Cain, Chelsea: K – Kidnapped

Band 1 Kick Lannigan Serie

Originaltitel: One Kick
Verlag:
Blanvalet
erschienen:
2015
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3734100410
Übersetzung:
Lilith Winter

Klappentext:

Als sechsjähriges Mädchen gekidnapped, fünf Jahre später befreit – ganz Amerika verfolgte damals den Entführungsfall der Kick Lannigan. Jetzt ist Kick einundzwanzig. Geübt in Kampfsportarten und auf dem Schießplatz, hat sie sich ein Leben aufgebaut, in dem sie sich sicher fühlt. Bis ein Mann namens John Bishop ungebeten in ihrer Wohnung auftaucht. Bishop spürt vermisste Kinder auf. Er ist überzeugt, dass nur Kick ihm in seinem aktuellen Fall helfen kann, und er akzeptiert kein Nein als Antwort. Doch um die entführten Kinder zu retten, muss Kick eine Reise in ihre eigene dunkle Vergangenheit wagen – eine Reise, die tödliche Gefahren birgt …

Rezension:

Ich gehöre zu wenigen Lesern, die Chelsea Cain nicht aufgrund ihrer erfolgreichen Gretchen-Reihe kennen, weswegen ich den Beginn ihrer neuen Serie nicht mit dieser vergleichen kann. Ich hatte also keinerlei Erwartungen, bis auf den interessanten Klappentext, der mich in der Verlagsvorschau sofort angesprochen hat.

Der Prolog hat mich dann ziemlich umgehauen. Das kleine hilflose Mädchen, welches von ihrer Befreiung berichtet, als würde man sie von ihrer geliebten Familie wegzerren. Etwas Angst schimmert durch, aber auch jede Menge Mut. Besonders die Sprache hat mir hier gefallen. Irgendwie ein bisschen unterkühlt, so als würde sich Kick verschließen. Vielleicht, weil sie doch immer gespürt hat, dass etwas mit ihrem „Zuhause“ nicht stimmt.

Die Sprache ist etwas, was mir auch im weiteren Verlauf des Romans richtig gut gefallen hat. Cain schreibt irgendwie eckig, kantig, ohne Gefühlsduselei und gibt der Handlung damit eine rohe Umittelbarkeit. Das führt dazu, dass Kick sich unberechenbar verhält, weil sie den Leser oft außen vor lässt. Das ist aber nicht so, weil die Autorin keine Lust hat, die Gefühle der Protagonistin dem Leser eindrücklich genug wiederzugeben, sondern es ist ein Stilmittel, um ihren gebrochenen Charakter zu zeigen.

So weit, so eigentlich empfehlenswert. Leider hat mich der Fall um die enführten Kinder überhaupt nicht überzeugt. Tatsächlich passiert einfach auch viel zu wenig und zu viele Seiten werden für Kicks Vergangenheitsbewältigung gebraucht. Dagegen ist nichts zu sagen, hat aber dann nun mal wenig mit einem packenden Thriller zu tun.

Ich werde der Reihe jedoch definitiv eine zweite Chance geben, weil ich Kick irgendwie faszinierend finde und mir Cains Schreibe unglaublich gut gefällt. Für Leser, die Romanpersonal brauchen, mit denen sie sich identifzieren können oder die gar eine Sympathiefigur brauchen, dürfte „K – Kidnapped“ eine Enttäuschung sein, denn die Autorin gehört anscheinend nicht zu der Sorte, die ihren Lesern gern das Händchen hält.

Note: 3+

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