Cho, Zen: Die Magier seiner Majestät

Band 1 Sorcerer Royal Serie

Originaltitel: Sorcerer to the Crown
Verlag:
Knaur
erschienen:
2016
Seiten:
448
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3426519143
Übersetzung:
Julia Becker

Klappentext:

Zacharias Wythe hat mehr als ein Problem. Nicht genug damit, dass er sich als frisch ernannter »Königlicher Magier« mit mordlustigen Neidern auseinandersetzen muss – auch die Quelle seiner Macht, die Magie Englands, droht zu versiegen, und niemand weiß, warum das so ist. Alarmiert reist Zacharias ins Feen-Land, um dem mysteriösen Magieschwund auf den Grund zu gehen. Unterwegs trifft er auf die junge Waise Prunella Gentleman, die ihn mit ihrer schlagfertigen Art und ihrem magischen Talent bezaubert. Doch Prunella hütet ein Geheimnis, das die gesamte Magie Englands auf den Kopf stellen könnte …

Rezension:

Dieses Buch muss man eigentlich an einem düsteren kalten Winterabend lesen, denn es versprüht so viel alten nebligen Londoner Charme, dass man es gebührend mit einem Tässchen Tee, einer Decke und ein paar Kerzen genießen muss.

„Die Magier seiner Majestät“ hat eigentlich alles. Ein bisschen Romantik, Magie und Abenteuer und nach den ersten paar Seiten weiß man auch, wieso der Verlag es als Fantasy für Jane Austen Fans bewirbt, denn Zen Cho bedient sich einer etwas förmlichen Sprache, die aber so perfekt zum viktorianisch angehauchten Setting, den Figuren und der Handlung passt, dass ich nur den Hut vor der Autorin ziehen kann, denn sie hält diesen Stil konsquent bis zum Ende durch.

Hinzu kommt die Protagonistin Prunella Gentleman (was ein Name!), die förmlich einem Austen Roman entsprungen zu sein scheint. Sie ist ein bisschen widerborstig und hält mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Ein schöner Kontrast zu den tpyischen Intrigen, Tee-Party und dem höflichen Gebahren der Gesellschaft. Auch Zacharias Wythe weiß zu gefallen. Er ist ein bisschen unterkühlt und zurückhaltend (Mr Darcy lässt grüßen) und eine geheimnisvolle Aura, was der Damenwelt natürlich besonders gefällt.

Eigentlich erzählt „Die Magier seiner Majestät“ eine alternative Geschichte aus dem England des viktorianischen Zeitalters. Die ganze Handlung könnte sich damals tatsächlich so zugetragen haben, wenn es denn tatsächlich Magie geben würde. Aber eben trotz dieser phantastischen Anleihen wirkt der Roman so authentisch, dass es eine wahre Freude ist. Figuren, Setting, Handlung und eben die Sprache bilden hier eine wunderbare Einheit.

Obwohl das Buch jede Menge Wendungen hat und es einige Abenteuer zu bestehen gilt, gibt es auch ruhige Szenen, die vielleicht der ein oder andere langweilig finden könnte. Aber auch hier muss man das Gesamtkonzept der Autorin beachten. Es passt einfach alles zusammen und alle Rädchen greifen ineinander.

Außerdem sprudelt der Roman nur so über vor Ideen und witzigen Einfällen, dass es zwischendurch mal ganz schön ist, einfach die verschnörkelte Sprache zu genießen und einem von Prunellas Wortgefechten zu folgen.

Das Buch ist einfach ein zauberhaftes Abenteuer, hält für die Damen ein paar romantische Szenen bereit und macht einfach richtig Spaß.  Ich bin froh, dass dies der Auftakt einer Reihe ist und würde mich freuen, wenn noch einige Bände folgen werden.

Note: 2

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