopfschmerzen.

Die Wendung, dass Rachel nach einem Sturz plötzlich in ein einem anderen Leben aufwacht, kommt aufgrund des Klappentextes nicht überraschend. Plötzlich ist Rachel verlobt. Sie ist eine erfolgreiche Journalistin, ohne Narben und ihr bester freund Jimmie lebt. Von da an will man eigentlich nur noch wissen, wie all dies zusammen hängt. Was ist mit Rachel passiert? Wieso sind tote Figuren plötzlich lebendig? Wieso kann sie sich nicht an die letzten Jahre erinnern und wieso ist sie der festen Überzeugun, dass ihr früheres traumatisches und trauriges Leben ihr wirkliches Leben ist?

Zu diesem Zeitpunkt übertreibt es die Autorin ein wenig mit Mitleidsbekundungen von Schwestern und Ärzten, die Rachel alle (verständlicherweise) für leicht gestört halten. Irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich dachte… ja… gut… ich hab es begriffen. Können wir jetzt bitte mit der Handlung weitermachen?

Während auch hier erneut Rachels Verzweiflung eindrücklich beschrieben ist, bleiben viele Nebenfiguren eher blass. Ihr Verlobter Matt war mir schon vom Anfang des Romans als unsympathisch im Gedächtnis und sein Handeln im Verlauf des Romans ist mir nicht schlüssig genug. Auf der einen Seite scheint er Rachel zu lieben, aber auf der anderen Seite ist er bereit ihr Glück für nichts und wieder nichts aufs Spiel zu setzen.

Der wieder lebendige Jimmie ist vielleicht im Gegensatz dazu zu sehr der treue Freund, der anscheinend alles hinten an stellt, um Rachel zu umsorgen und glücklich zu machen. Dennoch sind die erwachenden Gefühle zwischen den Beiden sehr einfühlsam und ihre körperliche Anziehungskraft ist, obwohl meist nichts passiert, immer spürbar.

Ich gestehe, ich bin durch die zweite Hälfte des Romans gejagt, wie ein Rennpferd, weil ich unbedingt wissen wollte, wie alles zusammenpasst. Wobei ich dann bei der Begegnung zwischen Rachel und ihrer Freundin Sarah (die von ihrer Hochzeitsreise nach Hause kommt), wusste, wo der Hase langläuft, aber das Ende ist trotzdem herzzereißend schön und obwohl es auch vorher ein paar Hinweise gibt, muss ich doch sagen, ich habe ziemlich lange nicht gewusst, wie die Autorin die Geschichte zu einem sinnvollen Ende bringen will.

Note: 2-