Band 1 Ashcroft Serie
Verlag: selfpublished
erschienen: 2015
Seiten: 410
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 1511871873
Klappentext:
Amy und Patrick kommen aus zwei völlig verschiedenen Welten, doch das kann sie nicht davon abhalten, sich bis über beide Ohren ineinander zu verlieben. Anfangs erscheint alles perfekt, bis kurz nach ihrer übereilten Hochzeit das Liebesglück der beiden getrübt wird. Amy erkennt, dass sie in Patricks Welt einfach nicht hineinpasst, und sieht keinen anderen Ausweg, als ihn zu verlassen, auch wenn ihr die Trennung das Herz bricht. Jahre später kreuzen sich wieder ihre Wege. Während Amy noch immer Gefühle für Patrick hat, macht dieser den Anschein, sein Leben ohne sie fortgeführt zu haben und glücklich darüber zu sein. Außerdem gibt er ihr deutlich zu verstehen, dass er sie kaum in seiner Nähe ertragen kann. Doch kann hinter der wütenden Fassade eines verlassenen Mannes nicht doch mehr stecken?
Rezension:
Poppy J. Anderson hat sich zum Star der deutschen Selfpublisher-Szene entwickelt und ihre Serie um die New York Titans lese ich wirklich gerne (auch wenn mir noch ein paar Bände fehlen). Mit „Nur ein Kuss“ dem Auftakt ihrer neuen Ashcroft Reihe konnte ich jedoch ehrlich gesagt nicht ganz so viel anfangen.
Der Roman besteht aus zwei Teilen. Dem Kennenlernen und Verlieben zwischen Amy und Patrick im ersten Teil, um dann einen zeitlichen Sprung zu machen. Seit einigen Jahren sind die beiden nun getrennt, müssen sich jedoch aus wichtigen Gründen zusammenraufen.
In vielen Rezensionen habe ich gelesen, dass Leser ein Problem mit dem zweiten Teil hatten. Bei mir war es genau andersrum. Ich fand den ersten Teil einfach zu kitschig. Bitte nicht falsch verstehen, wenn ich einen Liebesroman lese, möchte ich es natürlich romantisch haben, aber mir war das zu sehr Aschenputtel meets Millionär und für mich hatte dieser Teil der Story auch einfach nichts besonderes.
Mich haben zudem im ersten Teil auch einige Wortwiederholungen bzw. immer wiederkehrende Aussagen gestört. Da habe ich innerlich zwischendurch den Thesaurus angeschmissen und Ersatzwörter gesucht. Um zu verdeutlichen, dass der Protagonist sich eher für einen Pragmatiker hält, muss man z.B. nicht alle zwei Seiten ihm den Satz „ich bin kein Romantiker“ in den Mund legen.
Die zweite Hälfte hat mir komischerweise dann wieder gut gefallen. Natürlich ist der Grund, wieso Amy Patrick verlässt und ihm ein großes Geheimnisv vorenthält (welches nach dem Prolog eigentlich aber keines mehr ist) ein bisschen over the top, aber unrealistisch fand ich es nicht. Menschen machen manchmal aberwitzige Dinge, wenn sie lieben und verunsichert sind.
Die Geschichte hat im zweiten Teil aber einfach mehr Zug, mehr Inhalt, mehr Fleisch, wie man so schön sagt. Auch wirkte die Beziehung zwischen Amy und Patrick für mich authentischer und realistischer und dadurch viel viel liebenswerter und romantischer, als das Süßholzgeraspel in Rom. Ohnehin sind Dialoge Poppys Stärke und die kann sie mit dem erweiterten Personal in der zweiten Hälfte des Romans viel gekonnter ausspielen.
Letztlich fehlte mir aber die typische Leichtigkeit der Autorin, die nur ab und zu mal aufblitzt, wenn sie sie ihre Geschichte vom Zuckerguss befreit. Richtig gelungen finde ich aber das wirklich zauberhafte Cover.
Note: 3-