Gray, Claudia: Spellcaster – Düstere Träume

Band 1 Spellcaster Trilogie

Originaltitel: Spellcaster
Verlag:
HarperCollins
erschienen:
2015
Seiten:
320
Ausgabe:
Broschur
ISBN:
3959670095
Übersetzung:
Ira Panic

Klappentext:

Das Böse kommt – in Captive’s Sound ist es ganz nah … Ein Junge, der von dunklen Visionen gequält wird. Ein Mädchen mit der magischen Gabe, ihn zu retten. Das Böse, das sie beide vernichten will. Mateos Visionen bringen ihn fast an den Rand des Wahnsinns. Es ist ein dunkler Familienfluch, der seine Mutter in den Tod getrieben hat und nun auch ihm zum Verhängnis werden könnte. Immer wieder sieht er in seinen Träumen ein schönes, sterbendes Mädchen … und jetzt ist dieses Mädchen wirklich da! Mit ihrem Vater und ihrem Bruder ist Nadia nach Captive’s Sound gezogen. Mateo ahnt, was kommen wird: Auf magische Weise sind er und Nadia füreinander bestimmt. Doch ihr Ende ist ungewiss …

Rezension:

Claudia Gray ist hierzulande durch ihre Evernight Serie bekannt geworden und auch mit dem Auftakt der Spellcaster Trilogie wendet sie sich an die eher weiblichen jugendlichen Leser, die ihre Liebesgeschichte gerne mit etwas Fantasy gewürzt haben.

Der Roman gestaltet sich auch leidlich spannend, krankt aber etwas daran, dass sich die Autorin scheut zu sehr in die Tiefe zu gehen und das betrifft leider sämtliche Komponenten ihrer Geschichte. Die Figuren sind eigentlich ganz einnehmend, aber es fehlt das gewisse Etwas. Die Liebe zwischen Mateo und Nadia ist natürlich von Schwierigkeiten geprägt, aber dennoch hat mir in den entsprechenden Szenen die Leidenschaft und Nähe gefehlt.

Wiederum sind mir einige Szenen zu langgezogen und ich hätte mir insgesamt einfach etwas mehr Schwung, Drama und Spannug erhofft. Irgendwie scheint „Düstere Träume“ ein bisschen mit angezogener Handbremse geschrieben zu sein, dabei ist die Grundidee und die Charakterisierung der Figuren eigentlich  gut. Gray hat für mich die richtige Mischung aus Teenagerproblemen, Magie und bösen Mächten gefunden, so dass keines davon überhand nimmt. Natürlich gibt es auch einige Klischees und das angeborene Talente erst im Teenageralter entdeckt werden, ist jetzt auch nicht grad die Erfindung des Rades, aber ehrlich, das habe ich auch nicht erwartet.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen, da wie bei einer Trilogie üblich, es natürlich kein richtiges Ende gibt und ich mir zudem erhoffe, dass sich die Autorin in den Folgebänden noch steigern kann. Die Ansätze sind da, jetzt muss sie sie nur noch nutzen. Also liebe Claudia, bitte mehr Magie, mehr Drama, mehr Liebe und vor allen Dingen mehr wieso, weshalb warum.

Ein Kompliment geht jedoch wieder an die Covergestaltung. Mit dem ersten Programm macht (nicht nur in dieser Hinsicht) HarperCollins ziemlich viel richtig.

Note: 3+

Der Song zu Buch und Rezi:

 

Spotswood, Jesscia: Töchter des Mondes – Cate

Band 1 „Töchter des Mondes“

Originaltitel: Born Wicked
Verlag: INK
erschienen:
2012
Seiten:
368
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3863960246
Übersetzung:
Stefanie Lemke

Klappentext:

Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen drohen Verbannung und Tod. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate. Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht Cate nach einem Ausweg und stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine rätselhafte Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess? Und kann es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für Cate und Finn geben?

Rezension:

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da ich Hexen wirklich sehr mag und Jugendbücher noch dazu. Deswegen habe ich mich auch voller Vorfreude ins Geschehen rund um die drei Cahill- Hexen gestürzt und zuerst ging es auch wirklich gut los, in dem man die drei Schwestern Cate, Maura und Tess etwas kennenlernt. Die Geschichte ist aus Cates Perspektive erzählt und deswegen kann man ihre Sicht und Beweggründe am besten verstehen und ich fand leider, dass Maura und Tess schon etwas blass bleiben, was aber auch wirklich einfach an der Ich-Erzählperspektive liegen kann. Ich schätze besonders in Tess schlummert noch ziemlich Potenzial für die nächsten zwei Bände, obwohl Cate mir schon sehr ans Herz gewachsen ist. Wer mich aber wirklich für sich eingenommen hat war Finn… Wow, so ein toller Mann, der so feinfühlig und aufmerksam ist. Er bringt in den Roman das Knistern und Zittern welches er verdient hat.

Die Nebencharaktere sind sehr facettenreich. Es wirkt zuerst alles sehr in Gut/Böse unterteilt und doch warten einige Überraschungen auf den Leser wie sich manche Personen entwickeln oder was sie wirklich sind und wollen. Allerdings bleiben auch bis zum Ende einige Figuren undurchsichtig und man darf gespannt sein, wie sie sich in den Nachfolgebänden verhalten und welche Rolle sie spielen werden.

Leider verlor das Buch für mich nach dem Anfang etwas den Atem und ich hatte manchmal das Gefühl auf der Stelle zu treten, da Cates Selbstzweifel, Ängste und die Unentschlossenheit über ihre Zukunft immer wieder thematisiert werden und sich zeitweise keine wirkliche Veränderung ergibt. Für mich hat sich das Blatt erst mit der aufkeimenden Beziehung zwischen Finn und Cate gewendet, ab da kommt Spannung auf wie es wohl mit den beiden weiter gehen wird und was es mit der mysteriösen Prophezeiung nur auf sich hat und man tappt mit Cate im Dunkeln. Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, so dass man ab da das Buch nicht aus der Hand legen kann und mit einem großen Cliffhanger zurückgelassen wird, der das Warten auf Band 2 ziemlich qualvoll macht.

Im Großen und Ganzen habe ich das Buch, bis auf die anfänglichen Schwächen, sehr gerne gelesen. Der Erzählstil ist wirklich gelungen und das Buch liest sich sehr flott, wenn man einmal in die Geschichte richtig eingetaucht ist. Ich bin  gespannt, ob die Autorin bei den weiteren Bänden weiterhin Cate als Ich-Erzählerin wählt oder ob tatsächlich der Fokus auf Maura oder Tess gelegt wird. Es gibt auf jeden Fall einige Fragen die offen bleiben und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und möchte natürlich unbedingt wissen wie es weiter geht.

Note: 2