Verlag: Luebbe
erschienen: 2013
Seiten: 592
Ausgabe: Hardcover
ISBN: 3785724780
Klappentext:
Im Herbst 1888 kommen zwei junge Menschen ins Londoner East End, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die verarmte Celia Brooks versucht verzweifelt, ihren Vater zu finden. Der Hotelierssohn Rupert Ingram will hingegen seine Pflichten im sündigen Treiben vergessen. Doch im East End hat alles seinen Preis, Antworten ebenso wie das Vergessen. Und während die Huren ihre Dienste feilbieten und ein Mörder namens Jack the Ripper in den Schatten lauert, stoßen Celia und Rupert auf Geheimnisse, die ihr Leben für immer verändern …
Rezension:
Dieses Buch hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und wird mir lange in Erinnerung bleiben. Es ist ein Buch das man nicht einfach so nebenbei lesen kann, dafür ist in den facettenreichen Charakteren und der Handlung einfach zu viel Stoff zum nachdenken.
Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und zieht den Leser immer tiefer in die Handlung. Eine eindrucksvolle Wortwahl und lebendige Dialoge verleihen der Handlung eine sehr dichte Atmosphäre. Die Dialoge geben den Charakteren der Protagonisten eine besondere Tiefe, die nicht nur durch „schwarz-weiß Denken“ geprägt ist.
Die Protagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz und man lacht und leidet beim Lesen mit ihnen. Die Beschreibung der Lebensumstände der Menschen im East End von London ist oftmals so detailliert, das man den Gestank förmlich riechen kann. Obwohl das Leben im East End von Schmutz, Alkohol und Gewalt geprägt war, schafft es der Autor ohne lang und breit beschriebene Gewaltszenen, oder widerliche Vergewaltigungsszenen, die Lebensumstände der Menschen realistisch darzustellen. Das habe ich Tom Finnek hoch angerechnet das er diese Szenen sehr genau dosiert hat. Dadurch wurde das Buch für mich zu einem Wohlfühlbuch, welches ich beim Lesen auch genießen konnte.
Besonders schön finde ich bei den historischen Büchern von Tom Finnek, dass er immer einen besonders pfiffigen und frechen Lausebengel in die Handlung intrigiert. Diese Lausebengel verleihen der oft düsteren Handlung einen gewissen Witz und Spaßfaktor. Mir gefällt eine solche Figur immer sehr gut in historischen Romanen.
Der Autor hat auch das Schicksal realer existierender Personen der damaligen Zeit in die Handlung mit eingeflochten. Durch diese Personen hat er der Handlung noch eine besonders spannende Komponente hinzugefügt. Ich bin sicher, dass da auch eine sehr aufwändige Recherche hinter steckt, aber genau das macht die Handlung so glaubwürdig. Ich bin von diesem Buch sehr begeistert und kann es nur jedem Empfehlen der historische Romane mag.
Note: 1