Saumweber, Andreas: Schattenkrieg

Band 1 Druidenchronik

Verlag:
Aufbau
erschienen:
2010
Seiten:
414
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3746626080

Klappentext:

Keelin ist eine stressgeplagte Krankenschwester in Inverness. Ihre Nächte sind erfüllt von Alpträumen. Als sie feststellt, dass diese Träume Wirklichkeit sind, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen. Plötzlich wird sie von düsteren Schattenwesen gejagt und findet Zuflucht bei Druiden, die in einer anderen Welt als archaische Herrscher die Traditionen jahrtausendealter Stämme bewachen. Doch die erhoffte Sicherheit findet sie hier nicht – ein großer Konflikt zwischen Schatten und Stämmen bahnt sich an. Und während die Druiden Ränke und Intrigen schmieden, rüsten die Schattenlords zum Krieg. Keelin erkennt, dass auch sie kämpfen werden muss, um in dem heraufziehenden Konflikt nicht unterzugehen. Derrien, seines Zeichens ein keltischer Druide, glaubte, die Schattenarmee des dunklen Lords Rushai endgültig besiegt zu haben, doch plötzlich mehren sich die Anzeichen, dass die Schatten zurück sind – und mit Menschenwesen,, die von ihnen zu Sklaven gemacht werden. Aus der modernen Außenwelt dringen sie in die archaishe Innenwelt ein – um die Kelten und Bretonen zurückzudrängen. Auch wenn er den Krieg verabscheut, so scheint Derrien keine Wahl zu haben, als sich dem dunklen Gegner erneut zu stellen. Doch da gerät er in eine magische Falle…

Rezension:

Ich muss zugeben, am Anfang war ich etwas verwirrt, als ich die ersten Seiten von „Schattenkrieg“ gelesen hatte. Der Roman beginnt mit einem Tauchgang unter einer Ölbohrinsel und hatte erstmal so gar nichts fantasyhaftes an sich. Aber trotzdem wurde ich schon nach den ersten Seiten in die Geschichte gezogen. Obwohl ich weder eine Ahnung von Bohrinseln, noch vom Tauchen habe, beschreibt der Autor alles so plastisch und spannend, dass es schwer fällt das Buch beiseite zu legen.

Im Laufe des Romans gibt es eine Vielzahl von Orten und Personen. Hier sei auf das etwas versteckte Personenregister am Ende des Romans vor der Leseprobe zu Band 2 hingewiesen, das vielleicht hilfreich ist, wenn man sich ein bisschen im Personenlabyrinth verlaufen hat. Aufgrund der doch sehr eindrücklichen Charakterisierungen der Figuren, behält man nach anfänglicher Überforderung jedoch schnell den Überblick. Überhaupt sind die Charaktere die große Stärke von Andreas Saumweber. Sie haben alle ihre individuellen Stärken und Schwächen und sind weit davon entfernt steretype Fantasyfiguren zu sein.

Auch sprachlich hat mich das Buch komplett überzeugt. Saumwebers flüssiger, manchmal launiger Schreibstil kann sich spielend mit den großen deutschen Fantasyautoren Heitz, Hardebusch, etc. messen lassen und wirkt niemals unbeholfen, was besonders für ein Erstlingswerk wirklich beeindruckend ist. Auch wer normalerweise nur amerikanische oder englische Fantasyautoren liest, wird vom Stil begeistert sein.

Das Wichtigste bleibt natürlich die Handlung an sich, die durchaus einiges an Aufmerksamkeit erfordert. Diverse Nebenstränge und ein packender Hauptstrang verflechten sich im Laufe der Zeit immer mehr miteinander. Zwar gibt es auch genretypische Kampfbeschreibungen, aber insgesamt hat Saumweber doch einige neue und innovative Ideen zu bieten.

„Schattenkrieg“ endet mit einem Cliffanger, der nägelkauend die Fortsetzung „Schattensturm“ (ab Mitte November 2010 im Buchhandel) erwarten lässt.

Note: 2+