McDonald, Ann A.: Die Schule der Nacht

Originaltitel: The Oxford Inheritance
Verlag:
 Penhaligon
erschienen:
2017
Seiten:
448
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764531770
Übersetzung:
Christoph Göhler

Klappentext:

»Du kannst dich nicht für immer vor der Wahrheit verstecken. Bitte komm zurück, und bring alles zu einem guten Ende.« Diese Nachricht erhält die Amerikanerin Cassandra Blackwell in einem mysteriösen Päckchen, zusammen mit einem alten Foto ihrer verstorbenen Mutter, gekleidet in die schwarze Robe der Oxford Universität. Kurzerhand beschließt sie, nach England zu reisen, um mehr über die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren. Dort entdeckt Cassie eine Welt voller Traditionen und Privilegien und merkt schnell, dass hier eine dunkle Macht am Werk ist – verbunden mit einer geheimen Gesellschaft, die sich Die Schule der Nacht nennt …

Rezension:

So im Nachhinein betrachtet, wundert es mich irgendwie, dass „Die Schule der Nacht“ von Ann A. McDonald bei Penhaligon erschienen ist. Der Verlag ist ja eher für Fantasyromane bekannt und bereits das Cover schreit nach Familiengeschichte. Ich war also gespannt, was mich eigentlich bei diesem Buch erwarten würde.

Tatsächlich erhalten wir auf knapp 500 Seiten einen waschechten Schmöker voller Familiengeheimnisse und einem Hauch von Mystik. Böse Zungen würden nun behaupten, aha, also nicht Fisch noch Fleisch, aber mir hat die Kombination gefallen, da die Autorin es schafft von der ersten bis zur letzten Seite eine stimmige Atmosphäre aufzubauen.

Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall Ann A. McDonalds Sprache. Sie beschreibt alles sehr farbenfroh und bildhaft und man fühlt sich immer mitten drin im Geschehen. Vielleicht legt sie dabei zu viel Hauptaugenmerk auf ihre Protagonistin und vernachlässigt dadurch die Nebenfiguren, aber da ich Cassie sehr mochte, konnte ich darüber hinwegsehen.

Cassie hatte eine schwierige Kindheit und setzt alles daran, das Geheimnis um ihre Mutter zu enthüllen. Ihre Zielstrebigkeit ist in der Hinsicht bewundernswert, denn sie muss wirklich viel Kraft und Zeit aufwenden, um überhaupt die Raleigh Universität in Oxford besuchen zu können. Ihr Durchhaltevermögen hat mir imponiert.

Die Autorin lässt sich dann viel Zeit, Cassie in die Gemeinschaft der Universität zu integrieren. Da wir immer nur so viel wissen, wie auch Cassie weiß, verfolgt man natürlich mit Spannung, was genau hinter der Sache mit ihrer Mutter steckt. Allerdings fehlt es an einigen Stellen dann doch an Tempo und ich wünschte, die Autorin hätte die Handlung etwas straffer gehalten.

Zwar ist das Universitätsleben und die vielen Details durchaus interessant, aber manchmal trat mir die Handlung zu sehr in den Hintergrund und McDonald verliert sich in Kleinigkeiten. Sie hat zweifellos ein Talent für Beschreibungen für Menschen und Orte, aber irgendwann wurde selbst mir, die auf so was steht, das zu viel.

Wer die Atmosphäre von Bibliotheken und Universtitäten mag, der kommt durchaus auf seine Kosten. Cassie und ihre Freunde forschen in alten Unterlagen und stöbern tagelang in Bibliotheken, um mehr über die geheime Gesellschaft herauszufinden. Dies ist durchaus spannend, aber die Autorin mag sich manchmal nicht so recht entscheiden, ob sie einen Krimi oder einen Mystery Roman schreiben will. Wie gesagt, die Kombination aus Familiengeheimnissen und Mystik fand ich eigentlich gelungen, aber die Auflösung ist nach der ganzen Spannung unbefriedigend.

McDonald legt immer wieder geschickt Fährten, lockt Cassie und den Leser mit kleinen Hinweisen und dann kommt sie mit einer Begründung daher, die mir persönlich zu einfach ist. Dennoch hat mich „Die Schule der Nacht“ insgesamt gut unterhalten und wer im Herbst nach einem atmosphärischen Schmöker sucht, wird sicherlich Gefallen an dem Buch finden.

Ann A. McDonald schreibt übrigens auch unter den Namen Abigail Haas,  Abby McDonald und Melody Grace.

Note: 2-

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