Capitani, Sabrina: Das Spiel der Gauklerin

Verlag: Piper
erschienen:
2010
Seiten:
416
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
9783492258258

Klappentext:

Die fahrende Spielfrau Pauline Schwan hat ein schlechtes Jahr hinter sich. Die Leipziger Neujahrsmesse 1573/74 ist ihre letzte Chance, einigermaßen unbeschadet den Winter zu überstehen. Wird es Pauline gelingen, einen Platz als Hausmusikerin zu ergattern? Doch in der wohlhabenden Stadt überschlagen sich schon bald die Ereignisse: Zwei Bürgerkinder werden entführt, und Paulines Freund Jacobus, Besitzer einer fahrenden Wunschkammer, gerät in Verdacht. Dann wird auch noch eine Harfenhure grausam ermordet. Vor dem Hintergrund einer religiösen Intrige gerät Pauline in große Gefahr.

Rezension

Die Autorin Sabrina Capitani war mir bisher unbekannt und ich war gespannt, was mich hier für ein Abenteuer erwarten würde. Es ist der Jahreswechsel 1573/74 in Leipzig. Es herrscht Messe wie jedes Jahr und die Stadt ist voll mit Kaufleuten, Bettlern, Huren und Gauklern. Schon nach den ersten Seiten war ich total in den Bann gezogen.Capitani erzählt ihre Geschichte in einem facettenreichen Stil. Es entgeht einem kein noch so unbedeutendes Ereignis. So wie sie die Enge in den Gassen und die Geschäftigkeit der Menschen schilderte hatte ich schnell das Gefühl direkt vor Ort zu sein. Ich konnte die Atmosphäre förmlich greifen, das Spiel der Gaukler deutlich hören.

Die Spielfrau Pauline Schwan ist aber nicht nur eine einfache Musikerin, sonder für damalige Verhältnisse, auch eine sehr selbständige Frau die sich zu wehren weiß und zwar nicht nur mit Worten. sie entwickelt auch ein Gespür für die Menschen um sch herum, und so wird sie mit in die Geschehnisse der entführten Kinder hineingezogen und versucht denen zu helfen, die ihr lieb geworden sind. Mit dem Charakter der Pauline Schwan ist der Autorin eine sehr liebenswerte Protagonistin gelungen. So streifte ich dann auch mit ihr durch die Gassen von Leipzig, lauschte ihrem Spiel und bangte mit ihr, wenn sie in Gefahr war. Am Ende fiel es mir schwer Pauline ziehen zulassen und so hoffe ich, ihr irgendwann einmal wieder zu begegnen

Am Ende des Buches gab es dann auch noch ein Nachwort in dem Sabrina Capitani auf Fiktion und Wahrheit einging. So was mag ich immer sehr, außerdem gab es noch einen kleinen Stadtplan von Leipzig. Dieser war leider so klein, dass ich eine Lupe benötigt hätte um ihn lesen zu können, aber trotzdem schön, dass er da ist.

Mein Fazit: „Das Spiel der Gauklerin“ ist ein historischer Roman der besonderen Art. Er ist gut recherchiert, die Charaktere sind liebvoll ausgearbeitet und der Sprachestil der Autorin ist facettenreich und Detailgetreu. Sie erzählt eine Geschichte die ans Herz geht. Für jeden der historische Roman mag und auch für jene die es mal damit versuchen möchten eine unbedingte Empfehlung.

Note: 1-

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  • Sabrina Capitani schreibt meiner Meinung nach viel bessere Bücher, wie zum Beispiel „der verborgene Brunnen“ oder „Die Farbe des Windes“ aber auch „Königin Giovanna“ sind meiner Meinung nach besser als „das Spiel der Gauklerin“. Nicht das ich das Buch schlecht finde, aber etwas fehlt ich weiß nicht wie ich es richtig bezeichnen soll, aber am besten kommt es in „Die Farbe des Windes“ zum Ausdruck. Ich nenne es mal den Traumfaktor der sich von der Autorin auf den Leser Überträgt.