Walz, Eric: Die Sündenburg

Verlag: Blanvalet
erschienen:
2011
Seiten:
448
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442376963

Klappentext:

Anno Domini 912, am Oberrhein. Der alte Graf Agapet wird in der Burgpfalz hinterrücks ermordet. Kurz darauf heiratet seine Witwe, Gräfin Claire, erneut. Claires Tochter Elicia will den Tod ihres Vaters nicht ungesühnt lassen und stellt Ermittlungen an. Hatte ihre Mutter schon seit Längerem eine Liebesaffäre? Hat sie ihren Gatten ermorden lassen, ihn womöglich selbst getötet? Von Tag zu Tag werden Elicia ihre Mutter und ihr neuer Stiefvater immer verdächtiger…

Rezension

An einem Roman von Eric Walz kann ich nicht vorbei gehen und so musste ich natürlich auch das neueste Buch „Die Sündenburg“ lesen. Allerdings ist der Erzählstil diesmal nicht mit seinen Vorgängern zu vergleichen und zudem ist es ein Einzelband. Einzig, dass es sich hier ebenfalls um einen historischen Krimi handel,t ist gleich, aber die Art und Weise wie der Autor diesen Fall aufklärt und erzählt ist eine ganz andere wie üblich.

Der Leser befindet sich im Jahre 912 am Oberrhein auf einer Burg. Der Graf Agapet wird ermordet aufgefunden. Verdächtig ist erstmal die aus dem Krieg mitgebrachte Gefangene Kara, die zur Tatzeit beim Grafen war. Aber war sie es wirklich? Wer hatte Grund den Grafen zu töten? Seine Witwe Claire, die ein düsteres Geheimnis hat? Seine Tochter Elicia, die irgendwie in ihrer eigenen Welt lebt? Malvin, ein Ermittler der Regierung, soll Licht ins Dunkle bringen und den Fall klären. Schon bald wird klar, Malvin verstrickt sich hier selbst in dem Netz der Intrigen der Burgbewohner.

Eric Walz lässt hier jeden Verdächtigen, bezw. Burgbewohner und Malvin selbst zu Wort kommen. So konnte ich die Gedanken der Claire genauso mitverfolgen wie die von Elicia oder ihrer Amme. Auch bei Malvins Ergebnissen der Untersuchungen war ich immer auf dem neusten Stand. 

Jeder Abschnitt wird von einem anderen der fünf  Protagonisten in der Ich-Form erzählt und in jedem Abschnitt konnte man die Handlungs- und Denkweisen der Menschen verstehen oder zumindest nachvollziehen. Auch wenn die Erzählweise hier für mich neu war, hat es mir großen Spaß gemacht Malvin auf seiner Jagd nach dem Mörder des Grafen zu begleiten.

Dem Autor ist es gelungen die düstere Atmosphäre einer Burg und ihrer Bewohner  einzufangen, die unter einem Mord genauso zu leiden hatten wie auch unter ihrer jeweiligen eigenen Vergangenheit.Der Kriminalfall hier ist nicht so einfach zu durchschauen und ich habe bis zum Schluss keine Ahnung gehabt wer denn nun den Grafen getötet hat oder warum.

Leider hatte auch dieser Roman wieder viel zu wenig Seiten und so war ich schon ziemlich schnell am Ende angelangt und kann es nun gar nicht erwarten einen neuen Roman aus der Feder von Eric Walz in Händen zu halten. Leider wird dieser vermutlich erst im Jahre 2013 erscheinen.

Mein Fazit: „Die Sündenburg““ist für alle Fans von historischen Krimis eine unbedingte Empfehlung, solange man bereit ist, sich auch mal auf einen ungewöhnlichen Erzählstil einzulassen. Ich hatte jedenfalls spannende und fesselnde Lesestunden.

Note: 1-

Lessmann, Sandra: Die Richter des Königs

Band 1 Jeremy Blackshaw Serie

Verlag: Knaur
erschienen: 2005
Seiten:
560
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN:
3426629607

Klappentext:

Priester, Richter und ein geheimnisvolles Gift London im Jahre 1665, es ist die Zeit nach dem Bürgerkrieg. Jeremy Blackshaw darf aufgrund der politischen Lage seiner Berufung als katholischer Priester nicht folgen. Früher einmal war er Arzt und wird deshalb zur Behandlung des schwer erkrankten Richters Sir Orlando herangezogen, dessen Vertrauen er genießt. Unversehens wird er in die Untersuchung des Giftmordes verwickelt, in dem der Richter gerade ermittelt und der nicht der einzige bleiben soll. Offenbar hat es jemand auf die Gerichtsbarkeit Londons abgesehen. Bald fällt der Verdacht auf den jungen Iren Breandn, einen rechten Hitzkopf, der sich schnell Feinde schafft. Doch Jeremy kann nicht glauben, dass Breandan wirklich der Schuldige ist.

Rezension:

Dieser historische Krimi hat mich wirklich gut unterhalten. Selten habe ich in einem historischem Roman so eindrucksvoll die Lebensbedingungen der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten im mittelalterlichen London beschrieben bekommen. Das hat mich wirklich beeindruckt. Genauso detailliert beschreibt diese Autorin auch das Leben am Hof von Charles II mit der übertriebenen Etikette, der Pracht und den Intrigen.

Die Protagonisten sind sehr feinfühlig und mit viel Tiefe geschildert worden, so das der Leser schnell mit ihnen vertraut ist. Man kann sich den Wundarzt und Frauenheld Alan Ridgeway genauso gut vorstellen, wie auch den Jesuiten Priester Dr. Jeremy Fauconer, der mir wie der Pater Brown des Mittelalters erscheint.

Die Krimihandlung lässt auch nichts zu wünschen übrig. Sie enwickelt sich zu Beginn des Buches sehr unauffällig und wird immer verzwickter, je tiefer man in die Geschichte eintaucht. Die komplizierten englischen Gesetze und die Schwierigkeiten bei ihrer Anwendung erklärt die Autorin mit sehr verständlichen Worten. Genauso schonungslos und mit eindrucksvollen,  bildhaften Worten beschreibt sie allerdings auch die grausamen Strafen und wie diese Strafen im Endeffekt vom Scharfrichter, bzw. Henker genau nach Protokoll ausgeführt wurden.

Der flüssige und leicht verständliche Schreibstil von Sandra Lessmann fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Dies ist ein Buch, welches ich jedem Fan von historischen Krimis empfehlen kann.

Note: 1

Schier, Petra: Tod im Beginenhaus

Band 1 Adelina Serie

Verlag:
Rowohlt
erschienen:
2005
Seiten:
352
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3499239477

Klappentext:

Herbst in Köln. In einem Spital der Beginen stirbt ein verwirrter alter Mann. Und das war nur der erste Tote. Eine Seuche? Adelina, die Tochter des Apothekers, glaubt nicht daran. Doch wem nutzt der Tod der armen Kranken? So selbstlos sich die frommen Frauen um die Geistesschwachen kümmern, mit jeder Leiche rückt die Schließung des Beginenhauses näher. Adelina hegt einen Verdacht, und den will sie beweisen, so sehr ihr Vater um den Ruf seiner eigensinnigen Tochter fürchtet. Aber heiraten will die ohnehin nicht. Schon gar nicht ihren seltsamen Untermieter, den Medicus Burka. Oder vielleicht doch?

Rezension:

Das Buch „Tod im Beginenhaus“ ist offenbar das Erstlingswerk dieser Autorin und somit bin ich nicht mit besonders hochtrabenden Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich wurde jedoch schon nach den ersten 60-70 Seiten angenehm überrascht.

Der Schreibstil von Frau Schier ist flüssig und leicht verständlich. Die Autorin lässt durch liebevolle und detaillierte Beschreibungen, von Orten und Personen, den Leser schnell in Adelinas kleine Welt, in Köln im Jahr 1396 eintauchen. Die Apotheke, die Adelina zusammen mit ihrem Vater führt, die Küche im Hause des Apothekers und auch die Leute mit denen Adelina Tag und Nacht zusammen ist, sind dem Leser schnell vertraut. Genauso wie der Tagesablauf im Haus des Apothekers und auch das Leben selbst in der Stadt Köln.

Das die Beginen in Köln damals eine große Rolle spielten, dass haben wir ja schon durch die Bücher von Andrea Schacht erfahren. Auch ist es tatsächlich verbrieft, dass die Beginen in Köln durchaus ein Mitspracherecht im kirchlichen und politischen Leben einnahmen. Vor diesem Hintergrund erzählt die Autorin die Geschichte  einer Apothekertochter und ihrem Kampf um ihren geistig behinderten Bruder. Adelina liebt ihren Bruder und will verhindern das er irgendwann mal in den Narrenturm gesperrt wird, darum setzt sie alles daran, das Hospital für geistig behinderte Menschen, welches die Beginen in Köln führen, zu erhalten. Genau an diesem Punkt beginnt dann der Krimi, denn in diesem Beginenhospital sterben plötzlich Patienten ohne irgendeinen ersichtlichen Grund.

Petra Schier erzählt die Vorfälle und auch die Umstände so lebendig und einfühlsam, dass der Leser schnell merkt, dasAdelina  hier mit einer oder zwei Bemerkungen irgendjemanden nervös gemacht und voll in ein Wespennest gestochen hat. Aber wen hat sie nervös gemacht? Und warum müssen auf einmal noch mehr behinderte Patienten in dem Hospital sterben? Tja und was hat dann dieser reiche Kaufmann auf einmal für einen Grund so sauer auf Adelina zu sein? Fragen über Fragen für Adelina und das auch noch zu einem Zeitpunkt da ein seltsamer, gut aussehender Medicus ins Apothekerhaus gezogen ist und die finanzielle Situation im Apothekerhaus trotzdem nicht besonders rosig ist.

Mit Adelina ist man als Leser schnell vertraut, man kann ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen und verstehen. Auch mit allen anderen Personen in diesem Buch kann man recht schnell etwas anfangen und ihren Charakter einschätzen. In diesem Punkt hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, genauso wie bei der Recherche. Man merkt das Frau Schier sich sehr eingehend mit der damaligen Zeit beschäftigt hat und auch sorgfältig recherchiert hat, was damals zum Beispiel eine Kräuterteemischung oder eine Salbe gekostet hat.

Der Sprachgebrauch ist der damaligen Zeit sehr schön angepasst worden ohne verwirrend oder total veraltert zu wirken. Der Spannungsbogen ist sanft gespannt und man hat bis zum Schluss ein Fragezeichen auf der Stirn, denn es ist verdammt schwer irgendwen als Täter herauszukristallisieren. Dennoch ist am Ende die Auflösung klug und schlüssig dargestellt und man fragt sich warum man nicht eher darauf gekommen ist.

Alles in allem hat mir dieser historische Krimi und auch die darin enthaltene Liebesgeschichtet sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit auch die Fortsetzungen dieser Serie lesen. Ein winziger Kritikpunkt für mich ist, dass Frau Schier leider keinen Humor in diese Geschichte eingebracht hat. Es fehlen irgendwie so kleine auflockernde Bemerkungen oder vielleicht auch etwas Situationskomik. Dieses Buch wirkt über weite Strecken etwas dunkel und an manchen Stellen hätte eine pfiffige Bemerkung vielleicht diesen Eindruck gemindert.

In einem ausführlichen Nachwort erklärt die Autorin zum besseren Verständnis, wie die politische Lage in Köln damals war und was sie erfunden hat.

Note: 2+

Schätzing, Frank: Tod und Teufel

Verlag: Goldmann Verlag
erschienen:
2003
Seiten:
509
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442455316

Klappentext:

Köln im Jahr 1260. Durch die Gebeine der Heiligen Drei Könige, die der Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute mitgebracht hat, hat sich in die einstmals kleine Stadt zu einem der größten Pilgerorte der Christenheit entwickelt — einen Pilgerort zudem, den mit dem Dom eine (wenn auch unfertige) Kathedrale krönt.

Aber nicht nur Gläubige zieht das fromme Treiben an, sondern auch Verbrecher, Strolche oder Mörder. Darunter sind eher liebenswerte Streuner wie Jacob, der aufgrund seiner roten Haare „der Fuchs“ genannt wird, aber auch wahrhaft diabolische Gestalten wie der Schatten, den Reisende schon einmal gern mit dem Leibhaftigen oder einem Wolf verwechseln. Die Wege von Fuchs und Wolf kreuzen sich, was Jacob zum Verhängnis zu werden droht. Denn ausgerechnet er beobachtet, wie jemand den Dombaumeister vom Gerüst stürzt — und verrät sich selbst dadurch, dass im selben Moment der Ast jenes Baumes bricht, auf den Jacob zum Apfelstehlen gestiegen war. Von nun an muss Jacob um sein Leben fürchten, und nicht nur das: Jeder, mit dem er spricht, stirbt eines unnatürlichen Todes …

Rezension:

Ein Krimi aus dem Mittelalter… so steht es auf dem Buch. Meiner Meinung nach ist das jedoch nicht ganz korrekt. Ich würde eher sagen das ist ein Psycho-Thriller aus dem Mittelalter und eine Liebeserklärung an die Stadt Köln mit ihren recht eigensinnigen, aber pfiffigen Bürgern.

Vor diesem Buch muss unbedingt gewarnt werden, denn der Autor fordert den Verstand seiner Leser heraus. Man kann dieses Buch nicht einfach mal so nebenher oder zwischendurch lesen, denn sobald man es zur Hand nimmt wird man gefesselt von dem phantasievollen mittelalterlichen Sprachgebrauch des Autors. Als Leser wird man dadurch zum konzentrierten Lesen animiert. Frank Schätzing bedient sich einer verständlichen und auch sehr bildhaften Sprache. Er lässt lateinische Redensarten und uralte Begriffe wohl dosiert einfließen in diese angenehme mittelalterliche Ausdrucksweise.

Ich habe bisher nur sehr wenige historische Romane gelesen, in denen es der Autor von der ersten bis zur letzten Seite geschafft hat, sich ausschließlich und ohne Fehler dieser historischen Sprache zu bedienen, ohne das die Handlung oder die Dialoge steif und unverständlich gewirkt hätte. Bei diesem Buch trifft sogar das Gegenteil zu. Die Dialoge sind witzig und voller Charme. Ich habe oft laut lachen müssen oder vor mich hin geschmunzelt. Zugegeben, manchmal mal nervt es, wenn man immer wieder zum Anhang des Buches blättern muss, in dem der Autor die Übersetzungen der alten Begriffe bzw. lateinischen Redensarten erklärt.

Der Autor hat die Anzahl seiner Protagonisten in einem überschaubaren Rahmen gehalten, so dass er auf ein Personenregister locker verzichten konnte. Dafür ist eben der besagte Anhang zur Erläuterung der alten Begriffe beigefügt und ein Stadtplan von Köln bis Mitte des 13 Jahrhunderts  im Bucheinband enthalten. Die Charaktere der Hauptdarsteller sind sehr schön gezeichnet mit allen menschlichen Stärken und Schwächen.

Jacob der Fuchs wächst einem genauso schnell ans Herz wie auch der Dechant, Doctor und Physikus Jasper Rodenkirchen Ordinarius und Lektor für Canonsches Recht an den Franziskanern und Magister der sieben freien Künste. Auch der Färber Goddert von Weiden und seine Tochter Richmondis sind als waschechte Kölner wundervoll beschrieben worden. Bettler und Gelehrter, Handwerker und Patrizier, Jäger und Gejagte.

Das sind die Schicksale und Charakter mit denen Frank Schätzing hier geschickt jongliert.  Dabei erzählt der Autor einen Kriminalfall mit Tiefenpsychologie und Thrillerqualität. Während der Gelehrte lange philosophiert und lamentiert, ist ihm der Bettler schon mit seinem praktischen und überlebensorientierten Denken einen Schritt voraus. Umgekehrt braucht der Bettler die Erklärungen des Gelehrten um zu verstehen, wo er als nächstes Handeln muss. Ein ungleiches Paar, der Bettler und der Gelehrte, die jedoch zu verblüffenden Erkenntnissen gelangen und sich wunderbar ergänzen.

Indem der Autor die Lebensbedingungen seiner Protagonisten beschreibt, lässt er für den Leser das mittelalterliche Köln lebendig werden. Die dunklen Gassen, der laute Markt, der stinkende Unrat und die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich. Die Angst der einfachen Menschen vor der Obrigkeit und den Kirchenfürsten mit der Macht Gottes gegen den Teufel.Mit viel Humor und Ironie stellen die Protagonisten Fragen und suchen Antworten zum Sinn des Daseins. Die Diskussionen zu existenziellen Fragen des Lebens und der Politik sind spannend, tiefsinnig und pfiffig.

Auch wenn manche Stellen im Buch zäh erscheinen, durch die langen Erklärungen des Gelehrten, sollte man diese Passagen nicht quer lesen, denn jede Information in hier wichtig um die Handlung zu verstehen.

Ein wenig enttäuscht hat mich die zarte Lovestory in diesem Roman, aber ich hoffe sehr, dass der Autor sich hiermit nur eine Hintertür für einen weiteren Roman offen gehalten hat, mit diesen unglaublich sympathischen Protagonisten. Wie und vor allem ob es diesen liebenswerten Protagonisten am Ende gelingt „Tod und Teufel“ ein Schnippchen zu schlagen will ich hier nicht verraten. Stattdessen empfehle ich jedem Fan von historischen Büchern dringend dieses Buch zu lesen. Es ist ein Hochgenuss in diesem Genre.

Note: 1+

Schier, Petra: Mord im Dirnenhaus

Band 2 Adelina Serie

Verlag:
Rowohlt
erschienen:
2007
Seiten:
352
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3499243296

Klappentext:

Sündige Jungfern, tote Freier und eine scharfsinnige Apothekerin 1396: Köln steht Kopf – ein ehrenwerter Kölner Bürger nach dem anderen wird tot im Dirnenhaus aufgefunden. Der mit dem Fall betraute Ratsherr erinnert sich daran, dass Adelina schon einmal einen Mordfall aufgeklärt hat und bitte sie um Hilfe. Die junge Frau hat gerade die Apotheke ihres Vaters übernommen und eigentlich anderes zu tun, als auf Mörderjagd zu gehen. Sie lässt sich jedoch erweichen – und wird plötzlich selbst zur Hauptverdächtigen …

Rezension:

Mit gewohnt flüssigem Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte um die Apothekerin Adelina und den Medicus Burka weiter. Frau Schier lässt wieder die Sitten und Gebräuche, sowie die Stadt Köln im 14 Jahrhundert lebendig werden.

Der berühmt, berüchtigte „Berlich“ welcher quasi das Kölner Rotlichtviertel über Jahrhunderte war, wird jedoch nur sehr knapp beschrieben. Auch die Protagonisten aus dem Dirnenhaus haben eher nur eine Statistenrolle im Roman. Das fand ich sehr schade, denn der Titel des Buches hatte mich neugierig gemacht. Doch dieses Thema wurde fast verfehlt, da dieses Milieu  für eine angesehene Apothekerin nicht schicklich war.

In diesem Roman geht es also überwiegend um die Personen die mit Adelina im Apothekerhaus wohnen. Es gibt einige private und berufliche Überraschungen für Adelina. Dies wird dem Leser nett erzählt und so ganz nebenher gibt es eben ein paar Todesfälle auf dem Berlich.

Der Spannungsbogen ist bei diesem Buch noch sanfter gespannt, als beim ersten Buch und leider hatte ich auch schon recht schnell erkannt wer als potenzieller Täter in Frage kommt. In diesem Punkt hat Frau Schier leider das gleiche Strickmuster und dieselben Klischees benutzt wie im ersten Buch „Tod im Beginenhaus“.

Im April 2008 wird der dritte Band dieser Reihe erscheinen und da er mal nicht Mord oder Tod im Titel hat, sondern Verrat im Zunfthaus heißt, werde ich mir das Buch auch noch kaufen. Ich hoffe, dass die Autorin in diesem Buch eine andere Strategie für ihren Krimi wählt, da es sich ja vorrangig (hoffentlich) um einen Verrat handeln wird.

Dieses Buch hält leider nicht, was der Titel verspricht und erfüllt auch nicht die Hoffnungen, die das erste Buch geweckt hatte.

Note: 3