Cornwell, Patricia: Ein Fall für Kay Scarpetta

Band 1 Kay Scarpetta Serie

Originaltitel: Post Mortem
Verlag:
Goldmann
erschienen:
1998
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442441382
Übersetzung:
Daniela Huzly

auch erschienen unter dem Titel „Post Mortem“ und „Mord am Samstagmorgen“

Klappentext:

Als die nackte Leiche der jungen Lori Petersen gefunden wird, besteht kein Zweifel: ein weiteres Opfer des brutalen Frauenmörders, der seit Wochen sein Unwesen in Richmond, Virginia, treibt. Und nicht der kleinste Hinweis daruaf, wer der Täter sein könnte. Nur eines ist sicher, er mordet immer am Samstagmorgen.

Dr. Kay Scarpetta, Pathologin am gerichtsmedizinischen Institut, arbeitet Tag und Nacht, aber das einzige, was sie bei den Obduktionen findet, sind fluoreszierende Partikel an den Körpern und den Schnüren, mit denen die Frauen stranguliert wurden.

Doch dann dringt ein Unbekannter in das Computersystem der Gerichtsmedizin ein, geheimgehaltene Fakten tauchen in Pressemeldungen auf, und Beweisstücke verschwinden aus der Pathologie…

Rezension:

Nun habe ich es endlich auch geschafft meinen ersten Scarpetta zu lesen. Und ich bin ziemlich zwiegespalten. Der Fall im ersten Roman der Serie ist für meinen Geschmack mehr als schlecht. Total konstruiert rätselt sich Kay durch dieses Buch und besonders spannend ist es auch nicht. Nicht mal der Showdown kann einen überraschen.

Aber trotzdem ist da irgendwas, was mich bei der Stange gehalten hat. Vielleicht ist es Kay Scarpetta selbst. Anfangs war ich überrascht, das sie schon 40 ist. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte irgendwie automatisch eine jüngere Heldin erwartet. Zudem ist sie bisher ein sehr interessanter Charakter. Auf der einen Seite unheimlich beherrscht und kontrolliert, weswegen sie wohl einige Leser auch als kühl empfinden, auf der anderen Seiten aber auch sehr verständnisvoll (in Bezug z.B. auf ihre Nichte Lucy) und warmherzig und vor allen Dingen lässt sie ihr Beruf trotz allem nicht kalt.

Hinzu kommt, dass ich den Schreibstil von Patricia Cornwell sehr gut zu lesen finde. Und da ich hoffe, das sie was die Spannung betrifft in den Folgeromanen noch eins drauflegen wird, werde ich weiter lesen

Note: 3

Cornwell, Patricia: Herzbube

Band 3 Kay Scarpetta Serie

Originaltitel: All that remains
Verlag:
Knaur
erschienen:
1992
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442458072
Übersetzung:
Georgia Sommerfeld

auch erschienen unter dem Titel „Das fünfte Paar“

Klappentext:

Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta muß in diesem spannenden Kriminalfall ihre ganze Kunst aufbieten, um den jüngsten in einer Reihe von Pärchenmorden aufzuklären. War es eine politisch motivierte Tat? Eine Erpressung mit Todesfolge? Ein Racheakt? Oder „nur“ ein Sexualverbrechen. Die Antwort findet Kay Scarpetta, wie so oft, beim Studium der Leichen…

Rezension:

Ich befürchte, mich hat ein Scarpetta-Rausch ereilt. Dieses Buch vorgestern ausgelesen und der nächste Fall ist auch schon fast beendet! :-)

Nach dem ersten doch eher schwächeren Band überzeugt mich die Autorin mit ihrer Serie um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta immer mehr. Der Fall ist von der ersten Seite an interessant und sehr verzwickt. Man trifft auf alte Bekannte, wie die Journalistin Abby Turnbull, die sich während des ganzen Romans seltsam benimmt und eine Schlüsselposition einnimmt. Kays Privatleben gerät in diesem Buch ein wenig in den Hintergrund. Es gibt ein paar wenige Szenen mit Mark, aber die beiden werden sich mit ihrer Beziehung nicht einig. Auch Kays Nichte Lucy spielt in diesem Roman keine Rolle. Das Hauptaugenmerk liegt tatsächlich auf dem Fall, der nach jeder Seite mysteriöser wird. Hängt der neue Pärchenmord überhaupt mit den anderen zusammen oder ist er politisch motiviert? Ich wußte wirklich bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht, wie alles zusammenhängt.

Besonders gut gefallen haben mir auch wieder die Wortwechsel zwischen Marino und Kay. Man erfährt auch zum ersten Mal etwas mehr über Marinos Privatleben und ich hatte das Gefühl das Kay und Marino sich immer näher kommen. Nicht in Bezug auf eine Liebschaft, sondern was ihr Vertrauen im Job und ihre Freundschaft angeht.

Insgesamt empfinde ich Cornwells Schreibstil als überaus angenehm. Man merkt gar nicht, wie schnell die Seiten an einem vorbei fliegen und ich mag den Humor, den sie besonders Marino und auch Kay in den Mund legt. Überhaupt ist ihre Schreibe sehr dialog lastig, was mit den genauen Beschreibungen der Morde und der pathologischen Vorgänge, die realistischen Züge der Romane noch betont. Man hat das Gefühl von wirklichen Fällen und auch wirklichen Menschen zu lesen. Vielleicht finde ich Kay deswegen so sympathisch. Noch immer kann ich nicht nachvollziehen, dass einige Cornwells Hauptfigur kalt und gefühllos finden. Sicherlich ist sie eine ehrgeizige, beherrschte Person. Aber mir scheint, dass alles ist eher Selbstschutz, da sie sehr einsam ist und sich zudem in einer Männerdomäne behaupten muss. Wenn es um Menschen geht, die ihr etwas bedeuten, zeigt sie sehr wohl Gefühle.

Für mich eine wirklich spannende und empfehlenswerte Serie!

Note: 2

Cornwell, Patricia: Ein Mord für Kay Scarpetta

Band 2 Kay Scarpetta Serie

Originaltitel: Body of Evidence
Verlag:
Goldmann
erschienen:
1999
Seiten:
413
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442442303
Übersetzung:
Thomas A. Merk

auch erschienen unter dem Titel „Flucht“

Klappentext:

Kay Scarpetta ist mit der Aufklärung des bestialischen Mordes an der Schriftstellerin Beryl Madison befaßt. Hinweise auf den Täter ergeben sich lediglich aus seiner Brutalität und zwei Briefen, die Beryl hinterlassen hat. Bei ihren Nachforschungen wird die Pathologin mit den Machenschaften eines kriminellen Anwalts, einem verstörten Schriftsteller und einem Patienten der Psychiatrie konfrontiert, die alle als Verdächtige in Frage kommen. Da geschehen weitere Morde, und langsam fügen sich die Einzelheiten der Verbrechen wie Teile eines Puzzle zusammen…

Rezension:

Der zweite Kay Scarpetta hat mir schon deutlich besser gefallen als „Ein Fall für Kay Scarpetta“. Der Fall ist deutlich spannender und verzwickter und auch weniger konstruiert. Bis zum Schluss wußte ich nicht wirklich woher der Wind weht. Hinzu kommt, dass mir Kay auch immer sympathischer wird. Sie ist eine starke Frau, die in ihrem Beruf aufgeht, aber sie ist auch warmherzig, mitfühlend und voller Selbstzweifel. Zudem schafft es die Autorin ihren Figuren einen wunderbaren Humor in den Mund zu legen. Kays Wortgefechte mit ihrem Kollegen Marino ließen mich doch nicht nur einmal schmunzeln. Die beiden geben wirklich ein skuriles Paar ab.

Die Geschichte ist zudem gut recherchiert. Die Opfer an sich geben schon eine interessante Geschichte ab, aber die Autorin lockt einen auf falsche Fährten und schlägt immer wieder neue Richtungen ein. Zudem fand ich das Autorenmillieu einfach gut. Darüber liest man nicht so oft etwas.

Sieht man mal vom Kriminalfall ab, so erfährt man in diesem zweiten Roman auch vieles über Kays Vergangenheit. Eine alte Liebe taucht in diesem Band wieder auf und wirft Kay völlig aus der Bahn. Mir gefällt, das sie als Hauptperson nicht frei von Fehlern ist und das sie ihre Gefühle nicht einfach abschalten kann. Ich habe direkt nach diesem Roman mit dem nächsten Scarpetta-Fall begonnen und dort führt sich die gute und spannende Entwicklung in der Serie fort.

Note: 2

Cornwell, Patricia: Das geheime ABC der Toten (Body Farm)

Band 5 Kay Scarpetta Serie

Originaltitel: The Body Farm
Verlag:
Knaur
erschienen:
1995
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442461049
Übersetzung:
Monika Blaich und Klaus Kamberger

auch erschienen unter dem Titel „Body Farm“

Klappentext:

Gerichtspathologin Kay Scarpetta ist wieder im Einsatz: Diesmal hat sie den grausamen Mord an einem kleinen Mädchen aufzuklären, doch fast sieht es so aus, als sei sie mit ihrem Latein am Ende. Ihre letzte Chance ist die „Body Farm“, die Farm der Leichen, ein forensisches Forschungsinstitut des FBI, das durch seine spektakulären Experimente an Toten schon so manchen unlösbar scheinenden Fall geknackt hat.

Rezension:

Der neue Fall von Kay Scarpetta war meiner Meinung nach ein wenig schwächer als die vorhergehenden Bände. Der Fall ist manchmal ein wenig konfus und sprunghaft. Aber nichts desto trotz – mag man diese Serie, dann kommt man auch um diesen Band nicht herum und wird ihn sicherlich mögen. In Kays Privatleben tut sich eine Menge. Sie geht eine Affäre mit ihrem FBI Freund Benton Wesley ein, während Marino vor Eifersucht fast vergeht und die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt wird. Auch Lucy ist ein wichtiger Charakter in diesem Roman. Die junge Frau sucht nach ihrem Weg im Leben und findet dabei Betrug, Missgunst und eine unglückliche Liebe. Es mag ein wenig übertrieben sein, was Lucy in diesem Band alles zugemutet wird, aber ich vermute, dass es für die weitere Entwicklung der Figur in der Serie wichtig ist.

Der eigentliche Fall hat mich persönlich sehr berührt. Wenn ein junges Mädchen stirbt, das zudem aufgrund neuerer Erkenntnisse exhumiert werden muss, dann ist das doch bedeutend schauderhafter, als ein normaler Mord. Pathologische Details, die man besser nicht direkt nach dem Essen lesen sollte, findet man von daher gerade in diesem Roman gehäuft. Vielleicht nicht das Highlight der Scarpetta Serie, aber für einen Anhänger der Serie trotzdem ein spannendes Buch.

Note: 2-

Cornwell, Patricia: Vergebliche Entwarnung

Band 4 Kay Scarpetta Serie

Originaltitel: Cruel and Unusual
Verlag:
Knaur
erschienen:
1994
Seiten:
414 Seiten
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3426671034
Übersetzung:
Georgia Sommerfeld

Klappentext:

Die Hinrichtung des Mördrs Ronnie Waddell in Virginia und derzeitgleiche Mord an dem dreizehnjährigen Eddie Heath scheinen zunächst nichts miteinander zu tun haben. Doch dann erinnert sich Kay Scarpetta, daß Waddells damaliges Opfer, eine Fernsehmoderatiorin, in ähnlich seltsam entstelltem Zustand aufgefunden wurde wie Eddie.
War Waddells Hinrichtung ein Justizirrtum?

Rezension:

Ich bin eindeutig im Serienfieber. Dies ist der vierte Band der Kay Scarpetta Serie und momentan lese ich gerade mit ungebrochener Begeisterung Band 6. In diesem Band ist wie in allen bisherigen noch mehr nichts so, wie es scheint. Ein Mörder soll hingerichtet werden, ein dreizehnjähriger Junge wird ermordert aufgefunden, Kays schwangere Assistentin benimmt sich merkwürdig und verängstigt und zudem gerät Kay im Verlauf des Romans immer mehr selbst ins Fadenkreuz. Wer ist der Mörder? Wie hängen die Fälle zusammen? Wurde der Richtige hingerichtet?

Kay muss so sehr wie nie zuvor, um ihre Karriere und ihren Ruf bangen. Auch Lucy bekommt wieder mehr Raum in diesem Buch und hält Ihre Tante auf Trabb, denn aus Lucy ist eine schöne, junge aber immer noch unberechenbare Frau geworden. Ich mag Cornwells Schreibstil einfach und mittlerweile warte ich förmlich auf die stichelnden und humorvollen Wortwechsel zwischen Kay und Marino. Auch dieser Roman der Reihe ist ein spannender und in pathologischer Hinsicht detaillierter Krimi, der vielleicht keine großen Showdowns, wie in neueren Thrillern enthält, aber trotzdem aufgrund des Falles und der wunderbaren Charaktere zu fesseln weiß.

Note: 2