Jong-Fast, Molly: Ein ganz normales Mädchen

Originaltitel: Normal Girl
Verlag:
Heyne
erschienen:
2000
Seiten:
414
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3453180496
Übersetzung:
Angelika Naujokat

Klappentext:

„Wer war es noch, der gesagt hat, Andy Warhols Beerdigung sei wie eine Nacht im Studio 54 gewesen? Donna Rice, Donna Reed oder Diana Ross? So gesehen erinnerte Jeffs Beerdigung ziemlich an einen Abend im Planet-Hollywood-Restaurant. Im Grunde ist es doch wirklich das Gleiche: Fast Food, Kokain und Discomusik. So richtig ändert sich eben nie was. Hier jedenfalls nicht.“

So beginnt Molly Jong-Fasts Roman, in dem sie den ganz normalen Wahnsinn beschreibt, den ihre Heldin Miranda Woke täglich in New York erlebt. Miranda, die mit ihren 19 Jahren scheinbar alles hat: Schönheit, Geld, Witz und sogar ein bisschen Ruhm. Ihr Leben gleicht einer großen Party: nachts Exzesse in der New Yorker Clubszene; tagsüber Shopping-Marathons in den Edelboutiquen der Stadt und dann ein paar Lines zwischen der Trauerfeier ihres letzten Lovers und dem nächsten Happening. Doch so cool, wie sie sich gibt, ist Miranda nicht, und als die Fassade langsam bröckelt, findet man dahinter schließlich nicht mehr als ein ganz normales Mädchen.

Rezension:

Ich habe eine ziemlich schlaflose Nacht hinter mir, denn das Buch musste ich einfach in einem Rutsch durchlesen. Ehrlich gesagt habe ich selten ein so schockierendes Buch gelesen. Dabei meine ich nicht unbedingt Mirandas Drogensucht (wenn sie auch manchmal ziemlich krass beschrieben wird), sondern eher die Sinnlosigkeit, die Mirandas Leben ausmacht. Ihre Freunde sind allesamt oberflächlich und meistens genauso stoned wie sie.

Ihre Eltern verdienen gar nicht diesen Titel, denn beide Elternteile sind zum x-ten Mal verheiratet und kümmern sich wirklich gar nicht um ihre Tochter. Einzig ihr Ex-Freund Brett sorgt sich ein wenig um sie. Miranda ist völlig gefangen in dieser Welt, wo es anscheinend nur noch darum geht, wer am trendigsten und am dünnsten ist. Niemanden schert es eigentlich wirklich, ob sie existiert. Tatsächlich fand ich den Roman sehr beängstigend und wenn Mirandas Leben, wie oben beschrieben eine Party sein soll, dann möchte ich auf  dieser Party lieber nicht tanzen.

Note: 1