Watt, Erin: Paper Princess – Die Versuchung

Band 1 Paper Trilogie

Originaltitel: Paper Princess
Verlag:
Piper
erschienen:
2017
Seiten:
384
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3492060714
Übersetzung:
Lene Kubis

Klappentext:

Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen …

Rezension:

Heideröslein, ich glaube, ich werde alt. Die deutschen Rezensionen überschlagen sich mit „wunderschön“ und „spannend“ und überhaupt und ich denk mir nur so, hat einer versehentlich bei mir einen anderen Text ins Buch geklöppelt? Und dann schaue ich mir englische Rezensionen an und bin erstmal erleichtert, weil einige dummes Rumgevögel und fünf Brüder, die mächtig einen an der Murmel haben, auch nicht so töffte finden.

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Knox, Ruthie: Caroline & West – Überall bist du

Band 1 Caroline &West

Originaltitel: Deeper
Verlag:
INK
erschienen:
2015
Seiten:
414
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3863960726
Übersetzung:
Sylke Hachmeister/Peter Klöss

Klappentext:

Als die Studentin Caroline Piasecki mit ihrem Freund Schluss macht, rächt dieser sich, indem er intime Fotos von ihr im Internet postet. Über Nacht scheint Caros Leben und ihre Zukunft als Anwältin zerstört. Ihr geheimnisvoller Nachbar ist da so ziemlich der Letzte, dessen Nähe sie jetzt suchen sollte. West Leavitt ist unverschämt attraktiv, ein Draufgänger. Über seine Vergangenheit spricht er nie, und es heißt, dass er mit Drogen dealt. Doch ausgerechnet bei ihm hat Caro das Gefühl, dass sie sich nicht verstellen muss. Obwohl die beiden wissen, dass zwischen ihnen nicht mehr als Freundschaft sein darf, kommen sie sich bald sehr nahe. Und plötzlich sieht Caro sich nicht nur mit den Problemen ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert …

Rezension:

Am ersten Band dieses Zweiteilers stimmt einfach alles. Ruthie Knox nimmt sich sehr viel Zeit die Gefühle, Bedürfnisse, Ängste und Zweifel ihrer Figuren auszuloten. Im Gegensatz zu vielen anderen New Adult Romanen hat man das Gefühl es mit realen Personen zu tun zu haben.

Caroline hatte eine behütete Kindheit und kommt aus einer vermögenden Familie. Trotzdem ist sie durch den Verrat ihres Ex-Freundes gezeichnet. Sie ist unsicher, fühlt sich schuldig und läuft über den Campus wie auf rohen Eier. Ja nicht auffallen, sich ja keine Gefühle gestatten. Ruthie Knox findet erstaunlich drastische Worte in Bezug auf die intimen Fotos, die von Caroline im Umlauf sind. Tatsächlich fragt man sich als Leser, wieso die junge Frau sich zu diesen Fotos bereit erklärt hat und ein wenig hält man sie tatsächlich für schuldig.

Genauso wie Caroline selbst, begreift man jedoch nach und nach, dass diese Schuldgefühle von außen an sie herangetragen werden. Sie fühlt sich schuldig, weil man das als gut situiertes Mädchen nun mal so tut und nicht weil es der Wahrheit entspricht. Doch es dauert viele viele Wochen und Monate, bis Caroline sich aus diesem Kokon der Selbstbestrafung befreit und beginnt wieder ein Leben zu führen.

Auch die Beziehung zwischen Caroline und West hat großen Anteil an ihrer Genesung. Obwohl die beiden nur Freunde sind und sich selbst das die meiste Zeit nicht eingestehen wollen, gibt es doch viele sehr liebevolle und ruhige Momente, in denen bereits durchschimmert, was die beiden sein könnten, wenn sie sich nur trauen würde.

Normalerweise nervt es mich immer unglaublich, wenn in New Adult Romanen die Protagonisten nicht in die Pötte kommen, eingebildete ach so große Probleme hinzukommen und sich der männliche Part selbstredend wie die Axt im Walde benimmt. In „Überall bist du“ ist zum Glück nichts davon der Fall. West ist kein Badboy (Halleluja!!), aber ein Junge, der einfach nicht weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich jemand um einen sorgt, wenn einen jemand unterstützt. Die Annäherung zwischen Caroline und West dauert sehr lange, aber sie ist wirklich glaubwürdig und voller behutsamer, trauriger und lustiger Momente. So wie das Leben nun mal ist.

All das führt übrigens auch dazu, dass sich die Anziehung zwischen West und Caroline schließlich wie ein Sturm entlädt. Die Erotikszenen gegen Ende des Buches sind deswegen auch ziemlich deutlich. Kein Schmalz, kein romantisches Kindergartengetue, sondern ziemliche rohe leidenschaftliche Realität. Komischerweise wirkt das alles dadurch viel poetischer und tiefgründiger, als ich es jemals in einem Buch dieses Genres gelesen habe. Die Protagonisten lassen sich einfach mit Haut und Haaren ohne jegliches Fallnetz aufeinander ein und das spürt man mit jedem Wort.

Stilistisch weiß das Buch ebenfalls zu überzeugen. Abwechselnd wird aus der Sicht von Caroline und von West erzählt und obwohl beide natürlich vollkommen unterschiedliche Sichtweisen und Charaktere haben, ist da diese unerschütterliche Verbindung zwischen ihnen und auch zwischen den Figuren und dem Leser.

Und das Schöne ist, die Fortsetzung „Caroline & West – Lass mich nie mehr los“ setzt noch einen drauf.

Note: 1

Rayven, Leisa: Wohin du auch gehst

Band 1 Bad Romeo & Broken Juliet

Originaltitel: Bad Romeo
Verlag:
Fischer
erschienen:
2015
Seiten:
414
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3789132187
Übersetzung:
Tanja Hamer

Klappentext:

Der Traum vom unsterblichen Ruhm führt Cassandra Taylor und Ethan Holt zu einer der berühmtesten Schauspielakademien der USA. Bereits während des Vorsprechens kommt es zu einem schicksalshaften Ereignis: Cassandra und Ethan spielen eine gemeinsame Szene so perfekt, als besäßen sie eine tiefe Verbindung und würden sich seit Jahren kennen. Zwischen ihnen herrscht eine Anziehungskraft, die weder einstudiert noch erklärbar ist. Für das Auswahlverfahren erweist sich dies als Glücksfall: Cassandra und Ethan werden als das bekannteste Liebespaar der Geschichte gecastet. Trotz der gegenseitigen Anziehungskraft klappt es privat zwischen den beiden überhaupt nicht. Dennoch sind sie auch in den kommenden Jahren die perfekte Besetzung für große Liebesgeschichten. Und mit jedem Vorhang der fällt, werden Cassandra und Ethan tiefer in das Wunder der Liebe hineingezogen.

Rezension:

Zugegeben, als mich die ganz in gold gekleidete Büchersendung des Verlages erreichte und mich dann dieses hübsche Buch mit einem feinen Schleifchen und einem persönlich geschriebenen Kärtchen anlachte, war ich doch ein bisschen verliebt, aber letztlich zählt dann doch was zwischen den Buchdeckeln steckt und nicht wie hübsch sich die Braut gemacht hat.

Und wenn man ehrlich ist, versteckt sich hinter der gar nicht mal so schlechten Idee, doch wieder nur ein bisschen New Adult Kram mit unsäglichem Bad Boy und jungfräulicher Heldin. Aber fangen wir von vorne an.

Leisa Rayven lässt ihre Geschichte im Theatermillieu spielen und das ist besonders auf den ersten 150 Seiten richtig interessant. In Rückblenden wird Holts und Cassies Leben auf der Schauspielschule geschildert und wie sie sich dort mal mehr mal weniger näher kommen. Tatsächlich bekommt der Leser einen guten Einblick in das Innenleben eines Schauspielers, der fremde Gefühle und Verhaltensweisen zum Leben erwecken muss.

Leider sind es widerum aber auch die Theaterszenen, die das ganze billig wirken lassen. Bei einer Probe zu „Romeo und Julia“ müssen die Beiden eine Erotikszene spielen und trotz hautfarbener Kostüme, die Nacktheit simulieren sollen, bescherrt Romeo der holden Julia den ersten Orgasmus ihres Lebens. Ernsthaft? Während die Regisseurin zwei Meter daneben steht? Und merken tut es natürlich auch keiner!

Hinzu kommt, dass ich selbst nach 300 Seiten immer noch nicht wusste, was der gute Holt der Cassie denn nun angetan hat. Normalerweise mag ich Zeitsprünge und Rückblenden in Romanen sehr gerne, aber wenn sich auf hunderten von Seiten andauernd darauf bezogen wird, dass der Held sich wie ein Arschloch benommen hat, einem aber erst auf den letzten Metern jemand sagt, was er genau getan hat, dann fühl ich mich veräppelt. Besonders da Holt sich redlich Mühe gibt, Cassie davon zu überzeugen, dass er sich geändert hat und der Leser sich irgendwann fragt, wieso die gute Frau so unfassbar nachtragend ist, während sie sich gleichzeitig nach ihm verzehrt.

Wenig überraschend sind auch der schwule Quotenfreund, die verständnislosen Eltern und natürlich die ausgeschmückte lange Sexszene, als in einer Rückblende irgendwo jenseits von Seite 400 Cassies und Holts erstes Mal geschildert wird. Das Traurige ist, dass die Autorin eine flotte und fließende Schreibe hat und besonders das Setting wirklich Potential hat, aber dabei rausgekommen ist dann doch nur der momentan immer gleiche Liebesromanschmalz zwischen zwei gutaussehenden jungen Menschen, die einfach nur mal ein klärendes Gespräch bräuchten und/oder einen guten Therapeuten. Aber dann wäre der Roman nach 50 Seiten zu Ende und Novellen und Kurzgeschichten kauft schließlich kein Mensch.

Da ich womöglich mit Mitte 30 nicht ganz der Zielgruppe entspreche, möchte ich nicht ausschließen, dass es vielleicht auch an mir liegt. Allerdings habe ich die letzten Monate auch gute New Adult Romane gelesen (Colleen Hoover z.B.) und bezweifle hiermit, dass alles nur meine Schuld ist! :-)

Note: 4+

Hoover, Colleen: Weil ich Layken liebe

Band 1 Will und Layken Trilogie

Originaltitel: Slamned
Verlag:
dtv
erschienen:
2013
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3423715626
Übersetzung:
Katarina Ganslandt

Klappentext:

Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…

Rezension:

Der erste Band der Will und Layken Trilogie erscheint bereits Ende 2013. Da diesen August der dritte und letzte Band erscheint, habe ich mir das Buch noch mal zur Brust genommen und kann die Rezension nachholen.

Wer meinen Blog schon etwas länger liest, weiß, ich hab es nicht so mit dem „New Adult“ Trend. Leider habe ich zu oft daneben gegriffen, aber bei Colleen Hoover werde sogar ich schwach. Auch ihre Geschichten sind wie im Genre üblich manchmal ein bisschen überdramatisch, aber ihre Figuren sind dabei so echt und unverfälscht, dass ich es ihr bisher immer verziehen habe.

Aus der Sicht der 18jährigen Layken beschreibt die Autorin, was es bedeutet, wenn gravierende Geschehnisse ein Leben verändern. Dabei geht es am Anfang des Romans noch eher sachlich zu. Der Tod des Vaters ist schon ein bisschen her und die Familie hat sich mit dem Schicksalsschlag arrangiert. Besonders gut gefallen, hat mir trotz des Umzuges, den Layken missbilligt, der liebevolle Zusammenhalt zwischen ihr, ihrer Mutter Julia und dem kleinen Bruder. Obwohl das männliche Elternteil fehlt, stelle ich mir so eine Idealfamilie vor, die sich umeinander sorgt und wo sich mit Liebe und Achtung begegnet wird.

Wil und Laykens Begegnung und die daraus resultierenden großen Gefühlen mögen nach nur drei Tagen ein bisschen überschwenglich ausfallen, aber komischerweise fand ich es nicht kitschig. Manchmal passt’s halt, würde meine Mutter sagen! ;-) Die Wendung nach diesen drei Tage hat mich übrigens auf dem falschen Fuß erwischt, weil ich sie wie Will und Layken nicht habe kommen sehen und tatsächlich ist dieses Problem so groß, dass sie ihre Beziehung nicht vertiefen bzw. gar nicht weiterführen dürfen.

In vielen New Adult Romanen handelt es sich dabei um merkwürdige Geheimnisse aus der Vergangenheit. Dem ist hier nicht so. Das Problem ist realistisch und wirkt nicht gekünstelt. Auch ist Will nicht der übliche Bad Boy, sondern ein warmherziger und liebenswerter junger Mann, der trotz der verqueren Situation eine Stütze für Layken und ihre Familie wird. Mir hat es gut gefallen, dass die Autorin auf Extreme verzichtet. Im Gegenteil versucht sie doch darzustellen, wie die beiden auf freundschaftlicher Basis weitermachen wollen, auch wenn das oft eher weniger gut gelingt.

Hoover verzichtet übrigens in diesem ersten Band auf erotische Szenen. Etwas, was leider der Konkurenz vollkommen abgeht. Da sehen sich die Protagonisten und sind im Prinzip augenblicklich sich auf dem Küchentisch wälzend anzutreffen. Hoover hingegen lässt ihren Figuren Zeit und legt Wert auf die Offenlegung wahrer Gefühle und wer sagt eigentlich, dass nicht auch eine gute Kussszene richtig leidenschaftlich sein kann.

Gegen Ende bleibt natürlich kein Auge trocken, auch wenn mir die Autorin einen erneuten Schicksalsschlag etwas zu leicht abhandelt. Zwar ist es bewundernswert, wie die betroffenen Personen damit umgehen, aber mir ist das zu beherrscht, kontrolliert und gefasst. Ich würde ausrasten!

Interessant und so sicherlich einzigartig ist die Verknüpfung der Handlung mit dem Thema Poetry Slam. Will und Layken besuchen einen Slam am Abend ihrer ersten Begegnung und auch später haben sie eine wiederkehrende Bedeutung. Auch wenn mir bewusst ist, dass sich der Originaltitel des Romans „Slamned“ nicht so wirklich adäquat ins Deutsche übersetzen lässt, finde ich es ein bisschen schade, dass man ihn nicht einfach übernommen hat, passt er doch einfach perfekt als Überbegriff zu diesem Buch.

Note: 2

Evans, Katy: Real – -Nur für dich

Band 1 REAL Serie

Originaltitel: REAL
Verlag:
LYX
erschienen:
2014
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802593863
Übersetzung:
Susanna Mende

Klappentext:

Die junge Physiotherapeutin Brooke wird von ihrer besten Freundin zu einem Boxkampf mitgenommen. Dort begegnet sie dem Boxer Remington Tate – und ist augenblicklich von ihm fasziniert. Doch Remy ist wie Feuer und Eis: mal unnahbar, unberechenbar, gefährlich, mal leidenschaftlich, fürsorglich, romantisch. Er überwältigt Brooke, stellt ihre Welt auf den Kopf. Sie will Remy, nur Remy, für immer. Doch der verbirgt ein dunkles Geheimnis – ein Geheimnis, das ihre Liebe zerstören könnte …

Rezension:

Brooke ist eine junge Physiotherapeutin, die von ihrer besten Freundin Melanie zu einem Boxkampf geschleppt wird. Sie geht aus Freundschaft mit, interessiert sich aber nicht wirklich dafür und ist erstaunt, wie viele Frauen dort für den Boxer Remy schwärmen oder besser gesagt ausflippen. Brooke kann dies überhaupt nicht nachvollziehen und hält das alles für
vollkommen übertrieben, bis sie Remy selbst sieht und ab dem Zeitpunkt hin und weg von ihm ist und ihre Hormone verrückt spielen und sich in ihrem Kopf nur noch der Gedanke breit macht, wie sie ihn näher kennen lernen kann, möglichst nahe…

Wenn man die Leseprobe liest, erwartet man ein sehr oberflächliches Buch, das sich wohl in erster Linie darum drehen wird wie schnell Remy und Brooke im Bett landen und was sie da dann wohl alles tun werden. Aber ich muss sagen, das Buch hat doch eine ernstere Zusatzpointe. Remy hat große pychische Probleme mit denen die wenigsten Leute aus seinem Umfeld zurecht kommen, auch mit seinen Eltern hat er aufgrund dieser keinen Kontakt mehr, da sie ihn im Stich gelassen haben. Natürlich ist es kein tiefschürfender Roman und natürlich nimmt die sexuelle Anziehung zwischen den Beiden einen großen Raum in ein, aber es gibt halt doch etwas mehr, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Ein Buch das mir besser gefallen hat als erwartet. Ich werde bestimmt auch den nächsten Band lesen.

Note: 2