Schiewe, Ulf: Gold des Südens

Verlag: Knaur
erschienen:
2015
Seiten:
349
Ausgabe:
bisher nur eBook

Klappentext:

Karibik 1635: In den spanischen Kolonien hat der Schwarzhandel überhand genommen. Der neue Gouverneur von Hispaniola schwört, jeden Schmuggler, den er erwischt, eigenhändig aufzuhängen. Die schöne Doña Maria zittert um ihren Gemahl, einem reichen Pflanzer und heimlichen Drahtzieher des verbotenen Handels. Im fernen Bremen hat der junge Handelsherr Jan van Hagen nur die Wahl zwischen Schuldturm und Flucht in die Neue Welt, um als Schmuggler das verlorene Familienvermögen wieder herzustellen. Noch in der Nacht entkommt er den Schergen und nimmt Kurs auf Westindien. Seine Suche nach dem Gold des Südens hat begonnen.

Rezension:

1635, Jan van Hagen, Sohn eines Handelshauses mit Sitz in Bremen, kehrt von einer Fahrt mit seinem Schiff „Sophie“ nach Hause zurück. Doch er muss erfahren, dass sein Vater im Sterben liegt und das Unternehmen pleite ist. Mehr noch Jan selbst droht der Schuldenturm. Also flieht er auf Rat des Vaters nach Amsterdam. Dort angekommen nimmt er Kontakt mit einem alten Freund des Vaters auf, dieser rät ihm, in die neue Welt zu fahren, um selbst dort Handel zu treiben. Nicht ganz ohne Hintergedanken kommt dieser Rat, denn der Sohn des Handelspartners ist selbst auf Fahrt nach Hispaniola, allerdings galt er als vermisst. Jan soll nun eben jenen Martin suchen und gleichzeitig Handel treiben. Der Amsterdamer Kaufmann stellt ihm die nötigen Mittel zur Verfügung den in der Karibik gibt es zahlreiche Produkte, die die Europäer lieben. Zucker ist eine dieser begehrten Handelsware. Eine spannende Reise nach Westindien beginnt.

Der Autor Ulf Schiewe schickt seinen Helden diesmal in das entfernte Santo Domingo. Jan ist ein junger Kapitän zur See, der noch so einiges zu lernen hat. Aber Jan van Hagen hat eine sympathische Art und so ist der Leser gleich mit ihm auf Reisen. Jan muss zunächst verarbeiten, dass die Firma des Vaters pleite ist, er selbst muss fliehen und ist nun selbst für seinen Lebensunterhalt verantwortlich. Was tun ist zunächst die große Frage. Doch in Amsterdam bekommt er eben das Angebot nach Santo Domingo zu fahren und dort Schmuggelgüter zu holen. Soll er jetzt Schmuggler werden und vielleicht auch Pirat? Diese Frage stellt er sich immer wieder. Kann ich damit leben, auch Sklaven zu verkaufen? Oder was soll ich tun? Er macht sich mit seiner Mannschaft auf die Reise einfach, weil ihm keine andere Wahl bleibt. Aber auch weil er mit Leib und Seele Seemann ist. So nimmt er dann den Leser mit auf diese abenteuerliche Fahrt. Der Erzählstil des Autors führt dann auch dazu, dass schnell Bilder im Kopf entstehen. Seine leichte Art zu erzählen sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen, gleich der „Sophie“, die die lange Reise nach Hispaniola schnell meistert, jedoch nicht ohne mit ein paar kleinen Abenteuern aufzuwarten.

Erst mal in Santo Domingo angekommen beginnen die Schwierigkeiten erst richtig. Dieser Roman bietet eben alles, was ein Abenteuerbuch ausmacht. So ganz nebenbei erfährt der Leser dann auch, mit welchen Waren damals gehandelt wurde und was gerade in Hispaniola angebaut wurde. Die Zuckerrohrplantagen waren eine wichtige Einnahmequelle und so werden auch die Protagonisten dieser Insel zu wichtigen Charakteren. Gerade die Gattin eines solchen Plantagenbesitzers, Dona Maria, hat es Jan angetan, denn eine kleine Liebesgeschichte darf auch bei diesem Abenteuer nicht fehlen. Es gibt aber auch den Gegenpart in Form des Vize-Gouverneurs der alles versucht um den Schmuggel auf der Insel zu unterbinden. Jan und seine Mannschaft geraten mitten in diesen Streit. All dies sorgt aber für gute Leseunterhaltung. Es macht einfach Spaß dieses Piratenabenteuer mitzuerleben, auch wenn die Protagonisten dabei vielleicht nicht so tiefgründig sind und einiges eventuell auch vorhersehbar war. Ein Abenteuer ist es allemal.

Note: 2

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