Glines, Abbi: Verführt

Band 1 Rush of Love Trilogie

Originaltitel: The Hunger Games
Verlag:
Piper
erschienen:
2013
Seiten:
240
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3492304389
Übersetzung:
Heidi Lichtblau

Klappentext:

Sie ist seine Stiefschwester. Sie ist jung und unschuldig. Für Rush Finlay ist sie aber vor allem eines: verboten verführerisch. Nach dem Tod der Mutter verlässt Blaire ihr Zuhause, um bei ihrem Vater und dessen neuer Familie in einem luxuriösen Strandhaus zu leben. Vor allem ihr attraktiver Stiefbruder Rush lässt sie jedoch immer wieder spüren, dass sie nicht willkommen ist. Er ist so abweisend wie anziehend, so verletzend wie faszinierend, er ist verwirrend und unwiderstehlich – und er kennt ein Geheimnis, das Blaires Herz mit einem Schlag für immer brechen könnte.

Rezension:

Auf mehreren Blogs habe ich von Abbi Glines gelesen und natürlich vom neuen Genre New-Adult, in dem es vorrangig darum geht, dass junge Erwachsene ihren Weg finden (Studium, Beruf, Beziehung, etc.). In „Verführt“ findet Rush allerdings nur eines und zwar den Weg in Blaires Höschen.

Ganz ehrlich Mädels, ich verstehe es nicht und mich lassen die vielen positiven Rezensionen auf anderen Blogs oder amazon wirklich sprachlos zurück. Der erste Band der „Rush of Love“ Trilogie hat eigentlich nichts. Keine nennenswerte Handlung, keine sympathischen oder interessanten Figuren. Dafür jede Menge billigen Sex, billige Figuren (Blaires Arbeitskollegin ein Flittchen zu nennen, ist noch freundlich), billige Effekthascherei (die Wendung am Ende) und vor allen Dingen Unmengen von Logikfehlern.

Fangen wir mit letzterem an. Blaire wohnt bei ihrem Stiefbruder in einem riesenhaften Haus. Ihr Vater ist aber gerade mit ihrer Stiefmutter in Paris und sie wird nur geduldet. Zu Essen bekommt sie keins, weswegen sie sich mit Erdnussbutter-Sandwiches in ihrem Zimmer behelfen muss. Das arme Aschenputtel … Als sie schließlich einen Job als Kellnerin auf einem Goldplatz ergattert, bekommt sie direkt mehrere hundert Dollar Trinkgeld an nur wenigen Tagen. Hat seltsamerweise aber kein Geld, um ihre Spritschulden zu bezahlen. Das alles geht im Laufe des Buches so weiter.

Blaire selbst hat zwar ein durchaus berührendes schweres Schicksal mit ihrer gerade an Krebs verstorbenen Mutter, die sie ganz alleine pflegen musste, aber ansonsten fragt man sich, wieso das Mädchen sich in kaum vorhandene Klamotten wirft, als Schönheit beschrieben und wie ein Sexobjekt behandelt wird, sich aber selbst unattraktiv und graumäusig findet.

Und dann natürlich Rush. Der sich die meiste Zeit wie ein Arschloch benimmt und sich mannhaft versucht gegen die Anziehung zu Blaire zu wehren, um dann nach der Hälfte des Buches natürlich doch mit ihr im Bett zu landen. Viel Handlung gibt es danach nicht mehr, weil natürlich lassen sich mit total lächerlichen und unrealistischen Sexszenen schneller Seiten füllen.

Womit wir direkt beim nächsten Kritikpunkt wehren. Erotik? Bitte, kein Problem, aber doch dann nicht so, dass man die ganze Zeit vor lauter Peinlichkeit lachen muss. Die natürlich jungfräuliche Heldin hat anscheinend schon ein paar Erotik-VHS Kurse belegt, denn ansonsten lässt sich ihr Verhalten nicht erklären. Da die meist guten Rezensionen eher von jüngeren Leserinnen stammen, muss hier die vorsichtige Frage erlaubt sein, ob da mangels eigener Erfahrung alles geglaubt wird. Eine Frage, die sich bei vielen der momentanen Erotikromane, die offensichtlich ein zu meist jüngeres Publium ansprechen, stellt. Die Enttäuschung dürfte jedenfalls im wahren Leben groß sein, wenn sich der Bad Boy, dann nicht als handzahmes Hündchen entpuppt, der sich nur hinter einer harten Fassade versteckt, sondern tatsächlich einfach nur ein Arsch ist.

Als absolute Frechheit empfinde ich den Schluss, wo schließlich Rushs und im Prinzip auch Blaires großes Geheimnis offenbart wird. Mein lieber Herr Gesangsverein! Mehr verwurschtelte Verwandtschaftsverhältnisse, Intrigen und an den Haaren herbeigezogende konstruierte Dinge sind Frau Glines nicht eingefallen?                     

Das einzige positive ist, dass sich „Verführt“ wegliest wie nix. Die 240 Seiten sind nett geschrieben und lesen sich ob der Inhaltlosigkeit innerhalb eines Nachmittags. Wie es mit Rush und Blaire weitergeht, erfahren die Leser in zwei weiteren Bänden. Leider wird mir da eine Bildungslücke entstehen.

Note: 5

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