Gref, Christiane: Im Bann der Engel

Verlag: Elysion-Books
erschienen:
2011
Seiten:
220
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3942602083

In der abgelegenen Kleinstadt Cravesbury arbeitet die Wissenschaftlerin Elena Winterstone an einem geheimen Forschungsprojekt. Doch der Erfolg lässt auf sich warten. Bis Elena hinter das Geheimnis ihrer reichen Auftraggeberin, Madame Hazard, kommt. Erst dann gelingt es ihr schließlich, mechanische Engel zu erschaffen. Schon bald muss Elena erkennen, dass ihre Schöpfungen zu einer Gefahr für Cravenbury werden. Trotzdem ist Madame Hazard nicht gewillt, ihre Experimente aufzugeben. Im Gegenteil. Verletzt und beunruhigt durch das offene Misstrauen der Stadtbewohner, zwingt sie Elena dazu, Todesengel als ihre persönliche Schutzlegion zu erschaffen. Ausgerechnet in einem dieser tödlichen Engel, dem anziehenden Amenatos, findet Elena einen Verbündeten. Gemeinsam mit ihm setzt die Wissenschaftlerin nun alles daran, ihre eigene Schöpfung unschädlich zu machen.

Rezension:

„Steampunk“ mausert sich langsam aber sicher zum neuen Trend auf dem Buchmarkt. Als etwas problematisch sehe ich die Aufmachung bzw. den Klappentext des Buches an. Wer Elysion Books vielleicht nicht kennt und deswegen nicht weiß, dass sie ausschließlich erotische Romane veröffentlichen, der wird vom Inhalt des Buches vielleicht etwas überrumpelt werden. Nach der Inhaltsangabe könnte man einen ganz normalen Steampunk-Roman erwarten, was „Im Bann der Engel“ nun mal einfach nicht ist und nicht jeder mag erotische Romane. Hier sollte sich der Verlag mit seinen Büchern klarer positionieren.

„Im Bann der Engel“ lässt sich flüssig und schnell lesen und die Ansätze waren spannend und erfolgsversprechend, aber in dem Versuch zwei Genres zu verbinden, knickt Christiane Gref dann leider etwas ein. Die erotischen Szenen sind zwar durchaus anregend, aber dann doch zu kurz bzw. zu gering gestreut, um Erotikleser nachhaltig zu beeindrucken. Im Gegenzug wirkt die Hintergrundgeschichte etwas unausgegoren und ich hätte mir in Sachen Handlung und Charakterzeichnung etwas mehr Tiefe gewünscht. Vielleicht hätten der Autorin einfach ein paar Seiten mehr gut getan. So hetzt sie von einer Erotikszene zur nächsten und weiß zwischendurch nicht richtig mit der Handlung umzugehen, die dadurch in Belanglosigkeit versumpft.

Nichts desto trotz ist ihr Talent durchaus erkennbar. Es gibt Szenen, die Gref anscheinend besonders wichtig waren und in der sie es gut versteht Gefühle und Tiefe zu vermitteln. Würde sie dies über einen ganzen Roman durchhalten, wäre dieser sicherlich eine Empfehlung wert. Diese Eindringlichkeit, die an einigen Stellen aufblitzt, sollte sie sich zunutze machen und sich mehr trauen in diese Richtung zu gehen.

Positiv hervorheben möchte ich noch das ansprechende und geschmackvolle Cover.

Note: 3-