Zink, Michelle: Liebe und Verrat

Band 2 „Die Prophezeiung der Schwester“

Originaltitel: The Gate
Verlag:
cbj
erschienen:
2010
Seiten:
414
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3570137228
Übersetzung:
Alexandra Ernst

Klappentext:

Schlimme Nachrichten ereilen Lia, als sie nach einem Weg sucht, um die unheilvolle Prophezeiung zu beenden: Ihre Schwester und Todfeindin Alice schreckt vor nichts zurück, um das Tor für Samael zu öffnen, und hat sich sogar Lias Freund James gefügig gemacht. Nun bleibt Lia nur noch eine Chance, um das Blatt zu wenden: Sie muss die gefahrvolle Reise nach Altus, zum Sitz der Schwesternschaft, auf sich nehmen. Zu spät erkennt sie, dass sich in ihrer Gruppe ein Verräter befindet. Fast hätte dieser Lia ins Verderben gestürzt – da rettet sie in letzter Sekunde Dimitri, ein Gesandter der Schwesternschaft. Um Lia vor dem Zugriff Samaels zu schützen, gibt er die Neutralität auf, zu der ihn seine Position ehern verpflichtet …

Rezension:

Mir hat schon der erste Band gut gefallen, der aber doch einführenden Charakter hat. In „Liebe und Verrat“ gibt es mehr Handlung und dennoch behalten die Figuren ihre Gesicht. Durch die sorgfältige Charakterisierierung im Vorgänger, hatte ich sofort das Gefühl zu Freunden (oder Feinden :-) ) zurückzukehren. Das schafft eine enorme emotionale Bindung, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Die Geschichte beginnt direkt mit jeder Menge Fahrtwind, denn Lia muss sich aktiv mit der Prophezeiung auseinandersetzen und wird schließlich zu einer gefährlichen Reise gezwungen, die auch einen großen Teil des Buches ausmacht. Spannende und wendungsreiche Szenen lockern die Reise auf, so dass sie nicht Gefahr läuft eintönig zu wirken. So was passiert durchaus gerne mal in Fantasyromanen. Nicht jede Reise ist so faszinierend, wie beim „Herr der Ringe“, auch wenn viele Autoren dies meinen! ;-)

Besonders gut haben mir die romantischen Szenen gefallen, die vielleicht etwas zu perfekt anmuten, mir aber in diesem ganzen Chaos um Prophezeiungen, feindlichen Schwestern und sonstigen Problemen als Gegenpol trotzdem gefallen hat. Wenn ansonsten alles stimmig ist und die Atmsphäre dunkel und düster ist, darf man mich ruhig auch  mal mit etwas Kitsch übergießen. Zumal gerade die Liebesgeschichte einige Überraschungen bereit hält, die ich so nicht erwartet hatte. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, um Euch diesen Knalleffekt nicht vorweg zu nehmen.

Der Titel „Liebe und Verrat“ ist auf jeden Fall Programm, denn von beidem gibt es jede Menge. Mir hat da besoners Lia gut gefallen, die im Laufe des Romans über sich hinauswächst und lernt auf eigenen Beinen zu stehen und sich selbst zu vertrauen. Allerdings muss sie das auch, denn sie wird oft enttäuscht und weiß irgendwann nicht mehr, wem sie vertrauen kann.

Da es sich um den Mittelteil einer Trilogie handelt, werden natürlich fast noch mehr neue Fragen aufgeworden, anstatt alte beantwortet, so dass ich mir vom dritten und letzten Teil einen wahren Showdown erwarte.

Note: 2+