Band 3 Kay Scarpetta Serie
Originaltitel: All that remains
Verlag: Knaur
erschienen: 1992
Seiten: 384
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442458072
Übersetzung: Georgia Sommerfeld
auch erschienen unter dem Titel „Das fünfte Paar“
Klappentext:
Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta muß in diesem spannenden Kriminalfall ihre ganze Kunst aufbieten, um den jüngsten in einer Reihe von Pärchenmorden aufzuklären. War es eine politisch motivierte Tat? Eine Erpressung mit Todesfolge? Ein Racheakt? Oder „nur“ ein Sexualverbrechen. Die Antwort findet Kay Scarpetta, wie so oft, beim Studium der Leichen…
Rezension:
Ich befürchte, mich hat ein Scarpetta-Rausch ereilt. Dieses Buch vorgestern ausgelesen und der nächste Fall ist auch schon fast beendet! :-)
Nach dem ersten doch eher schwächeren Band überzeugt mich die Autorin mit ihrer Serie um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta immer mehr. Der Fall ist von der ersten Seite an interessant und sehr verzwickt. Man trifft auf alte Bekannte, wie die Journalistin Abby Turnbull, die sich während des ganzen Romans seltsam benimmt und eine Schlüsselposition einnimmt. Kays Privatleben gerät in diesem Buch ein wenig in den Hintergrund. Es gibt ein paar wenige Szenen mit Mark, aber die beiden werden sich mit ihrer Beziehung nicht einig. Auch Kays Nichte Lucy spielt in diesem Roman keine Rolle. Das Hauptaugenmerk liegt tatsächlich auf dem Fall, der nach jeder Seite mysteriöser wird. Hängt der neue Pärchenmord überhaupt mit den anderen zusammen oder ist er politisch motiviert? Ich wußte wirklich bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht, wie alles zusammenhängt.
Besonders gut gefallen haben mir auch wieder die Wortwechsel zwischen Marino und Kay. Man erfährt auch zum ersten Mal etwas mehr über Marinos Privatleben und ich hatte das Gefühl das Kay und Marino sich immer näher kommen. Nicht in Bezug auf eine Liebschaft, sondern was ihr Vertrauen im Job und ihre Freundschaft angeht.
Insgesamt empfinde ich Cornwells Schreibstil als überaus angenehm. Man merkt gar nicht, wie schnell die Seiten an einem vorbei fliegen und ich mag den Humor, den sie besonders Marino und auch Kay in den Mund legt. Überhaupt ist ihre Schreibe sehr dialog lastig, was mit den genauen Beschreibungen der Morde und der pathologischen Vorgänge, die realistischen Züge der Romane noch betont. Man hat das Gefühl von wirklichen Fällen und auch wirklichen Menschen zu lesen. Vielleicht finde ich Kay deswegen so sympathisch. Noch immer kann ich nicht nachvollziehen, dass einige Cornwells Hauptfigur kalt und gefühllos finden. Sicherlich ist sie eine ehrgeizige, beherrschte Person. Aber mir scheint, dass alles ist eher Selbstschutz, da sie sehr einsam ist und sich zudem in einer Männerdomäne behaupten muss. Wenn es um Menschen geht, die ihr etwas bedeuten, zeigt sie sehr wohl Gefühle.
Für mich eine wirklich spannende und empfehlenswerte Serie!
Note: 2