Patterson, James: …denn zum Küssen sind sie da

Band 2 Alex Cross Reihe

Originaltitel: Kiss the Girls
Verlag: Ullstein
erschienen:
2001
Seiten:
346
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3548252249
Übersetzung:
Dietlind Kaiser

Klappentext:

Der schwarze Detektiv und Psychologe Alex Cross steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Auf dem Campus einer Universtität werden akttraktive junge Frauen von einem gefährlichen Psychopathen entführt und vergewaltigt. Nur der hübschen Medizinstudentin Kate gelingt es, in höchster Lebensgefahr zu entkommen. Mit ihrer Hilfe beginnt Alex Cross seine mörderische Jagd, aber er hat noch einen anderen Grund einzugreifen: Auch seine Nichte ist verschwunden.

Rezension:

Nach der Hälfte des Buches war ich überzeugt davon nie etwas schlimmeres als diesen Roman gelesen zu haben. Gerade am Anfang wird der Leser von einer sadistischen Vergewaltigung in die nächste gepeitscht. Man hat das Gefühl, dass es nie aufhört und man leidet beim Lesen mit den Frauen, die gefangen sind förmlich mit. Patterson schafft es wieder mühelos den Leser seines Buches in den Strudel aus Gewalt mit hinein zu reißen und daher liest man automatisch schneller, denn im Grunde will man nur eines: raus hier und dem Grauen, dass er schafft, entkommen.

Dennoch hatte ich kein einziges Mal das Bedürfnis nicht zu Ende zu lesen, ich wollte wissen wer der Täter ist und ich wollte sehen wie er geschnappt wird. Ob er überleben oder sterben wird. Und ob Alex Cross seine Nichte am Ende wieder in die Arme schließen kann.

Ab der Hälfte konzentriert sich das Buch dann voll und ganz der Verbrecherjagd, die Szenen in denen Frauen Gewalt angetan wird, werden zunehmend weniger und das ist auch gut so. Zeit zum Durchatmen hat man dennoch keine, denn eine wilde Jagd nach dem Täter jagt die nächste. Eine Spekulation nach der anderen wird auf den Tisch gelegt.

Eine Frage, die ich mir ständig gestellt habe, war Folgende. Kann man dieses Buch jemand empfehlen: Die Antwort lautet nein. Mit ruhigem Gewissen kann ich dieses Buch wahrlich nicht empfehlen. Die Frage ist aber, wer sollte überhaupt die Finger davon lassen? Frauen mit schwachen Nerven sollten das Buch nicht lesen, für sie ist es definitv nichts. Und Männer, denen bei sexuellen Gewaltfantasien schlecht wird, sollten es auch nicht lesen. Warum ich danach gegriffen habe? Weil es ein Roman der Alex Cross Reihe ist und ich diese komplett lesen will. Wenn ich gewusst hätte, dass ich nun in Tiefgaragen (obwohl die gar nicht vorkommen) Angst habe und bei Männern zweimal hinschaue, wenn ich sie auf der Straße einfach freundlich anlächle, hätte ich es wahrscheinlich auch nicht gelesen.

Das Ende ist typisches James Patterson. Nichts ist so wie es ausgesehen hat.Diese Taktik den Leser in die Irre zu führen, geht mir schon langsam auf die Nerven, deswegen gibt es von mir einen Punkt Abzug.

Note: 2-

Patterson, James: Stunde der Rache

Band 7 Alex Cross Reihe

Originaltitel: Violets are blue
Verlag: Blanvalet
erschienen:
2003
Seiten:
320
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442358922
Übersetzung:
Edda Petri

Klappentext:

In einem Park von San Francisco werden zwei makaber zugerichtete Jogger gefunden – wie von einem Vampir getötet. Ähnliche Morde wurden bereits in acht anderen Städten begangen. Die Ermittlungen führen den erfahrenen Polizeipsychologen Alex Cross in die bizarre Welt der Maskierungen, der Rollenspiele, und des ritualisierten Blutvergießens. Doch viel entsetzlicher ist der Killer aus Cross‘ Vergangenheit, der ihn gnadenlos verfolgt. Niemals zuvor war Alex Cross in größerer Gefahr, alles zu verlieren: seine Freunde, seine Familie, seinen Verstand.

Rezension:

Alex Cross ist eindeutig mein neuer Lieblings-Detective. James Patterson schreibt sowieso genial, egal ob in der Lindsay Boxer Reihe oder bei Alex Cross. Einziger Unterschied: die Lindsay Boxer Reihe ist etwas ruhiger und nicht so brutal. Alex Cross muss sich immer mit wirklich grausamen Morden herumschlagen. Also nichts für zarte Gemüter.

Der Roman schließt nahtlos an Band 6 „Rosenrot Mausetot“ an, man sollte die Reihe hier also einhalten. Cross jagt in „Stunde der Rachewieder das Superhirn, er weiß noch nicht wer der Mörder ist, aber der Leser weiß es, denn das wird in Band 6 verraten. Man würde sich also selbst die Spannung nehmen wenn man hier durcheinander liest.

Zum Roman selbst: wieder großartig geschrieben. Cross reist in seinen Ermittlungen quer durch Amerika und jagt nicht nur die Vampire sondern auch das Superhirn. Dabei bekommt er wieder charmante Unterstützung einer Kollegin. Und als ob das alles nicht reichen würde, muss er auch mit einem privaten Schicksal kämpfen, das seine kleine Tochter betrifft. Dennoch ist der Band nicht ganz so spannend wie Band 6,  was vielleicht daran liegt, dass man selber weiß wen Cross eigentlich jagt.

An die Ich-Erzählform hat man sich sehr schnell gewöhnt und die Seiten rasen nur so dahin. Einziges Manko der Bücher: Sie sind mit rund 320 Seiten eindeutig zu kurz. Ich könnte Cross noch hunderte Seiten lang beim Ermitteln zuschauen.

Note: 2

Patterson James, Rosenrot Mausetot

Band 6 Alex Cross Reihe

Originaltitel: Roses are Red
Verlag:
Bastei Lübbe
erschienen:
2004
Seiten:
302
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3404151739
Übersetzung:
Edda Petri

Klappentext:

Alex Cross ermittelt zum sechsten Mal: Er begibt sich auf die Jagd nach dem Superhirn, einem Psychopathen, der Raubüberfälle auf Banken in und um Washington D.C. plant. Für dieses Unternehmen heuert er einen Killertrupp an, den er mit einem bis ins kleinste Detail ausgetüftelten Plan ans Werk schickt. Das Schema der Überfälle entspricht dem Täterprofil: Das Superhirn ist Perfektionist und darüber hinaus geltungsbedürftig, machthungrig – und unberechenbar. Die Überfälle sind minutiös geplant und obwohl sich alle Geiseln kooperativ verhalten müssen sie sterben. Den Helfern des Superhirns ergeht es nicht besser, denn die Killertrupps werden nach jedem Einsatz beseitigt und durch eine neue ersetzt. Als FBI und Polizei glauben, dem Täter endlich auf der Spur zu sein, ändert sich dessen Methode und die Jagd beginnt von neuem. Ist es möglich, dass noch ein zweites Superhirn existiert?

Rezension:

Das ist mein erstes Alex Cross Roman von James Patterson. Genau wie bei der Lindsay Boxer Reihe hat der Autor hier die Ich-Form gewählt und genau wie in der anderen Reihe scheinen die Bücher aufeinander aufzubauen. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl was zu verpassen dass ich die anderen Bände nicht kenne. Patterson strickt wichtige Details gekonnt in die Story mit ein.

Nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich das Buch nicht mehr weglegen kann und will. Also habe ich mich morgens in meinem Lese-Sessel verzogen und abends das Buch komplett überrascht zugeschlagen. Immer wenn ich gedacht habe, jetzt weiß ich wer der Täter ist bringt der Autor eine neue Komponente mit ins Spiel. Auf den letzten Seiten sind die Buchstaben nur mehr dahin geflogen und der letzte Satz verändert noch einmal alles. Die Auflösung ist so unglaublich, dass ich noch mal nach vorn ins Buch blättern musste um etwas nachzuschlagen. Ich wäre nie im Leben auf den Täter gekommen.

Die Alex Cross Reihe scheint härter und vor allem rasanter als die Boxer Reihe zu sein. Das war definitiv nicht mein letzter Roman diess Detectives.

Note: 1