Bauer, Angeline: Die Seifensiederin

Verlag: Aufbau
erschienen:
2006
Seiten:
414 Seiten
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3746622778

Klappentext:

Der gefährliche Duft von Paris. Ein packender Roman über Düfte, die Liebe und die Spiele der Macht. Frankreich im 17. Jahrhundert. Für manche ist die schöne Ambra eine Hexe, weil sie es versteht, betörend duftende Seifen zu sieden. Als man sie festnehmen will, verhilft ihr der junge Mathieu zur Flucht. In Paris will sie sich als Seifensiederin niederlassen. Bald schon erhält sie einen besonderen Auftrag. Eine Marquise will mit ihren Düften keinen Geringeren als den König verführen…

Rezension:

Dieser Roman hat mich auf der ganzen Linie enttäuscht. Eigentlich ist der Aufbau Verlag ein Garant für gute historische Romane aus deutschen Landen, aber mit „Die Seifensiederin“ hat man leider nur tief in die Klischeekiste gegriffen. Die Heldin ist wunderschön, mutig und rein, die Geschichte dafür leider um so langweiliger und insgesamt wirklich sehr lieblos erzählt. Ambra und Mathieus Liebe wird in wenigen Sätzen abgehandelt; nachvollziehbar ist sie ohnehin nicht, denn Mathieu kommt teilweise eher wie ein kleiner Junge daher. Das einzig Interessante sind die Szenen, in denen die Autorin das Seifesieden schildert. Das hätte die Autorin ruhig noch ausführlicher behandeln können (zumal der Roman relativ kurz ist). Schade um die verschenkte Geschichte, denn Angeline Bauer hat einen leichten Stil, der sich gut lesen lässt. Ansonsten hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht zu Ende gelesen.

Note: 4

weitere Rezension:

von ClaudiC.

Von der Thematik her habe ich mich sehr auf diesen Roman gefreut, denn ich mag Bücher, die mittelalterliches Handwerk beschreiben. In diesem Roman ist die Titelheldin eine halb-arabische Schönheit mit „milchkaffee-farbener“ Haut und einem Talent, den wahren Duft eines Menschen herauszuriechen und so kann sie für jeden die passende Seife sieden. Als Nebenhandlung haben wir ihre Flucht quer durch Frankfreich bis nach Paris, die Liebesgeschichte mit Mathieu und die Kreuzungen ihres Weges mit verschiedenen Menschen – Adel wie einfaches Volk. So der Klappentext.
Leider musste ich aber feststellen, dass die Nebenhandlung einen Großteil des Romans einnimmt, um das Eigentliche, das Herstellen von Seife, geht es zunächst gar nicht, dann sehr wenig und erst im letzten Drittel wird der Beruf zur Haupterzählung im Roman. Dieser Teil ist dann auch wirklich gut. Auch die Verstrickungen mit dem französischen Königshof sind viel interessanter, als die Reise in die Hauptstadt. Allein dafür hat sich das Durchhalten schon gelohnt.
Angeline Bauer schreibt in einem schönen, leicht und schnell zu lesenden Stil. Allerdings hat sich das gewisse Flair, das sich sonst so häufig beim Lesen von historischen Romanen einstellt, hier nicht recht ausgebreitet. Dennoch war die Seifensiederin für mich ein amüsanter „kleiner“ Roman für zwischendurch und da er zum Ende hin immer besser wurde, kann ich eine noch recht gute Note verteilen.

Note: 3+