Geht nicht raus, aber kauft Bücher!

Gefühlt ist alles gerade in der Schwebe. Wir sitzen zu Hause, oft getrennt von Familien und Freunden und wenn wir in Quarantäne sind, können wir nicht mal für einen kurzen Spaziergang nach draußen um die Sonne der letzten Tage zu genießen. 

Ich bin ja von Haus aus eher so Marke Stubenhocker, aber auch der Stubenhocker merkt in diesen Tagen, dass er doch ganz schön viel außerhalb benötigt. Keine Besuche bei den Eltern, da meine Mutter zu den Risikopatienten zählt. Kein Treffen mit Freunden, um bei zu teurem Latte Macchiato über die Welt zu klönen und danach die Buchhandlungen zu überfallen (im übertragenen Sinn natürlich), kein Westfalenstadion (live oder im TV), kein Essen gehen, kein Kino.

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Sei perfekt – oder lass es doch einfach bleiben!

Ich finde Professionalität auf einem Blog (egal zu welchem Thema) wichtig. Dazu gehört für mich eine klare Gliederung und eine gute Lesbarkeit und zwar sowohl optisch, als auch inhaltlich. Ehrlich Kinder, blinkende Bildchen auf Blogs mit Mousecursor-Schweif waren eigentlich schon in den 90ern furchtbar und haben heute einfach mal gar keine, aber wirklich überhaupt gar keine Berechtigung mehr. Solche Leute haben auch noch Windowcolor am Wohnzimmerfenster hängen.

Dennoch ist im Zuge der Professionalität auch sehr viel Konformität eingekehrt. Weitestgehend weiße Blogs mit cleanem Aufbau und schwarz/weiß Look findet man fast überall, wo ein ernsthafter Blogger sein Unwesen treibt. Tja, auch hier ist seit Anfang 2016 alles sehr hell und im Magazin-Style. Allerdings versuche ich mit dem Logo und passenden Fotos trotzdem einen heimeligen Gegenpart zu setzen. Denn wir sind ja hier nicht auf einem Fashion-Blog, denn daher kommt der Trend eigentlich.

Problematisch wird es für mich mittlerweile allerdings in Sachen Instagram. Dabei unterscheide ich bei meinem Account zweierlei Arten von Fotos. Einmal spontane Schnappschüsse, die sich ergeben, wenn ich irgendwo lese. Das ist also ein „guckt mal, ich lese gerade Harry Potter bevor das CL-Finale losgeht“ oder „ich sitze gerade auf dem Balkon und Karin Slaughter hat schon wieder jemanden abgemurkst“. Diese Fotos sind nicht perfekt und schon gar nicht irgendwie komponiert. Sie sind wie gesagt Schnappschüsse! Dafür sagen sie aber etwas über die Person hinter dem Account aus. Zumal ich ja durchaus auch mal zu anderen Themen ein Foto hochlade (aus dem Stadion, von meinem Kater, etc.). Denn ja, selbst ich habe nicht immer nur die Literatur im Sinn. ;-) 

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Adiós Lovelybooks, hallo LibraryThing!

Ich benutze Lovelybooks in erster Linie als virtuelles Bücherregal und somit als Bücherdatenbank. Eine popelige Excel-Datei ist mir zu unübersichtlich und fade, mit den diversen offline verfügbaren Bibliotheks-Programmen bin ich nie warm geworden. Außerdem fand ich es immer praktisch meinen aktuellen Lesestatus als Widget auf dem Blog einfügen zu können.

An den sonstigen vermeintlichen Vorzügen habe ich bei Lovelybooks selten teilgenommen. Eine handvoll Leserunden, eine Lovelybox und diverse Challenges, die ich aber auch nach einigen Wochen meist nicht weiterverfolgt habe. Mit den Leserunden dort hatte ich immer meine Probleme, weil ich sie für sehr unübersichtlich halte und bei großen Leserunden einfach keine wirkliche Diskussion aufkommt. Auch muss man schon in einem Wahnsinns Tempo lesen, damit man überhaupt noch was schreiben kann, was nicht schon fünfzig andere gepostet haben. Spaß macht es jedenfalls selten. Und ehrlich gesagt gibt es genügend Portale, wo ich die Leserunden angenehmer finden. Z.B. bei Literaturschock oder – warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt – in meinem eigenen Bücherforum.

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Grab my pussy – das Frauenbild in der Unterhaltungsliteratur

grab

In wenigen Stunden wird die Sonne aufgehen. Fünf Uhr in Deutschland. Gerade ist das letzte TV Duell zwischen Donald Trump und Hillary Clinton zu Ende gegangen. Das war so gehaltvoll, dass man nebenher prima eine Kolumne schreiben konnte. Ich habe mich schon immer für amerikanische Politik interessiert und verfolge so etwas, wenn ich es kann. Das erste Duell habe ich verpasst, das zweite Anfang Oktober aber wie das heutige live gesehen. Etwas ungläubig schaut man ja dieser Tage über den großen Teich und fragt sich, was man den Amerikanern wohl ins Leitungswasser kippt, dass sie ernsthaft in Erwägung ziehen, das fleischgewordene Toupet zum Präsidenten zu wählen.

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Der literarische Snobismus

Der Literaturbetrieb ist festgefahren, kleingeistig und engstirnig. Jedenfalls wenn man diese Woche die hochnobelgepreisten Journalisten, Autoren und Leser befragt. Im literarischen Quartett schlagen sie sich fast die Köppe ein und der Blätterwald diskutiert den aktuellen Literaturnobelpreisträger. Bob Dylan ist doch mit seiner Klampfe bitte kein Autor, denn immerhin hat Günter Grass für seine Blechtrommel ja auch noch keinen Grammy bekommen.

Maxim Biller alias Grumpycat

Natürlich müssen Literaturwissenschaftler Regeln anwenden. Das habe ich in meinem Studium auch mal alles gelernt. Es gibt Kriterien, die Literatur erfüllen muss, aber dennoch frage ich mich besonders in den letzten Tagen, ob der intellektuelle Literat, der am liebsten wie Maxim Biller alias Grumpycat über den Dingen schwebt, nicht evolutionsliterarisch irgendwo mal stecken geblieben ist.

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