Boyd, Natasha: Eversea – Und die Welt bleibt stehen

Band 2 Eversea Reihe

Originaltitel: Forever, Jack
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802597605
Übersetzung:
Henriette Zeltner

Klappentext:

Keri Anns Leben hat sich in dem Moment verändert, als Jack Eversea zum ersten Mal vor ihr stand. Sie hatte sich in ihn verliebt, Hals über Kopf, und fest daran geglaubt, den wahren Jack zu kennen, nicht den unnahbaren Superstar. Doch nun weiß sie: Jack hat sie betrogen und ihre Liebe verraten. Als er plötzlich wieder einen Platz in ihrem Leben beansprucht, muss Keri Ann entscheiden, ob sie ihm jemals wieder vertrauen kann…

Rezension:

Hach Mädels… schön war es! Zwei Tage lang habe ich mir überlegt, ob ich das Buch nun inhaliere oder es bewusst langsam zu Ende lese. Letzteres ist mir leider nicht gelungen, denn Natasha Boyd hat mich mit ihrem zweiten Band der Eversea Reihe echt bezaubert.

Ich fand ja den ersten Band schon gelungen, aber bei dieser Fortsetzung gerät wirklich jedes Leserherz in die Kernschmelze. Diesmal nicht nur aus Keri Anns Sicht geschildert, sondern auch in einigen Kapiteln aus Jacks Perspektive, gelingt es Natasha Boyd ganz hervorragend die Gefühle und Ängste ihrer Protagonisten zum Leben zu erwecken.

Der Roman beginnt fünf Monate nach dem Geschehen aus „Ein einziger Moment“, wobei jedoch in Rückblenden anhand von Jack beschrieben wird, was genau passiert ist und wieso er sich monatelang von Keri Ann ferngehalten hat. Ich gestehe, in vielen momentanen Liebesromanen ist mir das immer zu umständlich und unsinnig, aber die Autorin macht das sehr geschickt und gibt Jack wirklich keine Möglichkeit zu Keri Ann zurückzukehren oder sie zumindest aufzuklären.

Hier erweisen sich die Perspektivwechsel, die es im vorherigen Roman noch nicht gab, als wahrer Segen. Wer sich nicht in den zutiefst traurigen, verunsicherten, verletzten und unglücklich verliebten Jack Eversea verguckt, der sollte vielleicht um das ganze Genre lieber einen Bogen machen und mal beim Spezialisten eruieren, ob überhaupt da was in der Brust schlägt, was einem Herzen zumindest ähnelt. Kinder, Kinder – man kriegt beim Schreiben der Rezension direkt noch mal einen Schmachtanfall!  :oops:

Natasha Boyd greift wirklich ganz tief in die Kiste mit den großen Gefühlen, aber aufgrund ihrer behutsamen Schreibe und den fein skizzierten Charakteren wirkt nichts davon schmalzig und wenn ich das sage, könnt ihr es mir ruhig glauben. Ich lese wirklich gerne Liebesromane, aber wenn es schmalzig wird, kann ich schneller weglaufen als Usain Bolt. Aber bei „Und die Welt bleibt stehen“ wirken die Gefühle echt.

Sowohl Jacks Verzweiflung, als auch Keri Anns Bedenken und die sofort wieder offensichtliche körperliche Anziehung wirken realistisch und berührend. Besonders auch weil Natasha Boyd es versteht jede wichtige Geste zu beschreiben, so dass man das Gefühl hat direkt daneben zu stehen und alles am eigenen Leib erfährt.

Auch inhaltlich passiert ein bisschen mehr in der Fortsetzung, auch wenn es letztlich doch darum geht, das Jack Keri Ann davon überzeugt, dass er es ernst mit ihr meint. Dennoch ist es auch ein Roman über eine junge Frau, die zielstrebig versucht ihren Weg zu gehen und nicht bereit ist, ihn für jemanden aufzugeben. Das fand ich gerade am Ende des Buch zwar manchmal ein bisschen too much, aber letztlich muss die Autorin das auch bis zum Schluss durchziehen, um glaubwürdig zu bleiben. Allerdings kann man schon sagen, dass Jack sich seiner Gefühle schon sicherer ist und alles dafür tut, um Keri Ann zu halten. Ja, man merkt es, der Protagonist hat es mir angetan und ich hör jetzt auf mit weiteren Schmachtanfällen, bevor Eure Monitore sich noch in Schmalzkringel verwandeln. ;-)

Leider wird es nur noch eine Weihnachts-Novelle geben (auf deutsch im Dezember) und die Autorin plant momentan einen Roman über Keri Anns Freundin Jazz, in dem unser Paar hoffentlich auch ein bisschen Screentime bekommt (um mal bei Hollywoodbegrifflichkeiten zu bleiben :-) ). Aber im Februar erscheint mit „Deep Blue Eternity“ ein neuer Stand-Alone Roman, auf den ich auch schon sehr gespannt bin.

Note: 1 mit *

Boyd, Natasha: Eversea – Ein einziger Moment

Band 1 Eversea Reihe

Originaltitel: Eversea
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
352
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802597435
Übersetzung:
Henriette Zeltner

Klappentext:

Die zweiundzwanzigjährige Keri Ann traut ihren Augen nicht, als eines Abends der angesagte Schauspieler Jack Eversea in dem Restaurant auftaucht, in dem sie kellnert. Ihr verschlafenes Heimatstädtchen Butler Cove im Süden der USA ist so ziemlich der letzte Ort, an dem sie erwartet hätte, auf einen Hollywoodstar wie ihn zu treffen. Doch Jack hat Gründe, warum er aus L. A. geflohen ist. Und Keri Ann weiß, dass sie die Art und Weise, wie seine Nähe ihr Herz zum Rasen bringt, aus genau diesen Gründen ignorieren sollte. Denn egal wie gut die beiden sich verstehen oder wie sehr die Funken zwischen ihnen sprühen – die Welten, in denen sie leben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Und eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich … oder?

Rezension:

Diese Woche brauchte ich definitiv was zum Abschalten. Einfach mal eine süße kleine Geschichte mit Herzschmerz, Romantik und ein bisschen Märchenfeeling und genau das habe ich bei „Eversea – Ein einziger Moment“ bekommen.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht von Keri-Ann, einer jungen Südstaatenlerin, die sich nach dem Tod ihrer Eltern um den heruntergekommenen Familienbesitz kümmert und als Kellnerin arbeitet, während ihr Bruder in der Ferne studiert. Sie ist eher ein ruhiges Mädchen, welches noch keinen Platz im Leben gefunden hat, bis dato aber gar nicht bemerkt, wie sehr sie ihr Potential verschenkt. Sie lebt eigentlich immer in einer Art Wartestellung, ohne dass sie dies überhaupt bemerkt.

Jack dagegen, ist aufgrund seines Ruhms, weit davon entfernt ein schüchterner Mann zu sein. Allerdings verzichtet die Autorin glücklicherweise darauf ihn zu einem Überwesen zu machen. Natürlich sind übliche Klischess auch in „Eversea“ durchaus vorhanden, aber meist nicht ganz so übertrieben.

So hat der Held zwar eine tragische Vergangenheit, macht aber nicht unnötigerweise auf Bad Boy. Hurra! Keri-Ann ist leider mal wieder die ungeküsste und jungfräuliche hübsche Frau, die glaubt, sie sei eine graue Maus. Aber wenigstens ist schlüssig erklärt, wieso das so ist und bis auf den Unfalltod ihrer Eltern schlummert Gott sei Dank bei ihr kein abstruses Geheimnis, welches die Liebesbeziehung zerstört. Nochmal hurra!!

Natürlich ist es schon ein bisschen die Aschenputtel-Geschichte. Normales Mädchen, welches vom Prinzen geküsst wird, aber Natasha Boyd skizziert dabei so feinfühlig Keri-Anns Gedankenwelt, dass das Ganze gar nicht so unrealistisch erscheint. Das Setting des kleinen Südstaaten-Örtchens Butlers Cove wird sehr detailreich und anschaulich geschildert, so dass Liebesgeschichte und Atmosphäre in sich stimmig wirken. Auch Keri-Anns Freunde und einige Bewohner des Ortes machen den Roman lebendig.

Erotikszenen gibt es erst gegen Ende des Romans und die sind wie momentan üblich detailliert und ausufernd und bis auf ein zwei merkwürdige Reaktionen von Keri-Ann, die allerdings auch an der Übersetzung liegen können, durchaus prickelnd ohne vulgär oder peinlich zu sein.

Allerdings muss man auch sagen, dass der Roman schon recht ruhig ist und eigentlich nicht sehr viel passiert. Die Wendungen am Ende waren für meine Begriffe auch zu vorhersehbar und seicht. Dennoch mochte ich die Figuren und die Anziehung zwischen Jack und Keri-Ann. Jacks Warmherzigkeit und Keri-Anns stetige Entwicklung zu einem Menschen, der sein Leben in die Hand nimmt, war bis zum Schluss überzeugend. Von daher freue ich mich auf den zweiten Band „Eversea – Und die Welt bleibt stehen“, der Anfang September erscheint und uns dann natürlich ein Happy End präsentieren wird.

Note: 2