Gablé, Rebecca: Das Haupt der Welt

Verlag: Ehrenwirth
erschienen:
2013
Seiten:
864
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789132187

Klappentext:

Brandenburg 929: Beim blutigen Sturm durch das deutsche Heer unter König Heinrich I. wird der slawische Fürstensohn Tugomir gefangen genommen. Er und seine Schwester werden nach Magdeburg verschleppt, und bald schon macht sich Tugomir einen Namen als Heiler. Er rettet Heinrichs Sohn Otto das Leben und wird dessen Leibarzt und Lehrer seiner Söhne. Doch noch immer ist er Geisel und Gefangener zwischen zwei Welten. Als sich nach Ottos Krönung die Widersacher formieren, um den König zu stürzen, wendet er sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an Tugomir, den Mann, der Freund und Feind zugleich ist …

Rezension:

Es beginnt im Jahre 929, der Fürstensohn Tugomir wird bei einem Überfall von König Heinrich I.  als Geisel mit an den Königshof nach Magdeburg genommen, ebenso seine Schwester Dargomira. Hier werden sie die nächsten Jahre leben und erleben wie Otto zum König wird. Rebecca Gablé schildert eindrucksvoll von dem Leben dieser Zeit. Sie erzählt wie es dem Königshaus erging aber noch mehr wie die Gefangenen lebten und was sie ertragen mussten. Zunächst fiel es mir allerdings etwas schwer mich mit der Geschichte anzufreunden. Bei den vielen fremdklingenden Namen wie Tugomir, Dragomira und ähnliche, brauchte ich einige Zeit um mich an sie zu gewöhnen, aber nach den ersten 200 Seiten war ich so gefangen von der Geschichte, dass ich nur schwer mal unterbrechen konnte.

Gut gefallen hat mir, wie die Autorin hier historisch belegten Protagonisten Leben eingehaucht hat. Sie schildert sie facettenreich und bildhaft. Scheinbar mühelos verbindet sie ihre Fiktion mit den historischen Begebenheiten und schafft daraus eine Einheit. Niemand kann wohl genau sagen wie es damals im 10. Jahrhundert wirklich am Hof von Otto zuging, aber so wie hier geschildert könnte es durchaus gewesen sein. Ich fand es glaubwürdig und vor allem sehr interessant. Ihre einzelnen Charaktere sind facettenreich und lebhaft. Jeder einzelne ist nicht einfach nur gut oder böse sondern hat seine Ecken und Kanten die ihn sympathisch machten oder eben auch nicht. Die Autorin erzählt ihre Geschichte lebendig und abwechslungsreich, immer im richtigen Moment werden die Handlungsstränge gewechselt und der Spannungsbogen somit hoch gehalten. Mir hat das gut gefallen.

Cover/Gestaltung:Auf dem Cover ist eine Lanzenspitze zu sehen, sie liegt vor einem hellen Hintergrund. Ich finde das schlichte Cover sehr schön, vor allem nachdem ich das Buch gelesen habe, fand ich, es passte wunderbar zur erzählten Geschichte. Gleich zu Beginn gibt es dann ein Personenregister und am Ende ein ausführliches Nachwort der Autorin. Für den Rest der Gestaltung solltet ihr einfach mal einen Blick in das Buch werfen. Mir hat die Aufmachung sehr gut gefallen.

Mein Fazit: „Das Haupt der Welt“ ist ein historischer Roman  vor einem realen Hintergrund. Mir hat er gut gefallen und ich konnte mich in der Welt von Tugomir und Otto verlieren, mit ihnen mitfiebern und hoffen – Kopfkino eben. Gern hätte ich am Ende noch weitergelesen aber nach nur 852 Seiten war Schluss. Ich hoffe sehr, dass es hier noch eine Fortsetzung geben wird. Ich finde einfach, die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Für alle Fans historischer Romane die gern mehr über die deutsche Geschichte erfahren möchten ist „Das Haupt der Welt“ ein unbedingtes muss. 

Note: 1

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