André, Martina: Die Teufelshure

Verlag:Rütten & Loening
erschienen: 2009
Seiten:
662
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 335200773X

Klappentext:

Der magische Zirkel Edinburgh im Jahre 1647. Der Highlander John Cameron hat die Pest nur durch ein Wunder überstanden. Am Rande einer Hinrichtung trifft er Madlen MacDonald und verliebt sich in sie. Dabei ist es ihm gleichgültig, dass sie die Mätresse eines geheimnisvollen Lords sei. Der Plan, gemeinsam mit ihr vor dem Lord zu fliehen, scheitert. Stattdessen wird er zum Tode verurteilt. Im Verlies erkennt John, dass Madlens Gönner Häftlinge kauft, um mysteriöse Experimente durchzuführen. Edinburgh in der Gegenwart. Die Molekularbiologin Lilian von Stahl versucht, den Erinnerungscode in menschlichen Genen zu entschlüsseln. Während eines Drogenexperiments sieht sie in einer Vision die Gestalt eines altertümlich gestalteten Schotten. Ihre Recherche führt sie zu einem Herrenhaus, wo sie auf einen Mann trifft, der jener Person aus der Vision zum Verwechseln ähnlich sieht.

Rezension:

Glaube – Liebe – Tod und Teufel das ist die Mischung aus der die meisten guten Krimis, Thriller, historische oder mystische Romane bestehen. Bei diesem neuen Werk von Martina André habe ich absolut keine Ahnung, in welches dieser Genres das Buch nun einzuordnen ist. Es hat von allem etwas. Nicht jedem Autor gelingt es, eine Handlung mit der oben genannten Mischung, auch so spannend zu schreiben, dass der Leser beim Lesen manches mal die Luft anhält und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Martina André hat dieses Kunststück mit einer temporeichen Handlung und flüssigen Schreibweise zu Stande gebracht.

Zunächst entführt die Autorin ihre Leser ins 17 Jh. nach Schottland, um in diesem Handlungstrang eine spannende und wundervolle Liebesgeschichte zu erzählen, die jedoch durch böse Mächte auf tragische Weise beendet wird. Die Protagonisten sind dabei so facettenreich und lebendig, dass man schnell mit den Hauptdarstellern lebt und leidet. Vom urigen, aber liebenswerten Iren mit einer bewundernswerten Bauernschläue, bis hin zum arroganten und rücksichtslosen Adeligen, sind alle Facetten der guten und schlechten menschlichen Charaktereigenschaften bei den Protagonisten vorhanden.

Als weiblicher Leser weiß man am Ende wirklich nicht, welcher dieser tollen Helden einem am Besten gefällt. Die Auswahl ist einfach zu groß. Mit genau diesen tollen Helden kommt man dann im zweiten Handlungstrang, im Jahre 2009 an. Hier wird es dann richtig rasant!  Lilian hat mit ihrem kleinen Bruder sein Drogenproblem gelöst. Das glaubt sie jedenfalls, als sie von ihm eine Schamanendroge aus dem tiefsten Urwald zugeschickt bekommt zur Analyse. Nach einem abenteuerlichen Selbstversuch mit der Droge, überschlagen sich in Lilians Leben die unerklärlichen Ereignisse.  Was zum Geier ist das für eine Droge und warum kann Lilian nichts genaues zum Tod ihrer Mutter und Tante erfahren? Nun ja und dann ist da noch das geheimnisvolle Bild, eines verdammt gut aussehenden Highlanders, welches sie im Drogenrausch beim Selbstversuch gesehen hat.

Martina André löst dieses Rätsel zum einen auf mystisch-spiritueller und zum anderen auch auf wissenschaftlicher Basis. Dabei wird das Buch niemals langweilig oder zäh. Im Gegenteil, es gibt auch immer wieder Momente zum Träumen. Die kurzen Beschreibungen der schottischen Landschaft sind mit sehr bildhaften Worten von der Autorin eingefügt worden und steigern das Fernweh. Die Dialoge sind lebendig und wo es passt auch humorvoll. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und mit vielen unerwarteten Wendungen ausgestattet. Das Ende des Buches ist beim besten Willen nicht vorhersehbar.

Wer sich gerne mal mit einem spannendem und fantasievollen  Buch vom Alltag ablenken möchte, der findet mit diesem Buch genau den richtigen Lesestoff. Die neue Aufteilung der Story hat mich zunächst etwas verwirrt, denn Martina André macht in diesem Buch nicht wie bisher „Zeitsprünge“ zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sondern erzählt die Geschichte in Form von zwei in sich abgeschlossenen Büchern, die zu einem dicken Buch zusammen gebunden wurden. Die Handlung in diesem Buch hätte auch keine ständigen Zeitsprünge zugelassen. Direkt auf der ersten Seite ist eine schöne alte Karte von Schottland ins Buch gedruckt worden.

Dieses Buch ist mein Tipp für lange Winterabende oder langweilige Wochenenden. Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder etwas neues, gerne mit mystischem Touch und wundervoller Liebesgeschichte von dieser Autorin lesen darf.

Note: 1

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