Nelson Spielman, Lori: Morgen kommt ein neuer Himmel

Originaltitel: The Life List
Verlag:
Krüger
erschienen:
2014
Seiten:
363
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
381051330X
Übersetzung:
Andrea Fischer

Klappentext:

Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie noch große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf einer iste mit Lebenszielen. Heute, mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job, eine schicke Wohnung.

Doch als ihre Mutter Elizabeth stirbt, taucht die Liste wieder auf: Aus dem Mülleimer gefischt, hat ihre Mutter die Liste aufgehoben, und deren Erfüllung zur Bedingung dafür gemacht, dass Brett ihr Erbe erhält. Aber Brett ist nicht mehr das Mädchen von damals! Ein Pferd kaufen? Die große Liebe finden? Ein Baby bekommen? Was hat ihre Mutter sich bloß dabei gedacht?

Um Brett zu unterstützen, hat ihre Mutter ihr mehrere Briefe hinterlassen. Briefe mit so viel Liebe, Weisheit und Wärme, wie sie nur eine Mutter geben kann. Briefe, die Brett dazu aufrufen, etwas zu riskieren, ihre Träume nicht aufzugeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen – kann Elizabeth ihrer Tochter dabei helfen, sich selbst wiederzufinden?

Rezension:

Ich kann Büchern mit irgendwelchen Listen und Briefchen von toten Ehemännern, Müttern, Freunden, etc. eigentlich normalerweise nichts abgewinnen. „P.S. Ich liebe Dich“ habe ich z.B. wegen der nervigen heulsusenden Protagonistin abgebrochen, aber irgendwas hat mich an „Morgen kommt ein neuer Himmel“ angesprochen, weil ist es nicht so, dass wir alle in unserer Kindheit Träume hatten, die wir begraben haben. Sei es nun, weil sie nicht ausführbar waren, wir sie vergessen haben oder wir zu feige sind, sie zu leben.

Von daher glaube ich auch, dass dieses Buch  jeder anders empfindet, was sich auch in den sehr unterschiedlichen Rezensionen wiederspiegelt. Jeder Leser dieses Romans hat eine andere Lebenssituation, andere Erfahrungen, Enttäuschungen oder Erfahrungen durchgemacht und so gibt es Leser, die sich mit Brett mehr oder eben auch weniger identifizieren kann. Es gibt Menschen, die für ihre Träume einstehen oder sich zumindest wünschen, sie würden es tun. Diese werden sicherlich ihre Freunde mit dem Buch haben, während zu pragmatische Leser die Handlung vielleicht kitschig und unrealistisch finden.

Mir hat nicht alles an dem Buch gefallen. Bretts Mutter wird mir zu stark glorifiziert. Auch wenn sie in ihrer Vergangenheit ein zwei Fehler gemacht hat, wird sie doch fast als Heilige dargestellt. An Elizabeth ist einfach alles gut und warmherzig und verständnisvoll. Bretts sonstige Familie wirkt oberflächlich sympathisch, aber wenn es drauf ankommt, blitzt immer wieder die snobistische Art der Reichen und Priviligierten auf. Hier wird für meine Begriffe oft nicht so recht deutlich, warum Bretts Brüder so sind. So manch lieblose Bemerkung in ihrer Richtung, wirkt gerade im Hinblick darauf, dass die Brüder selbst glücklich und abgesichert sind, schon ziemlich rücksichtslos.

Auch war mir sehr schnell klar, wer der geheimnisvolle Mann ist, dem Brett immer wieder begegnet und wie sich ihr Babywunsch erfüllen soll, war auch keine Überraschung. An diesen beiden Stellen hätte die Autorin etwas subtiler vorgehen können.

Schade fand ich zudem, dass am Ende der letzte Brief (Wunsch: Traummann) nicht mehr erwähnt und Bretts Erbe auch nicht mehr zur Sprache kommt. Ich dachte, Elizabeth würde sich da etwas Besonderes ausdenken, aber leider hört das Buch dann einfach auf.

Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen. Die Autorin pflegt eine angenehme Schreibe und Brett ist eine sympathische Protagonistin, deren Probleme, Hoffnungen und Entscheidungen mich berührt haben.

Note: 2-

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