Cohn, Rachel: Beta

Band 1 Ananda Serie

Originaltitel: Beta
Verlag:
cbt
erschienen:
2013
Seiten:
416
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3570161641
Übersetzung:
Bernadette Ott

Klappentext:

Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir …

Rezension:

Auf mich hat „Beta“ einen sehr zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Rachel Cohn gelingt es hervorragend, eine kühle künstliche Atmosphäre aufzubauen. Das schafft sie in erster Linie jedoch nicht, wie man annehmen würde, durch die Klone, sondern durch die Oberflächlichkeit der Menschen und die perfekte klinische Welt von Demesne.

Tatsächlich ist die Insel so gut beschrieben, dass einem beim Lesen alles ein bisschen heller vorkommt, weil selbstverständlich gibt es auf Demesne nur gutes Wetter, malerische Strände, besonders gefärbtes Meer und die reichen Bewohner wohnen in Palästen in strahlenden hellen Farben. Der Insel fehlt es trotz der offensichtlichen sommerlichen Atmosphäre komplett an Wärme und Behaglichkeit. Ein bisschen hatte ich das Gefühl, als wäre ich in eine Raffaello-Werbung gestolpert.

Gesteigert wird dies durch die unglaubliche Gefühlskälte der meisten menschlichen Protagonisten. Elysias Käufer sind exzentrische Egoisten. Die Mutter ist eine eigentlich unglückliche gelangweilte Tussi, der Vater ein geiler alter Bock, der weder Achtung vor seiner Frau, noch vor seinen Dienstboten hat. Die Kinder ergehen sich als Jugendliche im Einschmeißen des Rauschmittels Raxia, um überhaupt noch etwas anderes als Langeweile zu empfinden. Ansonsten verbringen sie ihre Zeit mit Cyberspielen und Faulenzen. Die meisten haben keine Aufgabe und keine Ziele. Einzig die kleine Liesel scheint so etwas wie Gefühle zu haben, denn sie zeigt sowohl Angst, als auch Herzenswärme, aber letztlich ist Elysia für sie auch nur ein Ding, welches ihre ältere Schwester, die fortgegangen ist, ersetzen soll.

Elysia selbst ist einem als Leser durch die Ich-Perspektive zwar näher, aber so richtig zu fassen bekommt man sie nicht. Sie wirkt immer ein bisschen entrückt, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass sie selbst nicht wirklich weiß wer sie ist und das sie nicht weiß wie sie Gefühlen, Wut und Angst begegnen soll. Dies mag sich im Laufe der Fortsetzungen vielleicht noch ändern, denn am Ende von „Beta“ ist Elysia bereits meilenweilt von einem gehorsamen Klon entfernt.

Der Roman ist zwar nicht ohne Handlung, aber bis auf kleinere Zwischensequenzen geht es besonders in der ersten Hälfte eigentlich nur um das Verhalten der Menschen und der Klone. Man könnte „Beta“ auch als Gesellschaftsstudie betrachten und einige werden dies vielleicht langweilig finden. Mir hingegen hat das gut gefallen, auch wenn ich mir von Rachel Cohn in einigen Szenen mehr Eindrücklichkeit gewünscht hätte. Zwar passt die grundsätzliche Oberflächlichkeit der Personen zur Geschichte und sie zeigt auch großartig die Leere in ihnen, aber das gleichmäßige Voranschreiten der Handlung ohne nennenswerte Höhepunkte wirkt manchmal fast einlullend.

Problematisch sind dann für mich die letzten 60 Seiten des Buches, auf denen sich die Ereignisse überschlagen. Punktete „Beta“ bei mir bisher durch Atmospähre und durch eine bedächtige Langsamkeit, wirft die Autorin plötzlich alles über Bord und handelt die wohl wichtigste Wendung innerhalb von zwei Seiten ab. Auch wenn ich zudem kein Fan von Grausamkeiten in Büchern bin, war mir besonders diese Stelle zu wenig beschrieben und durch das schnelle Abhandeln, wird das Ganze fast irreal.

Dann geschehen jedoch ganz am Schluss noch einmal zwei Überraschungen, die mich trotz allem neugierig machen auf die Fortsetzung, die hoffentlich wie das Original noch dieses Jahr erscheinen wird. Hervorheben möchte ich abschließend das wirklich sehr schöne Cover, welches meine Vorstellung von Elysia zu 100% trifft.

Note: 2-

Elbel, Thomas: Asylon

Verlag: Piper
erschienen:
2011
Seiten:
442
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3492267920

Klappentext:

Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.

Rezension:

Thomas Elbels Debutroman ist eine spannende und wunderbar geschriebene Dystopie, die sich wohltuend von allen anderen Büchern dieser Art abhebt. Verstehen wir uns nicht falsch, momentan inhaliere ich alles, was irgendwie mit Dystopien zu tun hat und ich habe dort zu einem Großteil sehr gute Romane gefunden (Panem, Die Enklave, etc.), aber Elbels Mischung aus Thriller und Zukunftsroman bringt dem Genre noch mal eine weitere Facette.

Die Figuren in „Asylon“ wirken auf den ersten Blick recht derb und unfreundlich. Tatsächlich trifft das auf viele Charaktere tatsächlich zu, aber die Protagonisten zeigen nach und nach ein anderes Gesicht. Gewalt und Lieblosigkeit ist Teil des des Lebens in Ayslon und so ist es nur realistisch, dass auch Torn und Saina nicht gerade mit Sonnenblumen durch die Gegend laufen, aber im Vergleich zu den besonders garstigen Gegenspielern, zeigt sich eben doch, dass sie ein gutes Herz heben und gleichzeitig versuchen zu überleben und doch das Richtige zu tun.

Die Stadt selbst ist faszinierend aufgebaut und verströmt eine düstere, manchmal gar verwirrende Atmosphäre, die sich im Laufe des Buches immer mehr steigert. Nach und nach entblättert der Autor die Wahrheit hinter Ayslon, die den Leser staunend zurücklässt.

Elbel geizt nicht mit brutalen Szenen, die vielleicht nicht jedermanns Sache sind, die ich persönlich aber wichtig fand, um das Leben in Asylon deutlich zu machen. Sie sind vielleicht für die Handlung nicht immer wichtig, aber trotzdem niemals Selbstzweck. Insgesamt ist dies eben eher ein Roman für Erwachsene und nicht für Jugendliche, wie es momentan bei den meisten Dystopien gängig ist.

Mich hat das Buch auch sprachlich weitestgehend überzeugt. Die Dialoge wirken manchmal noch etwas unrund, aber über so etwas darf man in einem Debutroman, in dem ansonsten sehr vieles richtig gemacht wurde, gerne mal hinwegsehen. Dafür hat mir der Erzählteil umso besser gefallen. Thomas Elbel benutzt teilweise sehr schöne Metaphern, um die düstere Atmosphäre der Stadt und der Handlung zu unterstreichen. Ansonsten hält er sich aber kaum mit unnötigen Beschreibungen auf, sondern drückt eher auf die Tempotube. So bleibt meist keine Zeit zum Nachdenken und ich habe mich willig auf die actionreiche Handlung eingelassen.

Wer im Nachwort seinen Katzen dankt, ist ohnehin mein Freund! ;-)

Note: 2+

Grant, Sara: Neva

Band 1 Neva Serie

Originaltitel: Dark Parties
Verlag:
Pan
erschienen:
2011
Seiten:
352
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3426283484
Übersetzung:
Kerstin Winter

Die 16-jährige Neva hat es satt, keine Antworten auf Fragen zu bekommen, die sie nicht einmal laut stellen darf: Warum wird ihr Heimatland von einer undurchdringbaren Energiekuppel von der Außenwelt abgeschottet? Warum verschwinden immer wieder Menschen spurlos? Und was ist mit ihrer Großmutter geschehen, die eines Tages nicht mehr nach Hause kam? Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sanna beschließt Neva, Antworten zu verlangen und nicht mehr brav alle Gesetze und Regeln zu befolgen. Doch dabei verliebt sie sich nicht nur in den einen Jungen, der für sie tabu sein muss – sondern gerät auch in tödliche Gefahr …

Rezension:

„Neva“ ist leider ein negatives Beispiel für eine Dystopie. Klappentext und Cover lassen einen spannenden Roman erhoffen, aber leider ist Sara Grants Erstling von der ersten bis zur letzten Seite an Oberflächlichkeit nicht zu überbieten.

Nie wird richtig deutlich, worin die Bedrohung eigentlich besteht. Vor allen Dingen für die Männer scheint das Leben in recht normalen Bahnen zu verlaufen und ich habe mich mehrmals gefragt, wieso es keinen größeren Widerstand gibt. Eigentlich nehmen die Menschen einfach ihr Schicksal hin und der Autorin gelingt es so gut wie nie eine bedrückende Stimmung aufzubauen.

Einzige Ausnahme ist eine Brutstätte für Frauen, die dort nur zum Gebären festgehalten werden. Hier schimmert durch, was „Neva“ hätte sein können.

Die Hauptfigur war mir anfangs durchaus sympathisch und es gibt sehr schöne lyrische Momente, in denen sie z.B. über ihre Großmutter nachdenkt. Dennoch handelt sie für mich oft aus den falschen Beweggründen. Sie wirkt eher wie ein trotziger Teenager und nicht wie eine Rebellin. Die anderen Figuren bleiben Statisten und sind wenig lebendig geschildert.

Ganz schlimm ist auch die Liebesgeschichte zwischen Neva und Braydon, bzw. Neva und Ethan. Man weiß bei Braydon nie so recht, woran man ist. Besonders gegen Ende wechselt er im Minutentakt von Gutmensch zu Bösewicht, so dass er als Figur jegliche Glaubwürdigkeit verliert und auch die Beziehung zwischen ihm und Neva ad absurdum geführt wird. Grant verbiegt ihn einfach so, wie es ihr handlungstechnisch in den Kram passt.

Besonders ärgerlich ist das Ende, welches vollkommen offen ist. Da „Neva“ der erste Teil einer Reihe ist, ist es nur natürlich, dass einige Punkte offen bleiben, um neugierig auf die Fortsetzung zu machen. Aber in diesem Umfang ist es einfach eine bodenlose Frechheit.

Dummerweise wird die Autorin vor Band 2 auch erstmal eine Dystopie außerhalb der Serie veröffentlichen. Ich bezweifle, dass ich jahrelang auf Antworten zu all meinen Fragen warten werde.

Note: 4+

Aguirre, Ann: Die Enklave

Band 1 Razorland Serie

Originaltitel: Enclave
Verlag:
Blanvalet
erschienen:
2011
Seiten:
352
Ausgabe:
großformatiges TB
ISBN:
3442268125
Übersetzung:
Michael Pfingstl

Klappentext:

New York wurde in einem längst vergessenen Krieg zerstört. Die Oberfläche ist durch Säureregen und glühende Hitze unbewohnbar geworden. In den U-Bahn-Tunneln der Stadt leben die junge Jägerin Zwei und ihr Partner Bleich, die sich Tag für Tag bemühen, genug Nahrung für ihren Stamm zu erlegen. Da wird Zwei an die Oberfläche verbannt. Ein sicheres Todesurteil! Darum kann sie kaum glauben, dass Bleich beschließt, sie zu begleiten. Doch der würde alles tun, um Zwei nicht zu verlieren …

Rezension:

Momentan sind Dystopien der große Trend im Jugendbuchbereich und wie bei den Vampirromanen, ähneln sich einige Romane schon sehr. Nicht so bei „Die Enklave“, in der Ann Aguirre zwar eine postapokalyptische Welt entwirft, die aber eher an die Steinzeit, denn an eine ferne Zukunft erinnert.

Die Menschen lebt unter der Oberfläche in sogenannten Enklaven. Die Autorin frönt einen sehr knappen und sachlichen Stil, welcher allerdings gut zu diesem Buch passt, weil die Unwirtlichkeit der Enklaven keine andere Sprache zulässt. Die Menschen hausen dort ohne jede Art von Technik wie Steinzeitmenschen. Jeder Mensch hat dort eine Aufgabe. Entweder man ist zum Kinderkriegen abgestellt, ein Arbeiter oder eben ein Jäger. Ansonsten mangelt es allen, auch den Ältesten, an Wissen. Das Leben reduziert sich als mehr oder weniger auf Nahrungssuche und kontrollierte Fortpflanzung.

Die Ich-Erzählerin Zwei schildert eindrücklich ihr Leben und behutsam lässt die Autorin sie hinter ihr eintöniges und von Regeln geprägtes Leben schauen. Obwohl sie selbstverständlich Angst hat, ist sie eine so starke Persönlichkeit, dass sie sogar nach ihrer Verbannung nicht aufgibt. Erfreulicherweise phantasiert Aguirre keine schmalzige Liebesgeschichte zwischen Zwei und Bleich zusammen. Das hätte der Glaubwürdigkeit der Figuren und der Geschichte nicht gut getan. Vielmehr erwächst zwischen den beiden eine besondere Freundschaft, die sich von anfänglichem Misstrauen in absolutes Vertrauen wandelt.

Zimperlich sollte man bei „Die Enklave“ nicht sein, denn es gibt einige eklige Szenen. Zwar suhlt sich die Autorin nicht in unöttigen Beschreibungen, aber ihre Welt ist nun mal hart und brutal und sie beschönigt nichts. Von daher würde ich das Buch auch eher älteren Jugendlichen empfehlen oder eben erwachsenen Lesern, die auch aufgrund des Fehlens jeglichen Kitsches ihre Freude an dem Buch haben werden.

Mit dem letzten Kapitel wurde mir dann auch schlagartig klar, „Die Enklave“  ist kein Einzelroman, sondern der Anfang einer Trilogie oder Serie. Zwar endet das Buch an einem gute abgepassten Punkt, aber es bleiben noch viele Fragen offen, die hoffentlich in nicht all zu ferner Zukunft beantwortet werden. Der Nachfolger erscheint im Original leider erst im Herbst 2012.

Note: 2

Condie, Ally: Die Auswahl

Band 1 Cassia & Ky Trilogie

Originaltitel: Matched
Verlag:
FJB
erschienen:
2011
Seiten:
452
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3841421199
Übersetzung:
Stefanie Schäfer

Klappentext:

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, die ein absolut sicheres Leben garantiert. Doch dafür musst du dich den Gesetzen des Systems beugen: den Menschen lieben, der für dich bestimmt wird. Was würdest du tun? Für die wahre Liebe dein Leben riskieren? Für die 17-jährige Cassia ist heute der wichtigste Tag ihres Leben: Sie erfährt, wen sie mit 21 heiraten wird. Doch das Ergebnis überrascht alle: Xander, Cassias bester Freund, ist als ihr Partner vom System ausgewählt worden. Als jedoch, offenbar wegen eines technischen Defekts, das Bild eines anderen Jungen auf dem feierlich überreichten Microchip auftaucht, wird Cassia misstrauisch. Kann das System wirklich entscheiden, wen sie lieben soll?

Rezension:

Ich möchte hier explizit sagen – lasst Euch nicht vom Klappentext abschrecken. Der Fischer Verlag lockt mit viel Liebesschnulz und zudem mit einem Stephanie Meyer Vergleich, der ob des Thema absolut  unangebracht ist. Was hat „Die Auswahl“ mit einem Vampirroman zu tun? Hier werden auf der einen Seite falsche Erwartungen geweckt (die erste negative amazon-Rezension mit „Meyer ist besser“ habe ich schon gelesen) und auf der anderen Seite potentielle Käufer abgeschreckt, die vielleicht nicht unbedingt dem Bella und Edward Hype hinterhergejagt sind.

Dabei hat der Verlag mit der Cassia & Ky Trilogie einen großen Fang gemacht, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Folgebände genauso gut sind wie „Die Auswahl“. Ich habe das Buch in einer Leserunde im Leserundenforum gelesen und wir waren doch alle sehr beeindruckt von dem Buch,  zumal es eine unglaubliche Zahl von verschiedenen Diskussionen ermöglichte.

Anfangs wirkt die erdachte Welt in einer nicht näher genannten Zukunft fast perfekt. Alle haben wie es scheint die selben Möglichkeiten, die selben Chancen. Alle sind versorgt, alles läuft in geregelten Bahnen ab und wirkt ein bisschen spießig. Doch zusammen mit der Heldin Cassia, die aufgrund eines Versehens einen anderen Partner auf ihrem Mikrochip findet und deswegen beginnt Fragen zu stellen, erhaschen wir einen Blick hinter die Fassade und dieser ist so erschreckend, wie man es sich kaum vorstellen kann.

Auch sprachlich verändert sich der Roman. Um so mutiger Cassia wird, um so farbenfroher und lyrischer wird die Sprache, wo sie vorher fast kühl wirkte. Gezielt setzt Condie Bilder ein, um in einer fest durchgeplanten Welt doch das Unwägbare zu zeigen.

Die zarte Liebesgeschichte zwischen Cassia und Ky ist nicht das Hauptaugenmerk des Romans und vollkommen frei von Kitsch und Pathos geschildert. Vielmehr geht es um die Freiheit eines jeden Menschen. Wann darf ich sterben, wie darf ich leben, wie darf ich meine Frezieit verbringen? Darf ich Angst und Freude verspüren ohne eine grüne Beruhigungstablette nehmen zu müssen?

Glücklicherweise verzichtet die Autorin auf eine überflüssige Dreiecksgeschichte zwischen Cassia, Ky und Xander, der im Laufe des Romans mit Mut und Menschlichkeit  zu überzeugen weiß. Eigentlich gibt es auch bei anderen Figuren (besonders bei Cassias Eltern) kleine Gesten des Aufstandes. Man muss nur genau hinschauen.

Der Roman endet an einem gut gewählten Punkt, der einen ersten Einschnitt bedeutet. Für Cassia und ihre Familie gibt es nun kein zurück mehr und ich kann es kaum erwarten, wie sich die Geschichte weiter entwickelt und welche Hintergründe die Autorin noch aufdecken wird. Die Fortzsetzung wird laut Fischerverlag im Januar 2012 erscheinen.

Note: 1