Hendricks, Judi: Das Brot des Lebens

Originaltitel: Bread Alone
Verlag:
Heyne
erschienen:
2001
Seiten:
493
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3453196139
Übersetzung:
Gabriele Weber-Jaric/ Caroline Einhäupl/ Stefanie Mierswa

Klappentext:

Von einem Tag auf den anderen wird Wyns Leben auf den Kopf gestellt, als ihr Ehemann David sich von ihr trennt. Plötzlich ist sie nicht mehr die treusorgende Gattin eines vielbeschäftigten Managers, sondern eine alleinstehende Frau ohne Beruf, ohne Wohnung und ohne Freunde. Während sie verzweifelt und ratlos im Haus ihrer Mutter sitzt, fällt ihr ein Backbuch in die Hände. Da erinnert sie sich an ihre Zeit in einer Bäckerei in Frankreich. Sie denkt zurück an die sinnliche Arbeit mit dem weichen Teig, an das Rühren und Keten, die Hitze des Ofens, die knusprige Kruste des fertigen Brotes – und an ihre erste große Liebe. Als Wyn eine Stelle als Bäckerin angeboten wird, wagt sie den Sprung. Und sie entdeckt, dass sie damit einen Schritt in ein ganz neues Leben getan hat.

Judi Hendricks erster Roman scheint erfüllt vom Duft frischgebackenen Brots – eine warmherzige Geschichte über eine Frau, die ihren eigenen Weg finden muss.

Rezension:

Seit langem mal ein wieder ein Buch, in das ich für zwei Tage völlig versinken konnte. Ich habe es tatsächlich kaum aus der Hand gelegt und hatte es innerhalb von knapp 2 Tagen durch. Dabei hat mich an dem Roman nicht nur die Geschichte gut unterhalten, sondern die Atmosphäre und der Sprachstil der Autorin ebenfalls gefangen genommen.

Der Klappentext finde ich übrigens nicht so gelungen, weil man ein eher beschauliches Buch erwartet. Dabei nimmt die Heldin Wyn (sie selbst erzählt in diesem Buch) eigentlich kein Blatt vor den Mund und es gibt eine Reihe von wirklich amüsanten Stellen in dem Buch. Das Schöne ist jedoch die Echheit der Hauptperson. Sie ist eine Frau, mit der ich mich völlig identifizieren kann und mit der man durch die hässliche Trennung, durch depressive Tage, aber vor allen Dingen durch die sinnlichen Momente des Brotbackens geht.

Tatsächlich strahlen die Stellen, an denen Wyn Brot backt (eingestreut in das Buch sind charmanterweise einige Brotrezepte) einen besonderen Reiz aus. Die Autorin schreibt dies so plastisch und sinnlich, das man die ganze Zeit unbändige Lust aufs Brot backen (und essen) verspürt und ich manchmal glaubte den Geruch von frischgebackenem Brot in der Nase zu haben. Irgendwann hatte ich übrigens so einen Hunger, das ich Muffins gebacken habe! :-)

Dazu gibt es eine wirklich schöne Geschichte, in der Wyn zu sich selbst finden muss. Dabei zeichnet die Autorin so liebenswerte Charaktere wie Wyns beste Freundin CM, den Barkeeper Mac und noch einige andere Figuren. Der Erstling der Autorin ist auf jeden Fall zu empfehlen und ich freue mich schon auf weitere Bücher. Hinweisen möchte ich noch kurz auf das wirklich ausgezeichnete Cover vom Heyne-Verlag, durch das ich erst auf das Buch aufmerksam gemacht wurde.

Note: 2