Qunaj, Sabrina: Das Blut der Rebellin

Verlag: Goldmann
erschienen:
2015
Seiten:
704
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442479894

Klappentext:

Wales im 12. Jahrhundert: Während in England ein Bürgerkrieg tobt, rebellieren die Waliser unermüdlich gegen die neuen Machthaber. Um die Position der Normannen zu stärken, soll die junge Isabel, Tochter des mächtigen Geraldine-Geschlechts, den grausamen Sheriff von Pembroke heiraten. Doch am Vorabend der Hochzeit greifen die Rebellen an. Isabel kann fliehen und wird bald selbst zur Freiheitskämpferin. Der Sheriff hat seine Braut allerdings nicht vergessen und beauftragt den walisischen Prinzen Ralph le Walleys, sie zurückzuholen. Als die beiden sich ineinander verlieben, stehen sie plötzlich im Zentrum eines Krieges, in dem sie sich für eine Seite entscheiden müssen.

Rezension:

Isabel FitzWilliam de Carew lebt in Wales des 12. Jahrhunderts. Sie soll den Sheriff von Pembroke zum Mann nehmen. Doch der Sheriff ist ein grausamer Mensch und lässt auch Isabel dies spüren. Doch dann greifen die Rebellen an, die für ihr Land die Freiheit wollen und kein Leben unter der Herrschaft der Normannen. Isabel wird entführt und lernt das Leben der Waliser kennen und auch lieben. Der Freiheitskampf ihrer Entführer wird auch zu ihrem Kampf gegen Krieg und Unterdrückung. Immer wieder kreuzt sich ihr Weg mit ihrem Freund aus Kindertagen Ralph le Walleys. Er selbst ist ein walisischer Prinz und genießt ihr Vertrauen.

Die Autorin beginnt ihren Roman im Sommer 1146, aus der Nesta ferch Rhys des Vorgängerbandes „Die Tochter des letzten Königs“ ist inzwischen eine Großmutter geworden, sie erzählt ihrer Enkelin Isabel von ihren Taten und ihrem Leben und vor allem von dem Wunsch der Menschen nach Freiheit. „Das Blut der Rebellin“ ist zwar ein eigenständiger Roman, der auch problemlos einzeln lesbar ist, aber zu empfehlen ist es nicht. Die Handlungsweisen der Rebellen sind vielleicht ein bisschen besser nachvollziehbar, wenn man Band 1 gelesen hat, auch wenn die Protagonisten jetzt andere sind. Aber dieser Kampf um Freiheit zog sich über viele Jahre und braucht wohl auch mehr Seiten um ihn zu verstehen. Außerdem macht es einfach Spaß die Bücher von Sabrina Qunaj zu lesen. Der Erzählstil der Autorin ist zwar leicht zu lesen, sie schafft es aber spielend dafür zu sorgen, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag. Deutlich ist zu spüren, dass die Autorin im Vorfeld sehr gute Recherchearbeit geleistet hat und so springt der Funke einfach über und man fühlt sich mitten drin im Freiheitskampf um Wales.

Isabel wird als junges Mädchen beschrieben, die weiß was sie will, aber auch ihren Platz im Leben kennt. Sie muss aber auch lernen, dass nicht alle Menschen gerecht behandelt werden oder aber gerecht handeln. Schnell begreift sie, dass ihr zukünftiger Gemahl ein grausamer und machtbesessener Mann ist. Der Sheriff ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie willkürlich gerade die Normannen mit den Walisern umgegangen sind. Den Menschen wurde alles genommen und sie mussten sich den neuen Herren im Land fügen, taten sie dies nicht wurden sie grausam bestraft. Davon wie sie sich dagegen werten und ihre Hoffnung auf Freiheit nie aufgegeben haben, handelt die Geschichte von Isabel.

Schnell entstehen Bilder im Kopf beim Lesen, Bilder von Wales mit seiner Landschaft, den Bergen im Norden und der Küste nahe Pembroke. Von den Wäldern durch die Isabel zog und von den Burgen, auf denen sie lebte. Überhaupt ist das Leben dieser Zeit glaubhaft wiedergegeben. Qunaj hat ihren Protagonisten Leben gegeben und sie zu einzelnen Menschen werden lassen. Menschen, die einem ans Leseherz wachsen, mit denen man mitfiebert und bangt aber auch liebt. Menschen, die man nach Beenden des Buches eigentlich nicht gehen lassen möchte. Ihre fiktive Geschichte und ihre Charaktere sind wunderbar eingebettet in die historische Geschichte des Landes. Sie wirken glaubhaft und echt. So wie hier beschrieben könnte es damals durchaus gewesen sein.

Einiges an Zusatzmaterial ist in diesem Taschenbuch dann auch noch vorhanden. Es gibt Stammbäume der historisch belegten Familien, eine Karte von Wales, ein Personenregister und am Ende ein Glossar der fremden Begriffe sowie ein Nachwort, welches noch kurz Fiktion und Wahrheit klärt. Also ein rundum gelungenes Buch, mit dem jeder Leser historischer Romane seine Freude haben wird.

Note: 1

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