Perplies, Bernd: Für die Krone

Band 1 Magierdämmerung Trilogie

Verlag:
Lyx
erschienen:
2010
Seiten:
448
Ausgabe:
großes Taschenbuch
ISBN:
3802582640

Klappentext:

London 1897. Eines Nachts findet der junge Reporter Jonathan in einer Gasse einen sterbenden Mann. Dieser übergibt ihm einen Ring, der Jonathans Leben grundlegegend verändert soll. Unfreiwillig wird er in den Kampf rivalisierender Magier hineingezogen. In den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde ein uraltes Siegel gebrochen und die Wahre Quelle der Magie geöffnet. Die ganze Welt droht im Chaos zu versinken…

Rezension:

Bernd Perplies ist mir bereits durch seine spannende Fantasytrilogie Tarean bekannt. Schon von diesen Werken war ich sehr angetan, aber von „Für die Krone“ bin ich schlichtweg begeistert.

„Steampunk“ scheint ja die neue große Trendwelle zu werden, wenn man den Verlagen glauben darf und wenn andere Autoren diesem Genre nur halb so gut gerecht werden, dann bitte sehr – überrollt mich mit Nachschub!

Der erste Band der Magierdämmerung Trilogie ist gespickt mit interessanten Charakteren. Sowohl Jonathan, aber auch z.B. Kendra und ihr Großvater sind facettenreiche Figuren. Ist Jonathan eher der typische höfliche Londoner, kommt einem besonders Kendra  wilder vor, aber auch Jonathan bekommt genug Gelegenheit seinen Mut zu beweisen, ohne dabei aber an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Hinzu kommen allerlei Nebenfiguren, die dem Roman durch ihre Anwesenheit den nötigen Pepp geben. Wer die erste längere Begegnung zwischen Holmes, Watson und Jonathan gelesen hat, wird verstehen was ich meine. Hier kommen wir direkt auch zu einem weiteren Punkt. Perplies versteht es meisterhaft Autoren, Klassiker (im Film und in der Literatur) als Hommage mit seiner Handlung zu verbinden. Immer wieder gibt es kleine Aha-Erlebnisse, die mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben. Das beginnt schon mit den Artikelausschnitten zu Beginn jedes Kapitels, die eigentlich nichts mit der Handlung zu tun haben, aber eine unglaubliche Atmosphäre ausstrahlen und uns in das damalige London teleportieren.

Die magische Welt, die der Autor sich erdacht hat, ist sehr plastisch beschrieben und vor allen Dingen neu. Die Art wie Magie gewirkt wird bzw. wie sie alles auf unserer Welt umfängt, habe ich in der Form noch in keinem Buch vorgefunden. Dabei ist der phantastische Teil so feinsinnig mit der Handlung im 19. Jahrhundert in London verknüpft, dass einem das Ganze trotzdem real vorkommt. Hier verwischen sich Fantasy und Realität aufs Vortrefflichste und genauso habe ich mir Steam Punk vorgestellt.

Und als wäre das noch nicht alles, zeigt Bernd Perplies erneut sein Schreibtalent. Seine bildhafte Sprache hat mir schon in „Tarean“ ausgesprochen gefallen, aber in „Für die Krone“ hat er noch mal eine Schippe drauf gelegt. In diesem Roman sitzt jedes Wort, jeder Dialog und jede Beschreibung. Dabei wirkt alles überhaupt nicht konstruiert oder in mühevoller Arbeit geschrieben. Sprachlich umweht den Roman eine große Leichtigkeit, die nur wirklich gute Geschichtenerzähler zustande bringen.

Geschickt springt der Autor zwischen den verschiedenen Personen hin und her, so dass es unmöglich ist das Buch aus der Hand zu legen. Wird Jonathan grade fast von einem Automobil angefahren, findet man sich zwei Seiten später bei Kendra und ihrem Großvater wieder. Dabei ist jede Perspektive spannend und interessant und jede Begegnung, jeder Blick und jeder Dialog scheint für den Fortlauf der Handlung wichtig zu sein. Glücklicherweise endet der Roman an einem recht gut gesetzten Punkt. Zwar bleiben natürlich – wie bei einer Trilogie üblich – einige Punkte offen, aber man wird als Leser nicht völlig in der Luft hängen gelassen.

Lyx sollte sich diesen Autor warm halten, denn wer so schreiben kann und solche Ideen hat, der wird seine Leser noch lange glücklich machen. Hoffentlich schon bald, wenn es mit Jonathan und allen anderen in „Gegen die Zeit“ weitergeht.

Note: 1

Perplies, Bernd: Für die Krone

Band 1 Magierdämmerung Trilogie

Verlag:
Lyx
erschienen:
2010
Seiten:
448
Ausgabe:
großes Taschenbuch
ISBN:
3802582640

Klappentext:

London 1897. Eines Nachts findet der junge Reporter Jonathan in einer Gasse einen sterbenden Mann. Dieser übergibt ihm einen Ring, der Jonathans Leben grundlegegend verändert soll. Unfreiwillig wird er in den Kampf rivalisierender Magier hineingezogen. In den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde ein uraltes Siegel gebrochen und die Wahre Quelle der Magie geöffnet. Die ganze Welt droht im Chaos zu versinken…

Rezension

Dies ist nicht nur mein erster Roman den ich von Bernd Perplies gelesen habe sondern überhaupt mein erster Fantasyroman.

Das Cover dieses Buches hat mir wirklich gut gefallen. Es befindet sich eine gezeichnete „Nautilus“ darauf und diese wird umrahmt von keltischen Symbolen. In der Innenseite befindet sich vorn eine gezeichnete Karte Europas und hinten ein Stadtplan Londons von 1897. Die ganze Aufmachung fand ich klasse. Auch vor jedem neuen Kapiteln ist immer ein gezeichnetes U-Boot. Man merkt sofort dass dieses Buch mit viel Liebe gestaltet wurde.

Erzählt wird die Geschichte von Magieanwendern und solche, die es werden wollen. Die Protagonisten im Einzelnen sind sehr gut dargestellt und ausgearbeitet. In einem leicht zu lesenden Stil entführt uns Bernd Perplies in das London von 1897. Ich konnte die Geschehnisse zwar gut nachverfolgen und auch wie Magie angewendet wurde und warum habe ich im Laufe der Geschichte erfahren. Im Einzelnen hält sich der Autor an die Möglichkeiten des 19 Jahrhunderts. Auf diese Weise begegneten mir immer wieder kleinen technischen Errungenschaften.

Hier wurden nun nicht ständig irgendwelche Bösewichte gehetzt, sondern es gab ruhigere Abschnitte in denen ich die einzelnen Figuren näher kennen lernen durfte. Dies fand ich schon mal recht gut. So gab es doch immer wieder Momente um zu Atem zu kommen. Auch fand ich einzelne Protagonisten wirklich toll beschrieben. Sehr gut haben mir z.B. Kendra und ihr Großvater gefallen. Aber irgendwie ist der Funke bei mir nicht so recht übergesprungen, was vielleicht auch daran lag, dass es sich hierbei um eine Trilogie handelt und sich somit nicht alles mit Ende des Buches klärt oder mir einfach die Vorstellungskraft fehlt um mich auf eine solch phantastische Geschichte einzulassen. Sehr gut gefallen hat mir, das der Autor sich mit den einzelnen Namen der Hauptfiguren an Romanhelden der Geschichte orientiert hat. So musste ich doch immer wieder schmunzeln, wenn von Holmes oder Watson, um nur einige Beispiele zu nennen, die Rede war.

Auch die Krimielemente hat der Autor sehr gut eingearbeitet. So versucht der Journalist Jonathan dem Mord eines Magiers aufzuklären und gerät dabei selbst unter Beschuss. Jonathan muss lernen mit Magie umzugehen und sie zu akzeptieren. Was ihm wohl genauso schwer fallen dürfte wie mir.

Bernd Perplies hat die Spannung so gut aufgebaut, dass am Ende dieses Buches die Frage bleibt „und wie geht es nun weiter“. Auch wenn ich nicht wirklich ein Fan von Fantasybüchern bin, möchte ich nun doch wissen wie es mit Jonathan und seinen Freunden weitergeht, und vor allem wie er sich weiterentwickelt und ob er in der Lage ist das Böse aufzuhalten.

Note: 2-