Kent, Liza: Verlieb dich nie nach Mitternacht

Verlag: Moments
erschienen:
2004
Seiten:
288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3937670033

Klappentext:

Auf der Flucht vor der Polizei verschwindet ihr Freund spurlos, die Konten sind leer, Job und Wohnung gekündigt – die junge Maribel Weber steht vor den Trümmern ihres Lebens. Bringt der undurchsichtige Richard Pindall in dieser Situation Rettung oder Verderben? Als Maribel ihm durch eine ihr bis dahin verborgene Tür folgt, findet sie sich als Dienstmagd auf einem Gutshof Ende 1813 am deutschen Niederrhein wieder. Maribel muss erfahren, dass ihr Wissen aus dem 21. Jahrhundert wenig Wert besitzt in einer Welt, die geprägt ist von Kampf, Unterdrückung und dem verzweifelten Wunsch zu überleben. Während sie noch mit ihrem Schicksal hadert, ist Maribel längst Mittelpunkt einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte, die für die Ewigkeit bestimmt zu sein scheint

Rezension:

Ich habe dieses Buch im Frühjahr im Club gekauft da es da in der Reihe „Moments“ als besonders schöner Zeitreise Roman angepriesen wurde. Jetzt im Urlaub habe ich es nun zur Hand genommen und habe mich wirklich durch das Buch gequält.  Maribel ist sehr überdreht und unlogisch in ihrem Denken und Handeln. Die Charaktere der meisten Protagonisten sind sehr oberflächlich und ohne besondere Tiefe beschrieben. Die Hauptfiguren zeichnen sich nicht gerade durch besonders geistreiche Dialoge oder Taten aus. Dieses oberflächliche und unlogische Denkschema ist bei der Maribel jedoch besonders ausgeprägt.

Welche Frau gibt einem Freund schon nach drei Wochen die Internet-Zugangsdaten für das eigene Konto? Welche Frau glaubt nach drei Wochen schon den Freund so gut zu kennen, dass sie direkt von ihrer ganz großen Liebe spricht? Welche Frau läuft einem Mann nach, der ihr Konto und ihre Sparbücher geplündert hat und indirekt auch noch Mitschuld am Verlust des Arbeitsplatzes und der Wohnung trägt? Und welche Frau, die einen ganz normalen Bürojob hat, nimmt eine Hausmeisterstelle in einem Mietshaus mit 96 Mietparteien an und das auch noch ohne eine Ahnung von dem Job zu haben?

Um allem noch die Krone aufzusetzen, findet der Zeitsprung direkt neben dem defekten Heizungskessel im Keller des Mietshauses statt und wird im Jahr 1813 als Weihnachtswunder erklärt, da Maribel am Heiligen Abend durch das Zeittor neben dem Heizungskessel geht. 
Im neuen Jahrhundert 1813 holt Maribel dann direkt ein Baby in einer Kutsche auf die Welt und macht sich durch eine dumme große Klappe unbeliebt. Beim Gesinde und auch bei ihrem neuen Arbeitgeber.

Tja und was die große Liebesgeschichte in diesem Buch angeht, so besteht sie nur aus den Gedanken um Sex und ständigem Verlangen der Hauptfigur sobald sie einem Mann begegnet. Was hat sich die Autorin bei diesem Buch nur gedacht? Ich konnte nichts von den tiefen Gefühlen und dem atmosphärisch dichten oder historisch korrekten Erzählstil entdecken im Buch.

Die Handlung zieht sich zäh durch die Ereignisse des Jahres 1813, als Napoleons Truppen auf dem Rückzug waren, nachdem sie in Russland vernichtend geschlagen wurden. Soviel zum historischen Hintergrund!

Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Autorin mir eine plausible Erklärung für die seltsamen Betrügereien im Internet zu Beginn des Buches, oder auch für den einen geheimnisvollen Protagonisten der immer wieder auftaucht, auf den letzten Seiten gibt. Aber da habe ich vergeblich nach Erklärungen gesucht. Es gab eine Stelle am Ende des Buches in der Maribel im Stadtarchiv und im Internet nach den Ereignissen sucht, die sie erlebt hat, aber auch hier endet des Lesers Hoffnung auf die Auflösung, in einer Sexszene.

Dieses Buch bewegt sich in Bezug auf den Schreibstil, so wie auch in der Handlung auf dem Niveau  eines Groschenromans. Nichts passt zusammen oder ist logisch erklärt. Es geht nur darum wer mit wem schläft und wenn ein Mann ins Spiel kommt fällt Maribel pausenlos in einen Zustand geistiger Umnachtung. Das Ende ist total offen und eine Figur steckte sogar noch in diesem seltsamen Zeittunnel fest als ich das Buch zuklappte.

Für mich als Leser war diese ganze Handlung und auch die Protagonisten einfach nur nervig. Einen besonderen Spannungsbogen habe ich auch nicht gefunden, denn immer wenn es spannend wurde brach der Erzählstrang ab und wurde nicht wieder aufgegriffen.

Was ich jedoch positiv anmerken kann, ist die Gestaltung des Covers und auch die Papierqualität der Seiten! Aber das war es dann auch schon an positiven Merkmalen bei diesem Buch.

Note: 5

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