Sadowsky, Nina: Be my Girl

Originaltitel: Just fall
Verlag:
Penguin
erschienen:
2017
Seiten:
336
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3328100040
Übersetzung:
Andrea Brandl

Klappentext:

Ellie und Rob sind das perfekte Paar. Gut aussehend, erfolgreich, bis über beide Ohren verliebt. Aber nur Augenblicke nach dem Jawort scheint alles in Scherben zu liegen. Rob verbirgt eine entsetzliche Vergangenheit. Je mehr Ellie erfährt, desto tiefer wird sie in einen Strudel aus Lügen und Verrat gezogen, der ihrer beider Leben bedroht. Wer ist der Mann, den sie geheiratet hat? Und wie weit will sie gehen, um ihre Liebe zu retten? Denn Rob ahnt nicht, dass auch sie nicht ehrlich zu ihm war …

Rezension:

Anfangs war die Begeisterung groß, denn der Roman fängt richtig clever an, indem der Erzähler von einem Mord in einem Hotelzimmer berichtet, ohne aber zu erwähnen, wer das Opfer und wer die Täterin ist. Die Personen werden anhand ihres Äußeren beschrieben, aber keine Namen genannt. Ich war also ziemlich gespannt, was das alles soll und bin die ersten 100 Seiten nur durch das Buch gefegt. Zumal sich Nina Sadowsky in ihrem Debütroman sehr kurzer Kapitel bedient. Ich hab da ja immer dieses „ach ein Kapitelchen geht noch“-Problem und plötzlich ist es 3 Uhr nachts. :roll:

Mir hat auch der Stil der Autorin sehr gut gefallen. Sie schreibt flüssig und eindringlich, aber im Verlaufe des Buches, ist für mich dann die Spannung einfach flöten gegangen und die Geschichte war doch arg konstruiert. Positiv überrascht war ich davon, dass es kein typischer böser Ehemann heiratet unbedarftes Mäuschen Thriller ist, den man seit Julia Roberts in „Der Feind in meinem Bett“ schon hundertfach gesehen und gelesen hat. Aber zwischen lauter Mafiosos und Geheimnissen verlieren Personen und Plot irgendwann an Glaubwürdigkeit.

Geschickt pendelt die Autorin zwischen den Zeitebenen und auch zwischen ihren beiden Protagonisten Rob und Ellie. Die Blicke in der Vergangenheit des Paares haben mir an dem Roman am besten gefallen, weil Sadowsky sich sehr viel Mühe gibt die Persönlichkeit der beiden durch ihre Erlebnisse in Jugend und Erwachsenenalter zu begründen. In Rückblenden wird auch der eigentliche Beginn des Romans, nämlich der Hochzeitstag der beiden geschildert. An diesem Tag beginnt Ellie die Wahrheit über Rob zu erfahren. Anfangs zeigt die Autorin nur Ellies Reaktion auf diese Wahrheit, hält sie aber vor dem Leser noch geheim. Diese Andeutungen machen das Buch wirklich spannend.

Das Ellie sich dann aber schließlich so in Robs Machenschaften hineinziehen lässt, ist für mich unglaubwürdig gelöst. Auch wenn sie selbst keine blütenweiße Vergangenheit hat, vollzieht sie den Plan ihres Ehemannes viel zu distanziert und perfekt. Irgendwie so, als hätte sie noch nie etwas anderes getan.

Für mich passt auch die Nebenhandlung mit dem Detective nicht so wirklich. Lucien Broussard ist zwar ein sympathischer Zeitgenosse, aber seine familären Probleme und auch die ganze Sache mit den verschwundenen Kindern wird nicht vernünftig mit der Haupthandlung verknüpft und wirkt daher ein bisschen wie unnützes Beiwerk.

So gefällt der Roman insgesamt als Charakterstudie, fällt für mich als Thriller aber doch irgendwie durch, zumal mich nicht wirklich überrascht hat, in was Rob da eigentlich verwickelt ist. Stilistisch hat der Roman mir aber so gut gefallen, dass ich es auf jeden Fall noch einmal mit einem weiteren Roman von Nina Sadowsky versuchen würde.

Note: 3

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