Schacht, Andrea: Das Spiel des Sängers

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2010
Seiten:
640
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764503483

Klappentext:

Liebe, Mord und Minnesang…

Burg Langel im ausgehenden Mittelalter. Seit dem gewaltsamen Tod des Burgherrn Eberhard ist die Lehensnachfolge ungeklärt. Ritter Ulrich von der Arken will die Burg nun neu vergeben. Eine erlauchte Gesellschaft findet sich ein; ein jeder der Gäste erhebt Anspruch auf das Lehen. Bis man sich einig wird, soll Minnesänger Hardo Lautenschläger des Abends mit seinen Künsten für Unterhaltung sorgen. Niemand ahnt, welches Geheimnis Hardo mit Burg Langel verbindet – und mit der holden, aber spitzzüngigen Engelin van Dyke, die an Hardos abendlichen Gesängen so gar keinen Gefallen zu finden scheint

Rezension:

Dies ist ein Buch, welches mich durch wunderschöne Minnetexte alter Meister und einem sensationellen Erzählstil verzaubert hat. Frau Schacht erzählt hier eine Geschichte wie sie durchaus mal stattgefunden habe könnte. Man ist als Leser immer wieder bereit die amerikanischen Geschichten – vom Tellerwäscher zum Millionär – in immer anderen Versionen zu lesen. Dies ist die mittelalterliche Version einer solchen Geschichte. Vom verachteten Tropf zum erfolgreichen Mann.

Die Autorin hat die Verse der alten Meister sehr schön in die Handlung eingefügt, so dass sich durch die Verse immer auch ein Bezug zur Handlung ergibt. Zudem hat sie die Geschichte aus mehreren, wechselnden Perspektiven erzählt. Das alleine verleiht dem Buch schon einen besonderen Reiz, aber es gibt auch noch andere Pluspunkte, die dieses Buch für mich so zauberhaft gemacht haben.

Da sind die verschiedenen Protagonisten, die Frau Schacht hier sehr facettenreich und einfühlsam beschreibt. Obendrein gibt es nicht nur ältere Protagonisten auf der Burg, sondern auch sehr pfiffige und humorvolle Jugendliche. Gerade diese jugendlichen Hauptfiguren geben der Handlung durch Wortwitz und Situationskomik eine unverwechselbare Würze. Obendrein schafft es die Autorin durch sehr lebendige und frische Dialoge ihren jugendlichen Protagonisten einen ganz besonderen Charme zu verleihen.

Der Kriminalfall in diesem Buch gestaltet sich etwas verzwickt und die Ermittlungsmethoden waren im Mittelalter sehr begrenzt. So kommt es, dass die Übeltäter lange im Verborgenen bleiben und erst durch die geschickte Erzählweise des Sängers aus der Reserve gelockt werden. Die angespannte Stimmung und die Atmosphäre während der Ermittlungen, hat Frau Schacht sehr schön beschrieben. Die Spannung steigt mit jedem Kapitel weiter an.

Natürlich gibt es auch eine bitter süße Liebesgeschichte, die durch die Minnetexte noch zusätzlich an Reiz gewinnt. Und so wie ich es bei den Büchern dieser Autorin gewohnt bin, habe ich auch bei diesem Buch mehrfach laut lachen müssen beim lesen. Man kann bei dem Kriminalfall wunderbar mit raten und wenn man über die Geschichte mal genauer nachdenkt, dann versteht man auch welche menschlichen Schwächen in dieser Handlung beschrieben werden. Vor allem sieht man aber auch welche Folgen diese Schwächen haben können.

Geschickt gibt die Autorin der Handlung immer wieder neue und überraschende Wendungen. Und genau das macht dieses Buch zu einer spannenden und sehr unterhaltsamen Lektüre. Die Tatsache, dass Frau Schacht in diesem Buch die Grausamkeiten der damaligen Zeit mit in die Handlung einfließen lässt, ohne sie lange und präzise zu beschreiben, hat mich auch sehr gefreut. Ich denke die Grundidee zu diesem Buch war, eine Geschichte zu erzählen in der die Texte der großen alten Dichter wieder lebendig werden und in neuem Glanz erstrahlen.

Das Personenregister am Ende des Buches und auch das ausführliche Nachwort runden dieses Werk wunderbar ab. Ich habe mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und darum kann ich es wärmstens empfehlen.

Note: 1

Schacht, Andrea: Das Spiel des Sängers

Verlag: Blanvalet
erschienen:
06/2010
Seiten:
636
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764503483

Klappentext:

Burg Langel im ausgehenden Mittelalter. Seit dem gewaltsamen Tod des Burgherren Eberhardt ist die Lehensnachfolge ungeklärt. Ritter Ulrich von der Arken soll die Burg im Auftrag seines Herzogs nun neu vergeben. Eine erlauchte Gesellschaft findet sich ein; nicht wenige, die Anspruch auf das Lehen erheben. Bis man sich einig wird, soll Minnesänger Hardo Lautenschläger des Abends mit seinen Künsten für Unterhaltung sorgen. Kaum jemand ahnt, welches Geheimnis Hardo mit Burg Langel verbindet – und mit der holden, aber spitzzüngigen Engelin van Dyke, die an Hardos abendlichen Gesängen so gar keinen Gefallen zu finden scheint.

Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu, als Burgverwalter Sigmund vom Söller in den Tod stürzt. Ritter Ulrich lässt die Zugbrücke schließen und befiehlt, dass niemand die Burg verlasse, bis der Mörder gefunden ist….

Rezension

Andrea Schacht gehört für mich zu den Autoren, an denen ich nicht vorbeigehen kann. Ihre historischen Romane sind immer in einem leicht zu lesenden Stil geschrieben, die zu aufregenden Lesestunden einladen. So auch „Das Spiel des Sängers“.

 

Die Autorin schickt uns auf eine Reise ins Mittelalter, das durch ihre Art der Darstellung zu einer bunten, farbenprächtigen und heiteren Zeit wird.  Zum einen schildert uns Hardo Lautenschläger selbst seine Eindrücke und Gefühle auf der Burg Langel. Er erzählt uns so ganz nebenbei, in kleinen Dosen verpackt Abend für Abend, seine Lebensgeschichte, die gleichzeitig auch die Geschichte der meisten anwesenden Personen auf der abgeriegelten Burg ist. So erschließt sich im Laufe der Geschichte, die Zusammenhänge und Verbindungen der einzelnen Lehnsanwärter, und man erfährt immer wieder überraschende Details. Er hat mich mit seiner Laute und seiner Geschichte mehrere Abende lang sehr gut unterhalten.

Die Autorin hat hier wunderbar Liedgut aus dem Mittelalter mit eingebaut,  so dass ich Hardo wirklich singen und spielen hören konnte. Glaubte ich mich jedoch zunächst in einem einfachen historischen Roman, stellte ich sehr schnell fest, dass es sich hier, so ganz nebenbei, um einen Krimi á la Agatha Christie handelte. Was mich sehr begeistert hat. So versuchen einige der Protagonisten gemeinsam den mysteriösen Tod des Burgvogts aufzuklären.

Immer wieder wechselt  die Autorin zwischendurch zu den anderen Charakteren des Romans, und ich konnte wunderbar teilhaben an deren Sicht der Dinge und ihren Spekulationen was den Mord und die diversen Anschläge auf den Minnesänger betrifft. Was mir außerordentlich gut gefallen hat. Ich hatte von Anfang an eine Verbindung zu den Protagonisten und fühlte mich mitten unter ihnen. Natürlich durfte auch die Liebe nicht zu kurz kommen und so durften wir teilhaben an dem Werben und Necken Hardos zu seiner Liebsten und an so manch anderer Verbindung. Keine der aufgeführten Personen hätte ich missen mögen. Wobei Hardo Lautenschläger und seine Liebste sich in mein Leseherz gesungen hat.

Am Ende befindet sich ein umfangreiches Namensregister, welches hilft sich unter den Burgbewohnern zu recht zu finden. Sowie  ein kleines Nachwort, wo uns Andrea Schacht noch einmal wissen lässt was Wahrheit und was Fiktion ist. Ich mag es, am Ende auch zu erfahren, ob es gewisse Orte oder Personen tatsächlich gegeben hat.

„Das Spiel Des Sängers“ kann ich nur jedem empfehlen der spannende und heitere Lektüre mag.

Note: 1