Zimmer Bradley, Marion: Die zerbrochene Kette

Band 6 Darkover Serie

Originaltitel: The Shattered Chain
Verlag:
Knaur
erschienen:
2000
Seiten:
324
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3426609614
Übersetzung:
Rosemarie Hundertmarck

Klappentext:

Mit einer Gruppe mutiger Frauen machen sich die Freien Amazonen Kindra und Rohana auf eine gefahrvolle Reise durch die Wüste, um eine entführte Freundin und deren kleine Tochter aus der Gefangenschaft zu befreien. Ihr Ziel: das Labyrinth der Trockenstädte, in denen Männer regieren und Frauen in goldene Ketten gelegt werden.

Rezension:

Der Inhalt hört sich sehr spannend an und es lässt auch einen tollen Plot vermuten. Aber schon nach einem Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, dass alles viel zu glatt verläuft. Man erfährt bei dieser Rettungsaktion zwar eine ganze Menge über den Unterschied zwischen Amazonen und den normalen Frauen die heiraten und Kinder bekommen, aber das wars dann auch schon.

Spannender geht es dann weiter, wenn die Terranerin Magda auftaucht, die für das terranische Imperium in Darkover spioniert. Sie mischt sich unter das Volk und gibt sich als eine von ihnen aus. Dadurch erfährt man sehr viel über die Unterschiede zwischen Terra und Darkover. Aber auch in ihrer Geschichte geht alles viel zu glatt und vor allem viel zu vorhersehbar ab. Man kann sich ständig denken was als nächstes passiert.

Aufgrund der Kürze des Buches und der Komplexität bleiben viele Figuren oft nur oberflächlich. Sie tauchen auf, haben eine kleine Rolle, aber im Nachhinein weiß eigentlich keiner welche Funktion sie wirklich hatten.

Das hört sich alles sehr negativ an, dennoch war ich angetan von dem Buch, da es das erste Buch ist, in dem Frauen auch mal was zu sagen haben. Ich habe es genossen den Amazonen zuzusehen wie sie sich in der Welt behaupten und auch wie normale Frauen ihre Welt verteidigen. Wer Kämpfe und ständige Action erwartet, wird enttäuscht werden, aber wer mehr über die Welt der Amazonen, ihre Sitten und Bräuche erfahren möchte, ist hier genau richtig.

Note: 3+

Heitz, Markus: Collector

Band 0 Justifiers Serie

Verlag: Heyne
erschienen:
2010
Seiten:
656
Ausgabe: Broschiert
ISBN: 3453526503

Klappentext:

Wir schreiben das Jahr 3042. Die Menschheit ist ins Weltall aufgebrochen, doch nicht mit eigener Technik, sondern mit Hilfe von Objekten, die man bei Ausgrabungen auf der Erde gefunden hat: außerirdische Hinterlassenschaften, die zwar funktionieren, deren Funktionsweise die menschlichen Piloten jedoch nur in Ansätzen verstehen. So verläuft die Besiedelung anderer Planeten denkbar chaotisch. Doch dann treffen die Menschen auf eine außerirdische Spezies – die Collectors –mit katastrophalen Folgen.

Rezension:

Der Autor schafft es gekonnt seine Leser in den Bann zu ziehen. Schon allein in den ersten Seiten ist man drin in der Geschichte, unter anderem bei Kris dem Kutscher, der für eine Firma ein Gerät von A nach B transportieren soll. Dabei geht natürlich so einiges schief und ehe es sich der gute Mann versieht ist er mitten drin in der Geschichte. Und dabei wollte er doch nur einfach seinen Job machen und von Abenteuern nichts wissen.

Als ich das Buch aufschlug hat mich zuerst das umfangreiche Namensverzeichnis fast erschlagen. Aber davon sollte man sich keinesfalls abschrecken lassen. Die meisten Personen sind nur am Rande wichtig und außerdem wird im Text immer sehr genau erklärt wer zu wem gehört und wie sie alle zusammen gehören. Das Register habe ich daher nur zum Spaß bemüht wenn ich mal wieder aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse zu schnell gelesen habe und ich nicht mehr genau wusste wie die ganzen kybernetischen Wesen denn jetzt wirklich heißen.

Eines ist bei Heitz allerdings klar: Zimperlich geht er mit seinen Figuren nicht um und nicht nur einmal habe ich mir gedacht: Jetzt lässt er die auch noch sterben! Die Seiten sind nur so dahin gerast und ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Von der ersten Seite an will man wissen wer die Collector sind und was sie von den Menschen wirklich wollen.

Wer übrigens SF mag, wird hier einigen Begriffen wieder begegnen. Als Planeten kommen Babylon 5 und Kitomea vor. Wesen, wie die Co-Driver, die den Verstand eines Menschen besetzen, erinnern an die Tokra oder eher an die Goa`uld aus Stargate.
Heitz zeichnet eine Zukunft, in der ich nicht gerne leben möchte. Menschen lassen sich gesunde Gliedmaßen amputieren um bessere kybernetische zu bekommen und manche Menschen sind im Grunde keine mehr, denn sie wurden zu ganzen Automaten. Zudem gibt es tierähnliche Wesen mit menschlichen Körpern, sogenannte Betas, in allen Variationen. Vom Werwolf bis zum Affen ist alles dabei. Und mittendrin kommt noch eine philosophische Diskussion, die ich sehr spannend fand: Wir glauben, dass die Tiere unter uns stehen, weil wir einen Verstand und eine Seele haben. Vielleicht gilt das auch für die Collector. Vielleicht sind wir für sie auch nur Tiere?

Zusammenfassend kann man sagen: Eines der besten SF-Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe, ein absoluter Buchtipp also.

Note: 1

Clarke, Arthur C.: 2001 Odyssee im Weltraum

Originaltitel: 2001 – A Space Odyssee
Verlag:
Heyne
erschienen:
2000
Seiten:
256 Seiten
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3789132187

Klappentext:

Irdische Raumfahrer, die auf dem Mond Stützpunkte errichtet haben, entdecken im Zuge ihrer Forschungstätigkeit im Krater Tycho ein uraltes Artefakt – einen Monolith, der eine geheimnisvolle Strahlung aussendet, die mit ebenso geheimnisvollen Energien vom Planeten Jupiter in engem Zusammenhang zu stehen scheint.  Eine Expedition wird vorbereitet, die dieses Geheimnis ergründen soll. Ein riesiges Raumschiff startet, mit fünf Wissenschaftlern an Bord – und HAL 9000, dem neuen Supercomputer, der alle Funktionen des Schiffes von sich aus steuern kann. Während des langen Fluges entwickelt sich ein Konflikt zwischen HAL und der menschlichen Besatzung. Es kommt zum offenen Kampf zwischen Mensch und Maschine – und für den Sieger in diesem Kampf beginnt die phantastische Reise in die Unendlichkeit…

Rezension:

Dieses Buch gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Es lässt sich so gar nicht in eine Schublade mit „normalen“ Sci-Fi Romanen stecken. Es hebt sich schon sprachlich vom Mainstream ab und die wissenschaftliche Exaktheit und Präzision eines Arthur C. Clark wird nur von wenigen anderen Autoren erreicht.  Die Geschichte ist sehr gut durchkonstruiert  und wird perfekt durchgehalten. Das Ende ist aber in jedem Fall phantastisch. Wer sich bisher noch nie so recht mit Sci-Fi anfreunden konnte, sollte es einmal mit diesem Buch versuchen! Eine Annahme von mir: Könnte HAL eventuell der Nachfolger von IBM sein? Nur mal so alphabetisch betrachtet…

Note: 1