Popma, Gabriele: Flammender Abgrund

Verlag: CreateSpace Independent
erschienen:
2015
Seiten:
360
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
1517049423

Klappentext:

In ihrem Haus in Arizona will die junge Deutsche Jessica Abstand von ihren Problemen gewinnen. Als sie sich in den charismatischen, aber undurchsichtigen Herumtreiber David verliebt, hängt ihr Himmel voller Geigen. Doch dann findet sie einen alten Brief ihrer Mutter, der ihr Liebesglück jäh zerstört und ihre Welt auf den Kopf stellt. Bei der Suche nach der Wahrheit sieht sie sich unvermittelt in einer gefährlichen Auseinandersetzung, bei der ihre eigenen Familienmitglieder in vorderster Front stehen. Und dann ist da auch noch die Sache mit ihrem Vater …

Rezension:

Jessica, eine junge Frau Mitte zwanzig, hat ihren Job verloren und ist deswegen etwas frustriert. Also beschließt sie endlich nach Amerika zu fahren und sich dort das Haus anzusehen, welches sie geerbt hat. Sie macht sich allein auf den Weg nicht ahnend, was auf sie zukommt.

Die Autorin Gabriele Popma war mir bis jetzt unbekannt und so habe ich mich auf das Abenteuer Flammender Abgrund eingelassen. Ich habe hier einen schönen Liebesroman erwartet und etwas ganz anderes bekommen. In der Ich-Form beginnt Popma die Geschichte von Jessica zu erzählen, stellt langsam ihre Familie und einzelne Protagonisten vor. Erst in Deutschland und dann später in Arizona. Zunächst geht es auch etwas unspektakulär weiter, Jessica kommt an, lernt ihr Haus kennen und auch die Nachbarin, sowie einen seltsamen jungen, fremden Mann namens David. Aber irgendwie kann man von der Geschichte nicht ablassen, muss einfach weiterlesen und erlebt mit der jungen Frau Amerika. Aus dem anfänglichen, kurzweiligen Roman entwickelt sich schnell eine Geschichte mit Thrillerelementen. Ein Höhepunkt jagt den Anderen und es ist richtig spannend. Schöne Landschaftsbeschreibungen sorgen für kurzes Luftholen und wieder runterkommen. Das sich näherkommen von Jessica und David ist gut erzählt und sorgt für etwas Knisterstimmung. Gut gefallen hat mir, dass die Handlung nicht vorhersehbar war und es immer wieder unerwartete Wendungen gab, ob jetzt in der Beziehung zu David oder überhaupt was die Familie von Jessica betrifft. So war es einfach fast nicht möglich das Buch aus der Hand zu legen, einfach weil ich wissen musste, wie es nun weitergeht und wo Jessica am Ende steht.

Die Geschichte um Jessica hat mir gut gefallen, sie will ja eigentlich nur ein bisschen abschalten von ihrem Alltag und erlebt dann das Leben auf kuriose Weise neu. Die einzelnen Protagonisten hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet, sie sind vielfältig und auch nicht immer leicht zu durchschauen. Es macht Spaß sich mit ihnen einzulassen und Jessica ein Stück weit ihres Weges zu begleiten. Vor allem die Gefühlswelt von Jessica ist nachvollziehbar und wirkt dadurch glaubhaft und echt.

Note: 2+

Frontzek, Alice: Blaues Gold

Verlag: Sutton
erschienen:
2015
Seiten:
200
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3954006057

Klappentext:

Der 30-jährige Krieg bedroht den Erfurter Waidhandel. Nur Florian und Caterina Seber erweisen sich als geschickte Händler des traditionsreichen Blaufärbemittels – zum Neid der Zunftbrüder. Dann kehrt Florian von einer Handelsreise nicht zurück und Caterina steht vor der schwierigen Aufgabe, den Handel gegen den Widerstand der Zunft weiterzuführen. Sie muss sich über die Waidordnung hinwegzusetzen, egal, welche Konsequenzen das für sie haben wird.

Rezension:

Caterina, eine junge Italienerin, ist der Liebe wegen nach Erfurt gezogen. Ihr Mann Florian Seber lebt und arbeitet dort im Jahre 1630. Er ist Waidhändler und dies sehr erfolgreich. Auch wenn es für die Menschen schwer war in dieser Zeit des Krieges, denn der Krieg bedroht die für die Stadt Erfurt so wichtigen Waidfelder. Das Schicksal meint es auch nicht gut mit Caterina, schon bald verliert sie ihren Mann. Nun muss sie allein dafür sorgen, dass ihr Geschäft weiterläuft. Die Zunft der Stadt sieht dies aber nicht gern. Vor Caterina entsteht ein Berg von Problemen.

„Blaues Gold“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die versucht sich in einer fremden Welt zu Recht zu finden. Für Caterina ist schon das Eingewöhnen in der fremden Umgebung schwer genug, als sie dann auch noch ihren Mann verliert, scheint es so als habe sie nun gar keine Chance mehr. Mit viel Mut macht sie sich daran, ihr Schicksal zu meistern. Die Autorin hat hier das Schicksal der jungen Frau wunderbar mit historischen Details über die Waidherstellung und dessen Verwendung verwoben. Sie schildert eindrucksvoll nicht nur von den Schwierigkeiten, sondern auch von dem Leben in dieser schweren Zeit.

Scheinbar ganz nebenbei entsteht eine gewisse Spannung. Man ist automatisch bei der Protagonistin, die es eben nicht leicht hat. Sie ist schön und eine Fremde. Die Menschen in Erfurt wollen sie nicht recht akzeptieren und legen ihr einige Steine in den Weg. Frontzek schildert wunderbar, wie sie eben nicht aufgibt und ihr Leben meistert. Sie erzählt aber eben auch von der Herstellung und von der Verwendung des Waid. Wie aus der Pflanze Waid eben ein Farbstoff zum Blaufärben wird. Es gibt Einblicke in die Gegebenheiten der Zunft und gemeinsam mit Caterina lernt man die historische Stadt Erfurt kennen. Caterina zur Seite steht vor allem ihre Schwiegermutter, die für sie einsteht und ihr hilft. Die Protagonistinnen sind sympathisch und mal fühlt und leidet einfach mit ihnen.

Ein Nachwort lässt das Buch ausklingen. Ein kleines Glossar und ein Personenregister der historischen Persönlichkeiten befinden sich auch noch am Ende. Für meinen Geschmack hätten es gern ein paar mehr Seiten sein können. Die eine oder andere Szenen gern ein bisschen länger und ausführlicher erzählt, obwohl die Autorin alles gesagt hat, was es wohl zu sagen gab. Die Geschichte in sich ist stimmig.

Note: 2

Schier, Petra: Die Bastardtochter

Band 3 Kreuz-Trilogie

Verlag: Rowohlt
erschienen:
2015
Seiten:
544
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3499268019

Klappentext:

Koblenz, 1362. Die schöne Enneleyn lebt mit einem Makel: Sie ist unehelich geboren. Zwar hat Graf von Manten sie als Tochter anerkannt, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch bleibt ihr verwehrt. Als Ritter Guntram von Eggern um ihre Hand anhält, zögert sie deshalb nicht lange.
Schon bald stellt sich heraus: Sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Nach außen ganz liebevoller Gatte, verbirgt Guntram geschickt seine dunklen Seiten. Nur Enneleyn weiß um seine Brutalität und Machtgier. Und um seinen großen Plan, der sie alle ins Unglück stürzen kann …

Rezension:

Mit einer Hochzeit beginnt dieser dritte Teil der Kreuztrilogie von Petra Schier. Enneleyn ist die uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten. Er hat sie zwar anerkannt, aber trotzdem bleibt der Makel ein Bastard zu sein bestehen. So ist sie dann auch froh, als der Ritter Guntram von Eggern um sie wirbt. Sie willigt ein, seine Frau zu werden. Alles scheint also gut zu werden. Aber der schöne Schein trügt, schon bald muss Enneleyn hinter die Fassade ihres Mannes schauen und ihr Schicksal annehmen.

Mit ihrem leicht zu lesenden Erzählstil entführt die Autorin ihre Leser einmal mehr ins 14. Jahrhundert nach Koblenz. In die Bastardtochter erzählt sie diesmal von Enneleyn, der unehelichen Tochter des Grafen. Enneleyn hat in dem Ritter zwar einen Mann gefunden, der sie zur Frau genommen hat, aber das warum hat er ihr verschwiegen. Aber was der Ritter genau bezweckt, erschließt sich der Protagonistin und auch dem Leser erst so nach und nach. Eine spannende Intrige entwickelt sich.

In einem zweiten Handlungsstrang tritt dann Anton Bongert auf. Er ist nach Italien gegangen und dort Kaufmann geworden. Jetzt macht er sich auf den Heimweg nach Koblenz, um wieder in der Nähe seiner Schwester zu leben. Nicht zu Letzt auch um das geheimnisvolle Kreuz wieder zu einem ganzen zusammen zufügen. Anton fasst in Koblenz schnell Fuß und trifft auch wieder auf Enneleyn, die er nur als kleines Mädchen kannte. Nun sieht er sich einer erwachsenen Frau gegenüber, die Hilfe braucht. Hilfe die er ihr nicht verweigert.

Die Bastardtochter ist der dritte Band der Kreuztrilogie, spielt aber schon ein paar Jahre nach „die Gewürzhändlerin“ und „die Eifelgräfin“ und ist somit durchaus auch einzeln lesbar. Kleine Rückblenden sorgen dafür, dass das Gedächtnis aus den Vorgängerbänden aufgefrischt wird, oder dass Leser, die die Geschichte noch nicht kennen, die Zusammenhänge verstehen. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet worden und man ist automatisch bei ihnen. Fühlt mit Enneleyn und sucht mit Anton nach Lösungen. Aber auch die Protagonisten der Vergangenheit haben ihre Auftritte und erzählen aus ihrem Leben.

Es bleibt auch hier wieder ein bisschen mystisch, denn auch hier wirkt das Kreuz auf seine wundersame Weise. Es summt und leuchtet und manchmal ist es auch recht laut. Es warnt seine Besitzer auch wenn diese noch immer nicht richtig deuten können was dieses Kreuz ihnen sagen will. Durch das Kreuz bekommt die gesamte Trilogie zwar einen Hauch von Fantasy, aber Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf dem historischen Teil. Das Leben dieser Zeit hat die Autorin wunderbar eingefangen. Einblicke in das Leben und den Glauben der Zeit sind gut wiedergegeben und wirken authentisch und echt.

Das Buch endet mit einem Personenregister, einigen Anmerkungen der Autorin und einem mittelalterlichen Kochrezept für Griechische Hühner. Außerdem gibt es noch einen kleinen Stadtplan von Koblenz, wer also mag, kann sich die Plätze und Straßen der Handlung durchaus auch heute noch anschauen und vielleicht einmal die Wege nachgehen die Enneleyn gegangen ist.

Note: 2-

Gruen, Sarah: Die Frau am See

Originaltitel: All the water’s edge
Verlag:
Kindler
erschienen:
2015
Seiten:
448
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3463406608
Übersetzung:
Sabine Längsfeld/Marie Rahn

Klappentext:

Im Januar 1945 reist die wohlhabende Maddie zusammen mit ihrem Ehemann Ellis und dessen bestem Freund in ein abgelegenes Dorf in den schottischen Highlands. Der exzentrische Ellis will die Existenz der sagenumwobenen Nessie beweisen, Krieg hin oder her. Ausgestattet mit Fernglas, Kompass und Kamera begeben sich die beiden Männer Tag für Tag auf Exkursion. Maddie bleibt allein zurück in der kargen Pension dieses fremden Ortes. Immer stärker stellt sie ihr bisheriges Leben in Frage. Wer ist sie, und was will sie? Da lernt sie die Menschen der Pension kennen, zwei Mägde und den geheimnisvollen Pensionsbesitzer Angus. Und plötzlich weitet sich ihr Blick für überraschende Möglichkeiten des Lebens …

Rezension:

Schottland im Januar 1945, Maddie ist zusammen mit ihrem Ehemann Ellis und dessen besten Freund Hank angereist. Die Männer wollen sich auf die Suche nach dem bekannten Ungeheuer von Loch Ness machen. Dass in Europa ein verheerender Krieg tobt, interessiert die jungen Leute nicht. Sie haben das Geld um sich diesen Luxus leisten zu können, dass die Menschen hier aber unter diesem Krieg leiden und eigentlich auch nicht die nötigen finanziellen Mittel haben um Gäste zu bewirten interessiert weder Ellis noch seinen Freund. Einzig Maddie beginnt im Laufe der Zeit zu hinterfragen, was hier eigentlich los ist. In ihrer Heimat Amerika haben sie den Krieg nicht wirklich zu spüren bekommen, hier schon.

Sara Gruen erzählt die Geschichte aus der Sicht von Maddie in der Ich-Form. Auf diese Weise ist der Leser direkt bei Maddie und erlebt mit ihr diese Reise nach Schottland, die für Maddie einige Überraschungen parat hält. Erst hier lernt sie ihren Ehemann richtig kennen und muss auch erkennen, dass vieles nicht so ist, wie es zunächst den Anschein gehabt hat. „Die Frau am See“ ist ein wunderschöner Liebesroman. Die Wege, die diese Geschichte nimmt, sind verschlungene Pfade aus Sehnsucht und Hoffnung. Ein wenig mystisch und wehmütig und einfach nur wunderschön zu lesen.

Die einzelnen Charaktere hat Gruen intensiv geschildert. Sie entwickeln sich erst so nach und nach. Zu Beginn ihrer Reise sind gerade Maddie und Ellis noch ein glückliches Paar. Maddie mehr naiv zu nennen als weltgewandt. Sie verkörpern ideal die obere Schicht Amerikas, sie sind reich und haben eigentlich alles was sie sich vom Leben erträumten und wohl gerade deswegen begeben sie sich auf diese Reise nach Schottland. Hier muss Maddie bald lernen, dass das Leben eben nicht so einfach ist, wie sie es kennt. Ihr Mann sucht verzweifelt nach dem Ungeheuer von Loch Ness wohl um sich selber zu beweisen, dass er mehr kann, als nur zu trinken und zu feiern. Sein Freund Hank ist ihm dabei behilflich, wobei schon die Frage auftritt, was die beiden Männer eigentlich so stark miteinander verbindet.

Maddie bleibt oft allein im Gasthaus zurück. Für sie stellt sich die Frage, was mach ich hier eigentlich und wer bin ich? Als sie beginnt sich auf die Menschen im Gasthaus einzulassen und diese dabei richtig kennenlernt, begreift sie, dass ihr Leben so nicht weitergehen kann. Am Ende hat die Autorin nicht nur für die Protagonistin eine Überraschung parat. Mir hat gut gefallen, wie aus der snobistischen, reichen Amerikanerin langsam ein fühlender Mensch wurde. Lediglich in der Mitte der Geschichte lässt die Handlung ein wenig nach und es stellt sich die Frage, wie lange will Maddie sich noch gefallen lassen, wie ihr Mann sie behandelt. Die Autorin hat es aber geschafft, die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken und zum Ende hin, wird es wieder richtig schön.

„Die Frau am See“ ist ein gefühlvoller Liebesroman vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Er erzählt von Liebe, die alles verändert und von den Schicksalen der Menschen, die durch diesen Krieg geprägt wurden. In einem kurzen Nachwort klärt die Autorin noch Fiktion und Wahrheit und warum die Ereignisse in Europa nur im Hintergrund erzählt werden.

Note: 2

Gablé, Rebecca: Der Palast der Meere

Band 5 Waringham Saga

Verlag: Lübbe
erschienen:
2015
Seiten:
960
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
343103926X

Klappentext:

London 1560: Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu. Ihre Nähe zur Königin schafft Neider, und als Eleanor sich in den geheimnisvollen König der Diebe verliebt, macht sie sich angreifbar. Unterdessen schleicht sich ihr fünfzehnjähriger Bruder Isaac in Plymouth als blinder Passagier auf ein Schiff. Nach seiner Entdeckung wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf der Insel Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei ? unter der Bedingung, dass er in den Dienst des Freibeuters John Hawkins tritt. Zu spät merkt Isaac, dass Hawkins sich als Sklavenhändler betätigt ? und dass sein Weg noch lange nicht zurück nach England führt …

Rezension:

Lady Eleanor of Waringham lebt schon seit ihrer Kindheit bei Königin Elisabeth I. Sie ist mit ihr aufgewachsen und ihre Freundin geworden. Nun unterstützt sie die Königin, indem sie alles sieht und hört was dieser sonst entgehen würde. Eleanor ist das „Auge der Königin“. Gleichzeitig erlebt der Leser die Seite des Hofes und bekommt hautnah die politischen Einzelheiten der Epoche mit. Aber auch Intrigen gegen die Königin werden aufgedeckt und dann hat El auch noch ihr eigenes Leben, welches sie vom Hof wieder fortführt direkt in die Unterwelt Londons, denn ihr Geliebter ist ein Meisterdieb.

Der zweite Handlungsstrang entführt den Leser gemeinsam mit Isaac of Waringham quer über die Weltmeere und zurück. Isaac ist der Bruder von El und mindestens genauso verwegen. Er macht als Freibeuter Kariere und sorgt dafür, dass man sich ein bisschen wie in einem Piratenfilm beim Lesen dieses Buches fühlt. Isaac ist verwegen und mutig und dabei stehst darauf bedacht auch den Schwächeren zu helfen. Er selbst gerät von einem Abenteuer ins nächste und zwischendurch auch mal in Schwierigkeiten, aus denen er aber nach Piratenmanier wieder herausfinden kann.

Die fiktiven Charaktere der Familie Waringham sind hier wunderbar eingearbeitet in historische Fakten und umgeben von historischen Persönlichkeiten. Man könnte direkt vergessen, dass es sich hier um einen Roman handelt und nicht um eine historische Abhandlung. Die Handlung hat die Autorin jedenfalls glaubhaft geschildert. Es macht einfach Spaß mit El und Isaac ins 16. Jahrhundert einzutauchen und ihnen dabei zuzusehen wie sie ihr Leben und ihre Herausforderungen meistern. Das Leben am Hofe von Elisabeth I. wirkt lebendig und echt. Aber genauso wie die Abenteuer der fiktiven Charaktere geschildert werden, werden auch historisch belegte Charaktere mit eingebunden. Da ist zum Beispiel Francis Drake, der ja wohl jedem ein Begriff ist, die Autorin hat hier einmal ein ganz anderes Bild des Freibeuters gezeichnet. Die Wege von ihm und Isaac kreuzen sich immer wieder, ihre Karrieren sind ähnlich gestaltet. Es macht einfach Spaß zusehen wie die Zwei immer mal wieder aufeinandertreffen und Drake dabei nicht immer, als der strahlende Held hervorgeht, wie man ihn sonst aus alten Filmen kennt. Auch die Beziehung zu Mary Stewart, der Königin von Schottland ist wunderbar wiedergegeben. Der Autorin ist es gelungen, ein glaubhaftes Bildnis dieser beiden so wichtigen Frauen dieser Epoche zu gestalten.

„Der Palast Der Meere“ ist bereits der fünfte Band um die fiktive Familie Waringham, aber man könnte ihn auch problemlos einzeln lesen, da jedes Buch für sich von einer neuen Generation erzählt. Allerdings gibt es immer wieder Querverweise über die Familie oder über andere Protagonisten, die der Familie nahestehen. Es macht also eindeutig mehr Spaß hier zu lesen, wenn man die Vorgänger bereits kennt. Gerade bei „Der Palast der Meere“ handelt es sich um die Kinder von Nick of Waringham aus dem Vorgänger, „Der Dunkle Thron“ und damit schließt diese Geschichte direkt an den Vorgänger an. Dies ist auch gut so, da die politischen Ereignisse so weitererzählt werden. Zwei unterschiedliche Handlungsstränge sorgen zudem für Spannung. Während Eleanor am Hof lebt, fährt Isaac zur See, nur hin und wieder treffen sich die Beiden auf der Burg deren von Waringham. Tauschen ihre Erlebnisse aus und lassen die Leser teilhaben an ihrem Leben. Mir haben beide Handlungsstränge gut gefallen, egal ob mit El am Hof oder mit Isaac zur See, beides war aufregend. Ein bisschen zum Durchatmen dann die Szenen im Kreise der Familie, aber genauso wunderbar zu lesen. Auch wenn es hier eine Vielzahl von Protagonisten gibt und die Handlungsschauplätze immer wieder wechseln hat mir das Lesen hier sehr viel Spaß gemacht und die knapp 1000 Seiten waren mir persönlich viel zu knapp.

Wie immer ist diese Ausgabe mit allem ausgestattet, was das Leserherz begehrt. So ist am Anfang ein Personenregister vorhanden, welches historische Protagonisten kennzeichnet und von den fiktiven Charakteren trennt. Kleine Zeichnungen sorgen für die richtige Stimmung beim Lesen und ein ausführliches Nachwort am Ende klärt Fiktion und Wahrheit. „Der Palast Der Meere“ ist ein gelungenes Buch, welches alles beinhaltet was ich von einem guten historischen Roman erwarte. Er sorgt für Lesespannung und Lesegenuss und sollte in keinem Bücherregal fehlen.

Note: 1