Henneberg, Marion: Das Amulett der Wölfin

Verlag: Ullstein
erschienen:
2011
Seiten:
592
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
354828261X

Klappentext:

Im Jahr 1134. Ein Mordkomplott in königsnahen Kreisen soll das Machtgefüge im Herzogtum Sachsen für immer verschieben. Die junge Grafentochter Adolana wird unfreiwillig zur Mitwisserin und verrät den Plan. Leider zu spät. Von nun an muss Adolana um ihr Leben bangen. Zwei Männer werden alles in ihrer Macht liegende tun, um sie zu schützen: Der eine ist Teil ihrer Vergangenheit, der andere wird zur großen Liebe ihres Lebens …

Rezension

„Das Amulett der Wölfin“ beginnt 1133 im Inntal und zieht sich über mehrere Jahre. Geschildert wird das Leben der fiktiven Protagonisten Adolana und ihrer beider Verehrer Berengar und Waldemar, beides junge adlige Ritter, die miteinander verfeindet sind. Adolana ist zu Beginn 16 Jahre alt und wird Zeugin eines Mordkomplotts denn sie verhindern will. Um nicht selbst getötet zu werden, wird Adolana an den Hof der Herzogin Gertrud geschickt, zu dieser Zeit weilt auch die Kaiserin Richenza dort. Schon bald wird Adolana in den Kreis der Hofdamen und somit auch in den Kreis der weiblichen Spione der Kaiserin aufgenommen. Sie wird in die Intrigen der Staufer und Welfen mit hineingezogen.

Die Machtverhältnisse der damaligen Zeit waren ziemlich schwer zu durchschauen, aber Marion Henneberg hat es mit ihrem flüssigen Erzählstil geschafft dem Leser diese Zeit näher zu bringen und zu verstehen. Mit der fiktiven Adolana ist der Autorin eine Liebenswerte Protagonistin gelungen, die sich tapfer durch alle Intrigen kämpft und sich selbst dabei stets treu bleibt und auch immer ein Ohr hat für die Belange der anderen Menschen.

Nach etwa einem Drittel des Buches gibt es einen Zeitsprung von 6 Jahren, so dass der Leser nun nicht mehr ein 16 jähriges Mädchen vor sich hat sondern eine erwachsene junge Frau, die einiges erleben musste. Die Geschehnisse dieser vergangen Jahre lässt die Autorin aber immer wieder mit einfließen, so dass dem Leser nichts entgeht. Auf diese Weise bleiben dem Leser aber auch gewisse Gräueltaten erspart die später eben nur zum besseren Verständnis erwähnt und nicht im Detail geschildert werden, was mir einfach gut gefallen hat.

Die Liebesgeschichte, die es auch hier gibt, ist nicht so vordergründig dass sie den Handlungsablauf stören würde. Im Gegenteil sie wächst mit der Zeit und bleibt dadurch spannend und abwechslungsreich. Die einzelnen Charaktere wie Berengar, Waldemar, Adolana sowie die historisch belegte Kaiserin Richenza und ihre Tochter Gertrud, um nur einige zu nennen, hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet und ihnen Leben eingehaucht. Ich kann nicht nachvollziehen wie sich das Leben am Hof in dieser Zeit wirklich zugetragen hat, oder was von diesen Intrigen der Staufer gegen die Welfen der Wahrheit entspricht, aber so wie Marion Henneberg es hier dargestellt hat, könnte es sich durchaus abgespielt haben.

Als kleinen Zusatz gibt es in dieser TB-Ausgabe am Anfang eine Stammtafel der Staufer und der Welfen und am Ende befindet sich eine Zeittafel mit Anmerkungen der Autorin was Fiktion und Wahrheit ist. Beides fand ich sehr hilfreich und hat mir gut gefallen

Mein Fazit: „Das Amulett der Wölfin“ ist ein hervorragend ausgearbeiteter historischer Roman über eine spannende Zeit. Ich kann es nur jedem empfehlen der sich für dieses Genre interessiert. Ich hatte jedenfalls spannende Lesestunden und freue mich schon auf den nächsten Roman von Marion Henneberg.

Note: 2+