Originaltitel: Thing we know by heart
Verlag: Sauerländer
erschienen: 2016
Seiten: 368
Ausgabe: Hardcover
ISBN: 3737353522
Übersetzung: Anne Brauner
Klappentext:
400 Tage ist es her. Vor 400 Tagen ist Mias große Liebe bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vor 400 Tagen hat Noah eine zweite Lebenschance bekommen. Als sie einander begegnen, spüren sie beide sofort, dass sie zusammen gehören.
Doch nur Mia weiß, dass Noah ihr niemals begegnen wollte. Dass sie gegen seinen ausdrücklichen Willen gehandelt hat, als sie sich auf die Suche nach ihm gemacht hat. Dass Noah niemals wissen wollte, wer vor 400 Tagen ums Leben gekommen ist. Weil es irgendwie nicht richtig ist, dass er weiterleben darf – nur weil jemand anderes gestorben ist.
Doch für Mia ist es, als wäre die Welt plötzlich wieder in Ordnung. Als wäre das Leben wieder bunt und schön. Und als hätte sie Noah nicht verschwiegen, dass sie einander nur begegnet sind, weil sie wissen wollte, wer der Mensch ist, der das Spenderherz ihres Freundes bekommen hat. Doch wie glücklich darf sie nach Jacobs Tod eigentlich sein? Und wann wird aus Schweigen … Verrat?
Mia muss Noah erzählen, wer sie ist. Aber was bedroht ihre Liebe mehr? Eine Lüge – oder die Wahrheit?
Rezension:
Ehrlich gesagt, habe ich nach John Green und Konsorten genug von kranken Teenagern, die sich ineinander verlieben. Das ist manchmal wirklich hübsch geschrieben und ich brauche Taschentücher beim Lesen. Oft ist es aber auch viel zu dick aufgetragen und sehr beliebig und berührt mich so gar nicht. Von daher hätte ich vermutlich Jessi Kirbys Roman nicht gelesen, wenn dieses wunderschöne Cover nicht gewesen wäre.
Nun bin ich kein Cover-Käufer. Also ich weiß ein hübsches Cover schon zu schätzen, aber wenn der Klappentext absolut uninteressant für mich ist, dann kann das Cover mich noch so 3D mäßig anspringen, wie irgendein Popout-Effekt in einem Film, ich kaufe es trotzdem nicht. Bei „Mein Herz wird dich finden“ hat diese zauberhafte Kombination aus Farben, Schrift und Glitzer (nein, ich bin nicht 12 … :roll: ) dazu geführt, dass ich es doch noch einmal mit diesem Thema versuchen wollte.
Anfangs gefiel mir das Buch auch wirklich sehr gut. Die Autorin schafft es vorzüglich Mias Gefühle, ihre anfängliche Schockstarre und ihre monatelang andauernde Trauer aufzuzeigen. Auch die erste Begegnung zwischen Mia und Noah ist ganz zauberhaft, zumal Noah ein unglaublich positiver und sympathischer Mensch ist.
Aber irgendwie gab es dann im Laufe des Romans trotz überzeugender Figuren und schöner Sprache, keine Überraschungen für mich. Außerdem ist der Roman furchtbar aufgebläht. Leere Zwischenseiten und kurze Zitate und die sehr kurzen Kapitel führen dazu, dass man das Buch wohl auf knapp 300 Seiten hätte runterkürzen können, wenn man es denn gewollt hätte.
Ich gestehe, dieses ganze Surfer-Setting hat mich jetzt auch nicht so übermäßig interessiert. Das sagt aber letztlich nichts über die Qualität des Romans aus, sondern ist einfach nur Geschmackssache.
Mein Problem war aber wirklich, dass der Roman sehr sehr lange vor sich hin plätschert. Die beiden lernen sich kennen, verbringen viel Zeit miteinander und Mia plagt sich mit Schuldgefühlen rum. Der im Klappentext erwähnte Konflikt wird auf den letzten Seiten recht lieblos abgehandelt und es geschieht alles so, wie ich es mir nach den ersten Seiten bereits vorgestellt hätte, wenn ich ideenlos die Handlung hätte selbst weiterschreiben müssen.
Letztlich fehlt es dem Roman auch an Tiefe. Natürlich ist Mias Schicksal schrecklich, aber es fehlen doch hier und da Erklärungen oder vielleicht mal eine Rückblende, die das ganze etwas eindrücklicher gemacht hätte. Auch die Figuren haben nicht wirklich etwas besonderes, sondern bleiben mir zu oberflächlich. Der einzige Lichtblick ist Mias durchgeknallte Großmutter.
Im Gegensatz zur englischen Originalausgabe hat der deutsche Verlag Sauerländer außerdem die Namen der Protagonisten verändert. Mir erschließt sich der Sinn nicht, zumal es ein zwei Stellen gibt, wo die Übersetzung rumpelt, weil es Bezüge zu den eigentlichen Namen gibt, die so mit den geänderten Namen keinen Sinn ergeben.
Letztlich ist es so wie mit vielen Jugendbüchern dieser Art. Eine talentierte Autorin, die eigentlich eine schöne Idee hat, aber dann so viel Potential verschenkt, dass ich mich ebenfalls wiederholt frage, wo die Lektorin bei diesem Titel gesteckt hat. Mir wären bei der Betreuung dieses Werkes so viele Dinge aufgefallen. Ich hätte unterstrichen, umkringelt und Post-its drangeklebt. Gerade wenn ein Titel offenkundiges Potential hat, macht es mich umso trauriger, wenn es unnötigerweise nicht genutzt wird. Gerade auch das Thema Organspende, hat doch etwas mehr verdient.
War ich nach den ersten 2-3 Kapiteln doch wirklich sehr begeistert, weiß ich nach Beendigung des Buches nicht, ob ich von Jessi Kirby noch mal ein weiteres Buch lesen würde.
Note: 3
Hallöchen,
ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen, lese aber gerade „Mein Herz wird dich finden“, daher habe ich die Rezension jetzt auch nur überflogen ^^ .. und ich muss sagen ich bin jetzt bei Kapitel 16 und mag es ganz gerne aber es könnte schon ein bisschen mehr Tempo haben. Es könnte jetzt irgendwie mal voran gehen. Es gab schon eine Stelle im Buch die mich total mitgerissen hat und die ich richtig klasse fand, aber Rest ist ein wenig fad. Mal sehen was noch kommt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt.
Liebst, Lotta
Huhu Lotta!
Ich kannte die Autorin vorher auch nicht, obwohl es schon Übersetzungen von ihr gab. Wenn du bei Kapitel 16 bist, bist du ja auch schon halb durch. Ich finde irgendwie, dafür, dass es eigentlich ganz schön kurz ist (Stichwort Leerseiten) und es sich ja auch sehr schön und leicht lesen lässt, fehlt es wie du schon sagst, ein bisschen an Tempo.
Meld Dich doch noch mal, wenn du durch bist. Würde mich interessieren, wie du es dann so abschließend fandest.
Liebe Grüße,
Steffi