Henneberg, Marion: Schwert und Lilie

Verlag: Ullstein
erschienen:
2014
Seiten:
464
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
354828566X

Klappentext:

Vor der jungen und schönen Lukardis von Wartenberg liegt ein aussichtsreiches Leben. Doch als die Burg ihres Vaters infolge einer Fehde mit dem Abt zu Fulda im Jahr 1265 zerstört wird und sie eine Pflichtehe eingehen muss, beginnt ein wahrer Alptraum. Erst die nicht standesgemäße, aber tiefe Freundschaft mit der Kaufmannswitwe Hilda lässt Lukardis frischen Lebensmut schöpfen. Als sie dem Ritter Raban von Elfershausen begegnet, erkennt Lukardis entsetzt, wer hinter der unheilvollen Fehde steckt. Nun muss sich Lukardis zwischen der Loyalität zur Familie und der Sehnsucht zweier Herzen entscheiden.

Rezension:

Der Roman von Marion Henneberg „Schwert und Lilie“ lässt sich leicht und locker lesen. Dies ist bereits ihr vierter, historischer Roman und wieder einmal schafft sie es scheinbar mühelos den Leser in eine vergangene Zeit mitzunehmen.

Mit der Protagonistin Lukardis  kann der Leser schnell mit fiebern und bangen. Sie wirkt sympathisch und nett, aber manchmal auch ein bisschen unbeholfen. Zu Beginn der Geschichte ist sie aber auch noch ein ganz junges Mädchen. Sie muss viel erdulden bis aus ihr eine selbstbewusste junge Frau wird. Der Leser begleitet sie auf diesem Weg. Der Charakter der Lukardis ist zwar fiktiv, die Geschichte aber rund um die Ereignisse der Ebersburg und um den Abt von Fulda Bertho II. ist historisch belegt. So wie die Autorin die Ereignisse hier schildert, könnten sie sich durchaus zugetragen haben. Sie wirken jedenfalls glaubwürdig und authentisch. Geschickt hat es Frau Henneberg geschafft Fiktion und Wahrheit hier miteinander zu verbinden und so zu vermischen, dass eine lebhafte Geschichte aus dem 13.Jahrhundert entstanden ist. Mit Höhen und Tiefen und mit Protagonisten die einige Intrigen zu durchstehen hatten. Mit Hilda, der Kaufmannsgattin wurde Lukardis ein Charakter an die Seite gestellt, die ihr hilft den richtigen Weg zu finden. Auch wird durch die Verbindung zu Hilda klar, wie wichtig gerade Freundschaften in Krisenzeiten sind.

Raban von Elfershausen ist hier der strahlende Held und sorgt mit seinen blauen Augen für die nötige Romantik. Denn auch eine Liebesgeschichte gibt es hier. Es macht einfach Spaß zu sehen wie er und Lukardis sich kennenlernen und wie sie umeinander schleichen. Bei aller Leichtigkeit wird aber trotzdem deutlich wie schwer es gerade für eine Frau in dieser Zeit war sich zu behaupten. Henneberg schildert dies in anschaulichen Worten.

Dieser historische Roman startet gleich mit einem Personenregister in welchem die historischen Protagonisten gekennzeichnet sind. Der Prolog versetzt den Leser unmittelbar auf die Wartburg und schmeißt ihn sozusagen mitten in das Geschehen. Ein Epilog lässt die Geschichte dann am Ende sanft ausklingen und ein Nachwort der Autorin erklärt ausführlich Fiktion und Wahrheit.

„Schwert und Lilie“ ist ein historischer Roman, der den Leser mitnimmt auf Burgen und in Dörfer des 13. Jahrhunderts. Von Freundschaft und Vertrauen ist die Rede, von Verrat und Betrug. Auch die Liebe hat hier ihren Platz gefunden. Die Geschichte liest sich locker und flüssig und sorgt so für angenehme Lesestunden.

Note: 2

Henneberg, Marion: Die Entscheidung der Magd

Verlag: Ullstein
erschienen:
2008
Seiten:
560
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3548269591

Klappentext:

Die temperamentvolle 17-jährige Eilika lebt als Dienstmagd auf der Bernburg. Dort trifft sie auf den stattlichen Ritter Robert von Harsefeld. Beide sind fasziniert voneinander, doch das Schicksal trennt sie sofort wieder: Robert zieht mit seinem Knappen Ingulf, Eilikas kleinem Bruder, für den Sachsenherzog Heinrich den Löwen in den Krieg. Als ein junger Adliger zudringlich wird, flüchtet Eilika zur alten Amme Alda, die sie in die Geheimnisse der Heilkunst einführt, und lernt in Quedlinburg Lesen und Schreiben. Als Heilkundige erfährt sie immer größere Anerkennung. Doch Alda stirbt und Eilika reist dem Kriegsschauplatz entgegen, um Robert und ihren Bruder zu suchen.

Rezension:

Bei „Der Entscheidung der Magd“ handelt es sich um den Debütroman von Marion Henneberg und ich war sehr gespannt darauf wie ihre Anfänge sich gestalten würden. Ich wurde dann auch nicht enttäuscht. Ihr Erzählstil lässt sich auch hier leicht und flüssig lesen und schnell war ich in der Welt ihrer Protagonistin Eilika im 12 Jahrhundert gefangen.

Geschickt versteht es Frau Henneberg die wahren Begebenheiten um den Sachsenherzog Heinrich den Löwen mit ihrer Fiktion zu verbinden. So ganz nebenbei erfährt der Leser wie sich das Leben am Hof der Fürsten gestaltet hat und warum sie mal wieder Krieg führen mussten. Die Protagonisten wie Eilika oder die alte Amme Alda sowie natürlich Ritter Robert von Harsefeld, um nur einige mit Namen zu benennen sind facettenreich gestaltet und wurden schnell sympathisch. Das Leben von Eilika schildert die Autorin glaubhaft mit Höhen und kleinen Tiefen. Es war einfach sich mit ihr anzufreunden und sie auf der Suche zu begleiten. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht von ihr zu lesen und mit ihr mitzufiebern wenn es mal nicht so lief wie sie es gern gehabt hätte. Auch sind die Schauplätze so gut beschrieben, dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die jeweilige Atmosphäre war spürbar. Egal ob nun an der Seite der alten Amme oder später eben im Krieg.  Ein kleines Nachwort klärt am Ende was Fiktion und Wahrheit ist.

Mein Fazit: „Die Entscheidung der Magd“ ist ein interessanter historischer Roman aus der Mitte des 12 Jahrhunderts in Deutschland. Er gibt spannende Einblicke in die Fürstenhäuser und in das Leben dieser Zeit. Nicht nur historische Fakten werden beleuchtet sondern auch die Liebe kommt hier nicht zu kurz. Sie ist aber auch nicht so vordergründig, dass es stören würde. Marion Henneberg hat die richtige Mischung gefunden. Für mich war auch dieser Roman wieder viel zu kurz, zu schnell waren die Seiten gelesen und Eilika und Robert wieder entschwunden.

Note: 2

Henneberg, Marion: Das Amulett der Wölfin

Verlag: Ullstein
erschienen:
2011
Seiten:
592
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
354828261X

Klappentext:

Im Jahr 1134. Ein Mordkomplott in königsnahen Kreisen soll das Machtgefüge im Herzogtum Sachsen für immer verschieben. Die junge Grafentochter Adolana wird unfreiwillig zur Mitwisserin und verrät den Plan. Leider zu spät. Von nun an muss Adolana um ihr Leben bangen. Zwei Männer werden alles in ihrer Macht liegende tun, um sie zu schützen: Der eine ist Teil ihrer Vergangenheit, der andere wird zur großen Liebe ihres Lebens …

Rezension

„Das Amulett der Wölfin“ beginnt 1133 im Inntal und zieht sich über mehrere Jahre. Geschildert wird das Leben der fiktiven Protagonisten Adolana und ihrer beider Verehrer Berengar und Waldemar, beides junge adlige Ritter, die miteinander verfeindet sind. Adolana ist zu Beginn 16 Jahre alt und wird Zeugin eines Mordkomplotts denn sie verhindern will. Um nicht selbst getötet zu werden, wird Adolana an den Hof der Herzogin Gertrud geschickt, zu dieser Zeit weilt auch die Kaiserin Richenza dort. Schon bald wird Adolana in den Kreis der Hofdamen und somit auch in den Kreis der weiblichen Spione der Kaiserin aufgenommen. Sie wird in die Intrigen der Staufer und Welfen mit hineingezogen.

Die Machtverhältnisse der damaligen Zeit waren ziemlich schwer zu durchschauen, aber Marion Henneberg hat es mit ihrem flüssigen Erzählstil geschafft dem Leser diese Zeit näher zu bringen und zu verstehen. Mit der fiktiven Adolana ist der Autorin eine Liebenswerte Protagonistin gelungen, die sich tapfer durch alle Intrigen kämpft und sich selbst dabei stets treu bleibt und auch immer ein Ohr hat für die Belange der anderen Menschen.

Nach etwa einem Drittel des Buches gibt es einen Zeitsprung von 6 Jahren, so dass der Leser nun nicht mehr ein 16 jähriges Mädchen vor sich hat sondern eine erwachsene junge Frau, die einiges erleben musste. Die Geschehnisse dieser vergangen Jahre lässt die Autorin aber immer wieder mit einfließen, so dass dem Leser nichts entgeht. Auf diese Weise bleiben dem Leser aber auch gewisse Gräueltaten erspart die später eben nur zum besseren Verständnis erwähnt und nicht im Detail geschildert werden, was mir einfach gut gefallen hat.

Die Liebesgeschichte, die es auch hier gibt, ist nicht so vordergründig dass sie den Handlungsablauf stören würde. Im Gegenteil sie wächst mit der Zeit und bleibt dadurch spannend und abwechslungsreich. Die einzelnen Charaktere wie Berengar, Waldemar, Adolana sowie die historisch belegte Kaiserin Richenza und ihre Tochter Gertrud, um nur einige zu nennen, hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet und ihnen Leben eingehaucht. Ich kann nicht nachvollziehen wie sich das Leben am Hof in dieser Zeit wirklich zugetragen hat, oder was von diesen Intrigen der Staufer gegen die Welfen der Wahrheit entspricht, aber so wie Marion Henneberg es hier dargestellt hat, könnte es sich durchaus abgespielt haben.

Als kleinen Zusatz gibt es in dieser TB-Ausgabe am Anfang eine Stammtafel der Staufer und der Welfen und am Ende befindet sich eine Zeittafel mit Anmerkungen der Autorin was Fiktion und Wahrheit ist. Beides fand ich sehr hilfreich und hat mir gut gefallen

Mein Fazit: „Das Amulett der Wölfin“ ist ein hervorragend ausgearbeiteter historischer Roman über eine spannende Zeit. Ich kann es nur jedem empfehlen der sich für dieses Genre interessiert. Ich hatte jedenfalls spannende Lesestunden und freue mich schon auf den nächsten Roman von Marion Henneberg.

Note: 2+