Verlagsvorschau April 2016

Dieses mal mit ein paar Tagen Verspätung, möchte ich auch ein paar Tipps für den April 2016 geben. Ich freue mich übrigens, dass meine Vorschauen so gut angenommen und fleißig geteilt werden. Gerne weiter so! ;-) Und nun wünsche ich Euch wie immer viel Spaß beim Stöbern. Auf das die Kreditkarten qualmen! :mrgreen:

historisch

SkinDas Lied der Kendra von Ilka Tampke

Ilka Tempke: Skin – Das Lied der Kendra (Penhaligon)

Eine Tierhaut zu tragen bedeutet für den Stamm der Caer Cad alles: Sie steht für den Glauben der Menschen, für ihre Vorfahren, für ihr Land. Nur die vierzehnjährige Waise Ailia hat niemanden, der ihr eine Haut hätte vererben können, und ist damit eine Außenseiterin – bis sie durch eine geheimnisvolle Begegnung auf den Weg geführt wird, der ihr seit jeher vorherbestimmt ist. Sie soll zur Kendra werden, zur größten Wissenshüterin des alten Glaubens. Für Ailia beginnt eine Reise in eine ihr unbekannte Welt, wo sie nicht nur ihrer großen Liebe begegnet, sondern ihr Land auch vor einer großen Gefahr retten muss …

Ein historischer Roman aus der Zeit der Kelten. Juchheee.. endlich mal völlig anderes, als der drölfzigste Mittelalter-Roman. Ich freu mich sehr drauf!

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Lewin, Waldtraut: Wenn du jetzt bei mir wärst

Eine Annäherung an Anne Frank

Verlag:
cbj
erschienen:
2015
Seiten:
224
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3570171086

Klappentext:

Längst ist das lebenslustige jüdische Mädchen, das sich zwei Jahre lang in der Prinsengracht zu Amsterdam vor den Nazis verstecken konnte und dort Tagebuch führte, zu einer Ikone erstarrt und geistert als Lernstoff durch die Klassenzimmer Deutschlands. Waldtraut Lewin wagt es, das Denkmal von seinem Sockel und Anne in unsere Welt zu holen, um sie besser kennenzulernen. Bei ihrer fiktiven Begegnung lässt sie Anne staunen über das, was sich in den siebzig Jahren seit ihrem Tod verändert hat. Und erzählt ihr vom Staat Israel oder vom neuen Deutschland, in dem Juden leben dürfen und Menschen gegen Rechtsradikalismus auf die Straße gehen. Zusammen wagen sie den Blick von heute auf das Gestern und das Morgen

Rezension:

Die 1937 geborene Waldtraut Lewin befasst sich von jeher in ihren Büchern viel mit Judentum und Nationalsozialismus. Seit längerer Zeit lese ich ihre zweibändige Geschichte „Der Wind trägt die Worte“, ein Projekt über die Geschichte der Juden, welches ebenfalls beim cbj Verlag erschienen ist und das ich allen, die sich für das Thema interessieren nur wärmstens an Herz legen kann.

Im März jährt sich Annes Todestag zum 70. Mal und so ist ihr ein wiedererstarktes Medienecho in diesem Jahr gewiss. Die Gefahr ein pietätloses oder gar lächerliches Buch vorzulegen, nur um das Thema zu bedienen, ist also sicherlich gegeben, aber als ich „Wenn du jetzt bei mir wärst“ in der neuen cbj Verlagsvorschau sah, wusste ich, Lewin würde es mit dem nötigen Wissen und auch Feingefühl angehen und ich wurde nicht enttäuscht.

Ich muss vorab sagen, dass ich Anne Tagebuch nie gelesen habe. Ich kenne einige Verfilmungen und hoffe immer noch, dass sich mal jemand erbarmt und den wunderbaren Zweiteiler mit Ben Kingsley als Annes Vater auf DVD herausbringt. Natürlich ist mir Anne Frank auch ansonsten ein Begriff. Ich habe das Haus in der Prinsengracht in Amsterdam besucht und mich mit ihrer Geschichte beschäftigt, aber zum Tagebuch habe ich irgendwie keinen Zugang gefunden.

Aber auch gerade für solche Menschen eignet sich das vorliegende Buch. Natürlich setzt Lewin ein bisschen Wissen voraus, aber selbst Jugendliche dürften im Geschichtsunterricht schon die nötigen Eckdaten in Bezug auf Anne Frank vermittelt bekommen haben und so fällt der Einstieg in die Geschichte nicht schwer.

Auf nur wenigen Seiten gelingt es der Autorin Anne so zum Leben zu erwecken, wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Selbstbewusst, lebensfroh, ein bisschen frech und laut. Glücklicherweise hält sich Lewin nicht damit auf, Anne sehr viel über die modernen Errungenschaften nachdenken zu lassen. Natürlich staunt sie über Handys, Internet und Co., aber sie nimmt all das doch sehr neugierig auf und findet sich schnell zurecht. Der Autorin geht es vielmehr zu reflektieren. Was geschah damals und was hat sich heute geändert oder nicht. Wie würde ein Opfer wie Anne Frank uns Menschen heute sehen. Welche Fragen würde sie stellen und wie würde sie auf die Antworten reagieren.

Darunter sind sowohl amüsante, als auch bedrückende Szenen. Gerade im Hinblick der letzten Monate in Deutschland mit Pegida und Co. kann man nicht genug über das Thema reden und vor Fremdenhass warnen. Auch dieses Buch leistet dazu seinen Beitrag.

Das einzige Manko an diesem kleinen Büchlein, ist seine Kürze. Lewin hat so viel Hintergrundwissen und Ideen auf Lager, dass sie doch so manches Mal an der Oberfläche bleiben muss. Spielend hätte man die Seitenzahl verdoppeln können, ohne langweilig oder eintönig zu werden. Dennoch habe ich auf den grad mal 200 Seiten einiges über die Vergangenheit erfahren, was ich noch nicht wusste und vielleicht lockt das eher übersichtliche Buch auch eher, als ein 500 Seiten Schmöker.

Wer dieses Buch liest, darf übrigens nicht erwarten, dass umfassend Annes Geschichte erzählt wird. Das ist nicht Lewins Intention. Wer also überhaupt nichts über Anne weiß, sollte sich vorab ein wenig informieren. Im Prinzip tut es da auch schon der Wikipedia Beitrag über das Mädchen. Auch historische und politische Gegebenheiten könnten nur angerissen werden, wecken aber auf jeden Fall die Lust auf weitere Informationen. Das Buch bietet da einen gelungenen Einstieg.

„Wenn du jetzt bei mir wärst“ ist ein wunderbares kleines Experiment, welches Anne für die heutigen Leser in die Gegenwart transportiert ohne ihr die Identität zu nehmen oder ihrer Vergangenheit den Schrecken zu nehmen. Aber es ist doch schön, das junge quirlige Mädchen lebendig zu sehen. Umso trauriger ist der Gedanke, was aus ihr hätte werden können. Wer sich für Anne, aber auch für die Geschichte der Juden interessiert, dem sei Waldtraut Lewins Buch sehr zu empfehlen.

Note: 2

Lesetagebuch #3 – Neuer Glanz im Blog

Erstmal ein kleines Sorry, weil es gestern leider kein „Waiting of Wednesday“ gab. Aber Euer Geldbeutel freut sich vielleicht! Ich habe die letzten zwei Tage an einem neuen Bloglayout gewerkelt und da blieb dann dafür leider keine Zeit. Ich hoffe es gefällt Euch! Ein paar ganz kleine Kleinigkeiten sind noch to do. So möchte ich das Layout noch eindeutschen. Anstatt „search“ eben „Suche“ und „Weiterlesen“ für „Read more“, etc. Ansonsten ist es denke ich noch mal übersichtlicher geworden. Das alte Layout hatte leider ein zwei kleine Fehler bei älteren Browsern. Die werden zwar nur noch selten benutzt, aber eben besonders in Büros und wer möchte schon die lieben Menschen, die in ihrer Mittagspause hier vorbeisurfen, ausschließen! ;-) 

Das neue Layout hat ein paar nette Gimmicks. Zum Beispiel schönere Möglichkeiten für Fotos, etc. und ich mag einfach den aufgeräumten Charakter, ohne dass es langweilig aussieht. Und das Logo fügt sich auch so schön ein und wird an der ein oder anderen Stelle farblich aufgegriffen. Falls Ihr dennoch Fehler findet, bin ich für einen Kommentar immer dankbar.

Und nun aber zum eigentlichen Thema: LESESTOFF! :mrgreen: Momentan lese ich in einer Leserunde bei Lovelybooks „Atlantia“ von Ally Condie. Ihre Cassia und Ky Trilogie fand ich damals sehr schön und auch dieser Einzelband gefällt mir nach 120 Seiten sehr gut. Sie ist eher eine Autorin der leisen Worte. Keine überbordene Action, dafür zeigt sie stark das Innenleben ihrer Figuren und schafft viel Atmosphäre. Ich mag auch ihre Sprache sehr gerne, da sie immer perfekt zur Handlung passt.

Außerdem habe ich gestern „Wenn du jetzt bei mir wärst“ von Waltraut Lewin angefangen. Ich bin eine erklärte Bewunderin der Autorin, da ich schon seit längerer Zeit ihre zwei Bände über die Geschichte des Judentums lese. Das ist allerdings ein Langzeitprojekt, weil jeweils 800 Seiten. Sie kann einfach ganz faszinierend und leicht erzählen ohne dabei lehrerhaft zu wirken. In dieser Neuerscheinung des cbj Verlages geht es um Anne Frank, aber eben nicht so, wie man vermuten würde. Anne taucht plötzlich im hier und heute auf und während sie unsere Welt entdeckt, entdecken wir sie auch ganz neu. Ich gestehe, ich habe ihre Tagebücher nie gelesen, aber diverse Verfilmungen gesehen. Noch immer warte ich darauf, dass sich jemand erbarmt und den unglaublich guten Zweiteiler mit Ben Kingsley als Annes Vater auf DVD veröffentlicht. Der Film lief nur einmal im Fernsehen und auf DVD gibt es ihn nur im Original. Bis jetzt gefällt mir das Buch jedenfalls sehr gut, weil Lewin das Wesen des Mädchens sehr gut einfängt.

Und zu guter letzt, bin ich mitten drin in „Ein Jahr auf dem Land“ von Anna Quindlen. Von dieser Autorin wollte ich schon immer etwas lesen, weil die Verfilmung ihres Romans „Familiensache“ zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört. Meryl Streep in Höchstform – was auch sonst! ;-) Bis jetzt bin ich begeistert von Quindlens schöner Sprache und dem feinen Humor und bin gespannt, wie es weitergeht.

Und Ihr so?

Stephens, John: Das Buch Emerald

Band 1 Die Chroniken vom Anbeginn

Originaltitel: The Emerald Atlas
Verlag:
cbj
erschienen:
2013
Seiten:
480
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3570402045
Übersetzung:
Alexandra Ernst

Klappentext:

Als die drei Geschwister Kate, Michael, und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin sie diese Reise führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wollen sie je ihre Eltern wiedersehen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.

Rezension:

Von Anfang an hat mich das Buch gepackt. Die Kinder werden mitten in der Nacht von ihren Eltern getrennt und „in Sicherheit“ gebracht, um sie vor einem geheimnisvollen Bösewicht zu schützen. Doch wie sieht diese Sicherheit aus? Die drei Geschwister werden von einem Waisenhaus an das nächste weitergereicht. Nur der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihren Eltern und ihrem starken Zusammenhalt untereinander ist es zu verdanken, dass sie das alles durchstehen. In diesem Erzählabschnitt lernt man die Drei und ihre unterschiedlichen Charaktere näher kennen, was dazu beiträgt, dass man ihre künftige Handlungsweise besser versteht.

Dann entdecken die Kinder die Welt der Magie und werden in einen Kampf um mächtige magische Bücher verstrickt. Es beginnt ein spannendes und wendungsreiches Abenteuer, in welchem jedes der Kinder seine eigene Rolle zugeteilt bekommt. Ab und zu kommt beim Lesen der Gedanke an Harry Potter, Narnia, oder auch Herr der Ringe auf, doch das sind nur kurze Momente, denn die Geschichte selbst ist etwas ganz Eigenständiges.

Immer wieder blitzt der Humor des Autors auf, der ab und zu so schwarzhumorig ist, dass ihn 10-jährige Kinder bestimmt nicht immer als solchen erkennen. Ansonsten sind die Beschreibungen in dem Buch durchweg altersgerecht und es hat mir Freude gemacht zu sehen, dass es möglich ist eine spannende Handlung zu schildern, ohne bei den Grausamkeiten zu sehr ins Detail zu gehen.

Besonders gut gefallen haben mir die interessanten und teilweise auch skurrilen Charaktere, die sich Herr Stephens hat einfallen lassen. Sie haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht und die Geschichte aufgelockert.

Ein zentrales Thema sind Reisen durch die Zeit, wie man die Vergangenheit beeinflussen kann und welche Konsequenzen das in der Zukunft bzw. Gegenwart haben wird. Ein nicht ganz leichtes Thema. Doch der Autor hat sich bemüht, die einzelnen Vorgänge genau zu erklären Trotzdem wird eventuell nicht jeder 10-jährige Leser durchblicken.

Alles in allem ein spannendes, wendungsreiches und manchmal auch rührendes Kinder- und Jugendbuch, das sich flott liest und mich keine Minute gelangweilt hat.

Note: 2+