Winkelmann, Kirsten: Zwei Leben – eine Liebe

Verlag: Gerth
erschienen:
2004
Seiten:
544
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3789132187

Klappentext:

Cordula ist 16 und hat ein „schwerwiegendes“ Problem: Sie ist stark übergewichtig. Von ihren Mitschülern wird sie deswegen grausam gehänselt, ihre Pflegeeltern nutzen sie als billige Putzkraft aus, und was das Schlimmste ist: Ihre große Liebe Tim nimmt sie überhaupt nicht als weibliches Wesen wahr, sondern eben nur als „dicke Freundin“.Als Tim nach einer gescheiterten Beziehung bei Cordula Trost sucht, glaubt sie sich im siebten Himmel. Doch Tim tut so, als wäre nichts geschehen. Und es kommt noch schlimmer: Cordula stellt fest, das diese Nacht handfeste Folgen hat …Viele Jahre später, inzwischen gertenschlank, alleinerziehend und als Rechtsanwältin Cora erfolgreich, hat sie sich mit ihrer Vergangenheit arrangiert. Bis ihr Sohn wissen will, wer eigentlich sein Vater ist. Cora macht sich daraufhin auf die Suche nach Tim und stö0t auf Ungeheuerliches …

Rezension:

Eine deutsche Autorin und ein interessanter Klappentext. Das verhieß viel und hielt leider äußerst wenig. Anfangs kommt „Zwei Leben – eine Liebe“ wie ein Jugendbuch daher. Cordula ist 16 Jahre alt und geht in die Schule. Geschildert wird ihre unglückliche Liebe zu Tim, ihre Freundschaft zu Laura und ihren Problemen mit ihrem Gewicht, das sie zudem in der Schule zu einer Außenseiterin macht. Außerdem lebt Cordula bei einer Pflegefamilie, die sie nur ausbeutet und ihr sämtliche Vergnügungen verbietet.

Bis dato dachte ich noch – na gut, vielleicht wird das ja noch, spätestens wenn Cordula erwachsen ist und die Geschichte einen Sprung macht. Doch leider blieb der Sprachstil extrem holprig und Cordula ist zudem eine sehr unangenehme Hauptperson. Anfangs tut sie einem noch leid, denn sie hat es ja nun wirklich nicht gerade leicht, aber im Prinzip ist sie über den ganzen Roman hinweg eine weinerliche Zicke. Sie geht wegen unnötigen Dingen in die Luft und eigentlich gibt es keine Person im Roman mit dem sie keinen Streit anfängt.

Der Ausschlag für die schlechte Note gibt jedoch noch etwas anderes. Der Roman ist im christlichen Buchverlag Gerth Medien erschienen. Ein Verlag, der so namenhafte Autoren wie Janette Oke und Bodie Thoene herausbringt. Alle diese Romane verknüpfen den christlichen Glauben mit ihrer Geschichte. Wenn dies gut dosiert und vor allen Dingen gut in die Handlung integriert ist, mag ich so was schon. Aber Kerstin Winkelmann macht das dermaßen stümperhaft und unglaubwürdig, das es dem Roman leider den endgültigen Todesstoß gibt. Cordula kommt aus heiterem Himmel zum Glauben. Ich glaube in einem Sätzchen wird erwähnt, das Lauras Mutter sie zum Glauben bringt. Wie sie das tut? Weiß ich leider nicht. Die Autorin anscheinend auch nicht.

Von da an nimmt der Glaube eigentlich so gut wie gar keinen Raum ein in diesem Roman, aber die Autorin findet es schlau ihre Heldin immer wieder an den abstrusesten Stellen beten zu lassen. Die wirklich dümmste Szene ist als Cordula innerhalb von ein paar  Minuten einen Mörder und Säufer mal eben zum Glauben bekehrt. Ja Hallelula…und in der Hölle schneits. Ingesamt ist der Roman auch viel zu aufgebauscht und in die Länge gezogen.

Note: 5