Gable, Rebecca: Die fremde Königin

Band 2 Kaiser Otto Reihe

Verlag: Lübbe
erschienen:
2017
Seiten:
414
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789132187

Klappentext:

Anno Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin Adelheid aus der Gefangenschaft in Garda befreien. Auf ihrer Flucht verliebt er sich in Adelheid, aber sie heiratet König Otto.

Dennoch steigt Gaidemar zum Vertrauten der Königin auf und erringt mit Otto auf dem Lechfeld den Sieg über die Ungarn. Schließlich verlobt er sich mit der Tochter eines mächtigen Slawenfürsten, und der Makel seiner Geburt scheint endgültig getilgt. Doch Adelheid und Gaidemar ahnen nicht, dass ihr gefährlichster Feind noch lange nicht besiegt ist, und als sie mit Otto zur Kaiserkrönung nach Rom aufbrechen, droht ihnen dies zum Verhängnis zu werden …

Rezension:

Gaidemar wächst mit dem Wissen auf, nicht zu wissen, woher er stammt, er ist ein Bastard. Von seiner Herkunft weiß er nichts. Er erhält aber eine gute Ausbildung an den Waffen und gehört bald der Elitetruppe des Königs, den sogenannten Panzerreitern, an. Dann bekommt er den Auftrag eine italienische Königin aus der Gefangenschaft zu befreien. Hierbei handelt es sich um Königin Adelheid, die in Garda von ihren Widersachern festgesetzt wurde. Gaidemar ist von Anfang an von der Königin fasziniert, doch sie muss Otto heiraten. Er bleibt aber als ihr Vertrauter in ihrer Nähe und steigt in ihrer Gunst. Doch die Bedrohung für Adelheid und auch für den König ist noch lange nicht vorbei.

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Gablé, Rebecca: Der Palast der Meere

Band 5 Waringham Saga

Verlag: Lübbe
erschienen:
2015
Seiten:
960
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
343103926X

Klappentext:

London 1560: Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu. Ihre Nähe zur Königin schafft Neider, und als Eleanor sich in den geheimnisvollen König der Diebe verliebt, macht sie sich angreifbar. Unterdessen schleicht sich ihr fünfzehnjähriger Bruder Isaac in Plymouth als blinder Passagier auf ein Schiff. Nach seiner Entdeckung wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf der Insel Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei ? unter der Bedingung, dass er in den Dienst des Freibeuters John Hawkins tritt. Zu spät merkt Isaac, dass Hawkins sich als Sklavenhändler betätigt ? und dass sein Weg noch lange nicht zurück nach England führt …

Rezension:

Lady Eleanor of Waringham lebt schon seit ihrer Kindheit bei Königin Elisabeth I. Sie ist mit ihr aufgewachsen und ihre Freundin geworden. Nun unterstützt sie die Königin, indem sie alles sieht und hört was dieser sonst entgehen würde. Eleanor ist das „Auge der Königin“. Gleichzeitig erlebt der Leser die Seite des Hofes und bekommt hautnah die politischen Einzelheiten der Epoche mit. Aber auch Intrigen gegen die Königin werden aufgedeckt und dann hat El auch noch ihr eigenes Leben, welches sie vom Hof wieder fortführt direkt in die Unterwelt Londons, denn ihr Geliebter ist ein Meisterdieb.

Der zweite Handlungsstrang entführt den Leser gemeinsam mit Isaac of Waringham quer über die Weltmeere und zurück. Isaac ist der Bruder von El und mindestens genauso verwegen. Er macht als Freibeuter Kariere und sorgt dafür, dass man sich ein bisschen wie in einem Piratenfilm beim Lesen dieses Buches fühlt. Isaac ist verwegen und mutig und dabei stehst darauf bedacht auch den Schwächeren zu helfen. Er selbst gerät von einem Abenteuer ins nächste und zwischendurch auch mal in Schwierigkeiten, aus denen er aber nach Piratenmanier wieder herausfinden kann.

Die fiktiven Charaktere der Familie Waringham sind hier wunderbar eingearbeitet in historische Fakten und umgeben von historischen Persönlichkeiten. Man könnte direkt vergessen, dass es sich hier um einen Roman handelt und nicht um eine historische Abhandlung. Die Handlung hat die Autorin jedenfalls glaubhaft geschildert. Es macht einfach Spaß mit El und Isaac ins 16. Jahrhundert einzutauchen und ihnen dabei zuzusehen wie sie ihr Leben und ihre Herausforderungen meistern. Das Leben am Hofe von Elisabeth I. wirkt lebendig und echt. Aber genauso wie die Abenteuer der fiktiven Charaktere geschildert werden, werden auch historisch belegte Charaktere mit eingebunden. Da ist zum Beispiel Francis Drake, der ja wohl jedem ein Begriff ist, die Autorin hat hier einmal ein ganz anderes Bild des Freibeuters gezeichnet. Die Wege von ihm und Isaac kreuzen sich immer wieder, ihre Karrieren sind ähnlich gestaltet. Es macht einfach Spaß zusehen wie die Zwei immer mal wieder aufeinandertreffen und Drake dabei nicht immer, als der strahlende Held hervorgeht, wie man ihn sonst aus alten Filmen kennt. Auch die Beziehung zu Mary Stewart, der Königin von Schottland ist wunderbar wiedergegeben. Der Autorin ist es gelungen, ein glaubhaftes Bildnis dieser beiden so wichtigen Frauen dieser Epoche zu gestalten.

„Der Palast Der Meere“ ist bereits der fünfte Band um die fiktive Familie Waringham, aber man könnte ihn auch problemlos einzeln lesen, da jedes Buch für sich von einer neuen Generation erzählt. Allerdings gibt es immer wieder Querverweise über die Familie oder über andere Protagonisten, die der Familie nahestehen. Es macht also eindeutig mehr Spaß hier zu lesen, wenn man die Vorgänger bereits kennt. Gerade bei „Der Palast der Meere“ handelt es sich um die Kinder von Nick of Waringham aus dem Vorgänger, „Der Dunkle Thron“ und damit schließt diese Geschichte direkt an den Vorgänger an. Dies ist auch gut so, da die politischen Ereignisse so weitererzählt werden. Zwei unterschiedliche Handlungsstränge sorgen zudem für Spannung. Während Eleanor am Hof lebt, fährt Isaac zur See, nur hin und wieder treffen sich die Beiden auf der Burg deren von Waringham. Tauschen ihre Erlebnisse aus und lassen die Leser teilhaben an ihrem Leben. Mir haben beide Handlungsstränge gut gefallen, egal ob mit El am Hof oder mit Isaac zur See, beides war aufregend. Ein bisschen zum Durchatmen dann die Szenen im Kreise der Familie, aber genauso wunderbar zu lesen. Auch wenn es hier eine Vielzahl von Protagonisten gibt und die Handlungsschauplätze immer wieder wechseln hat mir das Lesen hier sehr viel Spaß gemacht und die knapp 1000 Seiten waren mir persönlich viel zu knapp.

Wie immer ist diese Ausgabe mit allem ausgestattet, was das Leserherz begehrt. So ist am Anfang ein Personenregister vorhanden, welches historische Protagonisten kennzeichnet und von den fiktiven Charakteren trennt. Kleine Zeichnungen sorgen für die richtige Stimmung beim Lesen und ein ausführliches Nachwort am Ende klärt Fiktion und Wahrheit. „Der Palast Der Meere“ ist ein gelungenes Buch, welches alles beinhaltet was ich von einem guten historischen Roman erwarte. Er sorgt für Lesespannung und Lesegenuss und sollte in keinem Bücherregal fehlen.

Note: 1

Gablé, Rebecca: Das Haupt der Welt

Verlag: Ehrenwirth
erschienen:
2013
Seiten:
864
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789132187

Klappentext:

Brandenburg 929: Beim blutigen Sturm durch das deutsche Heer unter König Heinrich I. wird der slawische Fürstensohn Tugomir gefangen genommen. Er und seine Schwester werden nach Magdeburg verschleppt, und bald schon macht sich Tugomir einen Namen als Heiler. Er rettet Heinrichs Sohn Otto das Leben und wird dessen Leibarzt und Lehrer seiner Söhne. Doch noch immer ist er Geisel und Gefangener zwischen zwei Welten. Als sich nach Ottos Krönung die Widersacher formieren, um den König zu stürzen, wendet er sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an Tugomir, den Mann, der Freund und Feind zugleich ist …

Rezension:

Es beginnt im Jahre 929, der Fürstensohn Tugomir wird bei einem Überfall von König Heinrich I.  als Geisel mit an den Königshof nach Magdeburg genommen, ebenso seine Schwester Dargomira. Hier werden sie die nächsten Jahre leben und erleben wie Otto zum König wird. Rebecca Gablé schildert eindrucksvoll von dem Leben dieser Zeit. Sie erzählt wie es dem Königshaus erging aber noch mehr wie die Gefangenen lebten und was sie ertragen mussten. Zunächst fiel es mir allerdings etwas schwer mich mit der Geschichte anzufreunden. Bei den vielen fremdklingenden Namen wie Tugomir, Dragomira und ähnliche, brauchte ich einige Zeit um mich an sie zu gewöhnen, aber nach den ersten 200 Seiten war ich so gefangen von der Geschichte, dass ich nur schwer mal unterbrechen konnte.

Gut gefallen hat mir, wie die Autorin hier historisch belegten Protagonisten Leben eingehaucht hat. Sie schildert sie facettenreich und bildhaft. Scheinbar mühelos verbindet sie ihre Fiktion mit den historischen Begebenheiten und schafft daraus eine Einheit. Niemand kann wohl genau sagen wie es damals im 10. Jahrhundert wirklich am Hof von Otto zuging, aber so wie hier geschildert könnte es durchaus gewesen sein. Ich fand es glaubwürdig und vor allem sehr interessant. Ihre einzelnen Charaktere sind facettenreich und lebhaft. Jeder einzelne ist nicht einfach nur gut oder böse sondern hat seine Ecken und Kanten die ihn sympathisch machten oder eben auch nicht. Die Autorin erzählt ihre Geschichte lebendig und abwechslungsreich, immer im richtigen Moment werden die Handlungsstränge gewechselt und der Spannungsbogen somit hoch gehalten. Mir hat das gut gefallen.

Cover/Gestaltung:Auf dem Cover ist eine Lanzenspitze zu sehen, sie liegt vor einem hellen Hintergrund. Ich finde das schlichte Cover sehr schön, vor allem nachdem ich das Buch gelesen habe, fand ich, es passte wunderbar zur erzählten Geschichte. Gleich zu Beginn gibt es dann ein Personenregister und am Ende ein ausführliches Nachwort der Autorin. Für den Rest der Gestaltung solltet ihr einfach mal einen Blick in das Buch werfen. Mir hat die Aufmachung sehr gut gefallen.

Mein Fazit: „Das Haupt der Welt“ ist ein historischer Roman  vor einem realen Hintergrund. Mir hat er gut gefallen und ich konnte mich in der Welt von Tugomir und Otto verlieren, mit ihnen mitfiebern und hoffen – Kopfkino eben. Gern hätte ich am Ende noch weitergelesen aber nach nur 852 Seiten war Schluss. Ich hoffe sehr, dass es hier noch eine Fortsetzung geben wird. Ich finde einfach, die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Für alle Fans historischer Romane die gern mehr über die deutsche Geschichte erfahren möchten ist „Das Haupt der Welt“ ein unbedingtes muss. 

Note: 1

Gablé, Rebecca: Hiobs Brüder

Verlag: Ehrenwirth
erschienen:
2009
Seiten:
912
Ausgabe: Hardcover
ISBN: 3431037917

Klappentext:

England 1147: Eingesperrt in einer verfallenen Inselfestung, fristen sie ein menschenunwürdiges Dasein, weil sie nicht zu den Kindern Gottes zählen: Simon hat die Fallsucht. Edmund hält sich für einen toten Märtyrerkönig. Regy ist ein Mörder und so gefährlich, dass er an einer Kette gehalten werden muss. Losian hat sein Gedächtnis und seine Vergangenheit verloren. Ausgerechnet Letzterem fällt die Führung dieser sonderbaren Gemeinschaft zu, als eine Laune der Natur ihnen den Weg in die Freiheit öffnet. Er bringt die kleine Schar zurück in die wirkliche Welt, wo Hunger, Not und Rechtlosigkeit herrschen. Auf ihrer Reise gelangt er zu erschreckenden Erkenntnissen über den Mann, der er einmal war. Und gerade als er einer Frau begegnet, mit der ein Neuanfang möglich scheint, beginnt Losian zu ahnen, dass er die Schuld an dem furchtbaren Krieg trägt, der England zugrunde zu richten droht …

Rezension:

Nachdem die Autorin das Wirken von William dem Eroberer in ihrem Roman „Das zweite Königreich“ ausführlich beschrieben hat, richtet sie in diesem Buch ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Streit um die englische Krone zwischen König Stephen und Kaiserin Maud. Wie immer in ihren historischen Romanen, hat Frau Gablé hier auch wieder einen akribisch gut recherchierten politischen Hintergrund gezeichnet. In diesem Punkt kann man sich auf diese Autorin verlassen und auch auf eine weitere persönliche Note kann man sich verlassen, nämlich darauf, dass auch dieses Buch mit einem 15 jährigen Jungen beginnt, dem ein unvorstellbar grausames Schicksal ereilt hat. In diesem Buch heiß der Junge Simon de Clare und er hat die Fallsucht.

Die Idee in diesem Buch aus den „ausgestoßenen und von der Kirche verdammten Menschen“  Helden zu machen hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin zeigt durch feinfühlige Szenen und Dialoge, wie diese verstoßenen Menschen eine verschworene Gemeinschaft bilden und so ihren Alltag meistern. Der Thronstreit zwischen der Kaiserin Moud und König Stephen ist zwar fester Bestandteil der Handlung, aber im Vordergrund stehen die Abenteuer dieser kleinen Gruppe ausgestoßener Menschen.

Diese Abenteuer haben mich häufig sehr berührt und ich habe mit den Helden mit gelitten, wenn ihnen wieder einmal unrecht getan wurde. Überhaupt hat die Autorin in diesem Werk ihr Augenmerk sehr auf die Lebensbedingungen der Randgruppen in der damaligen Gesellschaft gelenkt. So wurde auch der Umgang mit den jüdischen Mitbürgern in der damaligen Zeit thematisiert. Die verschiedenen Charaktere die sie dabei gezeichnet hat, sind alle sehr einfühlsam beschrieben.

Dieses Buch bietet viele Einblicke in den Alltag der armen Bauern, Fischer und Bürger der damaligen Zeit. Auch wenn am Ende dann Intrigen und Machtgerangel in den Reihen der Landbesitzer zu einem befriedigenden Ende der Geschichte führen, so ist mir doch das Schicksal der Ausgestoßenen wesentlich länger im Gedächnis geblieben. Ich fand das Buch wirklich spannend und der tolle Schreibstil dieser Autorin hat dann auch dazu geführt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Note: 2

Gablé, Rebecca: Von Ratlosen und Löwenherzen

Bearbeitete Fassung
Sprecher:
Andreas Fröhlich
Verlag: Bastei Lübbe
erschienen:
2008
Ausgabe:
CD (6)
Laufzeit: 413 Minuten
ISBN:
378573588X

Klappentext:

In ihrem ersten Sachbuch erzählt uns die Bestsellerautorin Rebecca Gablé die Geschichte des englischen Mittelalters neu: kompetent und informativ, mitreißend wie ein Roman. Lesen Sie, wie die Wikinger in Ermangelung anderer Freizeitaktivitäten England eroberten. Erleben Sie wie Eleanor von Aquitanien die Bühne betritt, eine der unterhaltsamsten und wunderbarsten Skandalnudeln, die je auf Englands Thron gesessen haben.

Rezension:

Auf dieses Hörbuch habe ich mich schon lange gefreut und nun hatte ich endlich die Gelegenheit die 6 CDs zu hören. Zuerst muss ich erwähnen, dass diese CDs in einem Papp-Case verpackt sind und hier ist die Gestaltung obendrein auch noch sehr gut durchdacht. Bei jeder CD-Einschubhülle ist direkt auch vermerkt  über welche Regenten auf der CD gesprochen wird, und von wann bis wann sie in England regiert haben. Das habe ich beim Zuhören als ungeheuer hilfreich empfunden.  In England hießen ja die meisten Regenten Henry, Edward oder Richard. Da war es dann schon gut das man diese Übersicht hatte.

Andreas Fröhlich liest das Hörbuch mit einer angenehmen, ruhigen Stimme und auch mit einem Tempo welchem man gut folgen kann. Über seine Art der Betonung kann man geteilter Meinung sein, für meinen Geschmack hat er etwas zu oft einen jammernden oder seufzenden Tonfall verwendet. Allerdings hat er diese Betonung immer dann angewendet wenn gerade mal wieder ein völlig unfähiger Regent auf den Thron in England saß und davon gab es offenbar viele. Daher hatte man als Zuhörer manches mal den Eindruck Herr Fröhlich würde mit dem Jammern und Seufzen gar nicht mehr fertig. Dies ist aber eher mein persönlicher, suggestiver Eindruck der dem Hörgenuß nicht unbedingt geschadet hat.

Der Inhalt des Hörbuches ist wirklich unterhaltsam erzählt, wenn auch oft mit einer gehörigen Portion Humor und Ironie. Aber ich denke, gerade das sorgt dafür das dieses Hörbuch so viel Spaß macht. Es ist mal ein wirklich spannender und lebendiger Geschichtsunterricht. Ich werde dieses Hörbuch bestimmt noch einmal hören, denn man kann sich wunderbar dabei entspannen und sich auf eine Reise durch die Zeit freuen.  Für den Preis von 10,99 Euro habe ich ein Hörbuch bekommen, was auch seinen Preis wert ist.

Note: 2