Dübell, Richard: Der letzte Paladin

Verlag: Lübbe
erschienen:
2013
Seiten:
414
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3785724691

Klappentext:

Anno 777. Für den jungen Frankenkrieger Roland ist es eine große Ehre, als er in den erlauchten Kreis der Paladine von König Karl aufgenommen wird; und sein Glück scheint perfekt, als Karl ihm die schöne Arima als Frau verspricht. Doch Arimas Herz gehört einem anderen: ausgerechnet Afdza Asdaq, dem Heerführer der Mauren – und damit einem Feind der Franken. Dennoch entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine tiefe Freundschaft – bis sie einander in ihrer größten Schlacht als Feinde gegenüberstehen. Doch keiner der beiden ahnt, dass ihre Schicksale eng miteinander verbunden sind. Und dass Arima den Schlüssel zur Wahrheit in Händen hält.

Rezension:

Der Erzählstil von Richard Dübell ist flüssig zu lesen, wenn man mal davon absieht, dass es hier mehrere Handlungsstränge gibt und man dadurch schon ein bisschen beim Lesen gefordert wird. Die einzelnen Kapitel sind dann jeweils mit einem kleinen Symbolbild gekennzeichnet, so dass immer schnell klar war bei welchem Helden man sich gerade befand. Außerdem hat er sich hier dafür entschieden, die alten Ortsnamen zu verwenden, es war zwar am Anfang etwas befremdlich z.B. Orte mit dem Namen Medina Barshaluna (Barcelona) zu lesen aber im Laufe der Handlung legte sich das schnell. Dadurch hatte ich einfach das Gefühl der Geschichte noch näher zu sein.

Die Idee das Rolandslied auf eine etwas modernere Art zu erzählen fand ich spannend und ich hatte mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wurde dann auch nicht enttäuscht. Die Schilderungen der Zeit waren lebhaft und facettenreich. Die Protagonisten gut ausgearbeitet mit Ecken und Kanten.  Schnell war ich abgetaucht ins Jahr 777. Ich hatte lebhafte Bilder in meinem Kopf, habe mit Arima gelitten und wollte den Helden ein ums andere Mal zurufen, macht dies nicht oder lasst jenes sein. Ich habe mit ihnen mit gefiebert und mich für jede gewonnene Schlacht mit ihnen gefreut oder geweint. Mich jetzt zu entscheiden wer mir nun besser gefällt viel schwer. Roland, die Sagengestalt, der Held aller, oder Afzda, der fremde, geheimnisvolle Krieger aus dem Maurenreich.

Allerdings muss ich auch sagen, hier handelt es sich um ein Heldenepos in Kriegszeiten und so gibt es auch einige Kampfszenen, die für mich einfach dazu gehörten. Auch diese Szenen sind deutlich beschrieben ohne dabei aber zu sehr ins Detail zu gehen. Mir hat diese Mischung gut gefallen und für mich gehörten sie einfach zum Verständnis der Geschichte dazu.

Cover/Aufmachung:
Das Cover gefällt mir hier wieder richtig gut. Ich finde es passt hervorragend zur Geschichte. Auch die vielen Extras im Buch finde ich klasse. Es gibt Karten, Begriffserklärungen der alten Ortsnamen und ein sehr ausführliches und interessantes Nachwort  in dem Herr Dübell nicht nur Fiktion und Wahrheit voneinander  trennt sondern auch einige geschichtliche Details erzählt. Sehr interessant.

Mein Fazit:
„Der letzte Paladin“ ist ein lebhafter, historischer Roman aus einer längst vergangenen Zeit. Er erzählt von Liebe und Krieg, von Hass und Leid aber auch von großen Helden. Ich hatte spannende Lesestunden und kann es jedem empfehlen, der schon immer mal wissen wollte um was es sich eigentlich bei der Rolandssaga handelt.  Denn die gute Recherchearbeit ist der Geschichte deutlich anzumerken. Niemand wird je sagen können was sich wirklich 777 am Ibaneta Pass zu getragen hat, aber so wie Richard Dübell es hier schildert, könnte es sich durchaus zugetragen haben.

Note: 1