Marsh, Katie: Die Liebe ist ein schlechter Verlierer

Originaltitel: My Everything
Verlag:
Diana
erschienen:
2016
Seiten:
416
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3453285220
Übersetzung:
Angelika Naujokat

Klappentext:

Was, wenn der Moment, in dem du gehen willst, der Moment ist, in dem er dich am meisten braucht?

Hannah will Tom verlassen. Morgen sagt sie es ihm. Und dann erfüllt sie sich ihren Traum, nach Afrika zu gehen. Tom will an seiner Ehe festhalten, sei sie noch so eingefahren. Er ignoriert die Probleme, will einfach nur neben Hannah einschlafen und morgen ins Büro fahren.

Doch dazu kommt es nicht …

Hannah und Tom wissen nicht, dass morgen alles anders sein wird. Dass Hannah ihre Pläne aufgeben muss und Tom nie wieder in sein altes Leben zurückkehren kann. Auch wissen sie nicht, dass ihre Liebesgeschichte noch nicht zu Ende ist und dass manche Träume einen Umweg nehmen müssen, bevor sie in Erfüllung gehen …

Rezension:

Nach dem Klappentext habe ich irgendwie so etwas wie Jojo Moyes erwartet. Auf jeden Fall jede Menge Herzschmerz mit Taschentuchgarantie. Und obwohl es zuhauf Schicksalsschläge in diesem Roman gibt, muss ich leider sagen, das es mich zumeist vollkommen kalt gelassen hat.

Toms Schlaganfall passiert schon ganz am Anfang des Buches und Katie Marsh versucht die widersprüchlichen Gefühle seiner Ehefrau genau darzustellen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie sie sich um ihren Mann sorgt, aber gleichzeitig auch ihre bereits geplante Zukunft als Neu-Single für immer zerstört wurde. Leider fehlt dem ganzen Roman das gewisse Etwas, um diese Sorgen beim Leser fühlbar zu machen.

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Hinzu kommt, dass sämtliche Figuren irgendwie unsympathisch sind. Durch Rückblenden an den Anfang der Beziehung zwischen Tom und Hannah erlebt man sie zwar als frischverliebtes Paar, aber ich konnte mich dennoch nie wirklich mit ihnen anfreunden. Am Schlimmsten erging es mir allerdings mit Toms Schwester Julie, die besonders auf den ersten 150 Seiten ein wahrer Kotzbrocken ist und mich beinahe dazu verleitet hätte, den Roman abzubrechen.

Julie lässt keine Gelegenheit aus, um ihre Schwägerin anzuzicken und sie bloßzustellen und es dauert einfach viel zu lange, bis Marsh dafür Gründe nennt. Gründe, die letztlich auch nicht vollends erklären, wieso sie sich so verhält.

Das Buch benutzt übrigens in der aktuellen Handlung das Präsens und in den Rückblenden die übliche Vergangenheitsform. Das hätte ein schöner Kniff werden können, führt aber leider sogar dazu, dass die Handlung in der Gegenwart irgendwie unterkühlt wirkt.

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Obwohl es einige Wendungen gibt, hebt sich die Geschichte für mich nicht von anderen austauschbaren Liebesgeschichten ab. Das gepaart mit den recht eindimensionalen Charakteren und wem wenig inspirierenden Ende, führt dazu, dass ich leider keine Empfehlung für diesen Debütroman aussprechen kann. Zu oberflächlich bleibt alles. Bei Liebesgeschichten oder Familiendramen weiß man natürlich meistens, wie das alles ausgehen wird. Umso mehr muss ein Unterhaltungsroman mit diesem Thema das Herz des Lesers berühren. Und mich hat „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ leider gar nicht berührt.

Sehr gelungen finde ich das zauberhafte Cover und die angedeutete Sonne an den Kapitelanfängen. Der deutsche Titel ist dahingegen etwas sehr offensichtlich an „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green angelehnt.

Note: 3-

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  • Hey Steffi :)

    ich bin letztens durch Zufall über „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ gestolpert und empfand die Idee als ganz nett. Schade, dass es dann an der Umsetzung hapert. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch viel Potenzial gehabt hätte.

    Liebe Grüße,
    Tati

    • Huhu Tati!

      Die Rezensionen sind ja durchaus gemischt. Einigen gefällt es gut, anderen nicht. Solche Bücher stehen und fallen für mich einfach damit, ob sie den jeweiligen Leser berühren können oder nicht.

      Liebe Grüße,
      Steffi